«S’ruscht e Wasserfall, bi üs im Heimattal», so singt der Gemischte Chor Rüedisbach-Oesch, wenn er wie am vergangenen Sonntagmorgen beim Gottesdienst der Evangelisch-methodistischen Kirche Burgdorf-Breitenegg (EMK) unter der Mitwirkung des Posaunenchors Rüedisbach das «Mutzgrabe-Lied» von Emma Hofer anstimmt, vorgängig zur Mutzgraben-Chilbi in Rüedisbach. Das Lied besingt den Lauf des Mutzbaches, wie er sich den Weg bahnte und zum zehn  Meter hohen Wasserfall wurde, dem einzigen im Oberaargau.

Seit fünf Jahren schon besteht die sympathische Verbindung des Chors mit der EMK, gemeinsam diesen Tag zu gestalten. Die Mutzgraben-Chilbi ist das nicht mehr wegzudenkende Sommerfest in Rüedisbach für Einheimische, für Heimweh-Rüedisbacher, für Freunde, für alle.

Vor nahezu 40 Jahren ist die Chilbi im kleinen Rahmen entstanden, hat aus Platzgründen den Ort im Dorf gewechselt und findet seit ein paar Jahren auf dem Vorplatz des alten Schulhauses beim «Trio-Beizli» statt, geschützt mit einem wetterfesten Dach vor Sonne oder eventuellem Regen.

Den Predigtbesuchern bot sich anschliessend die Gelegenheit, sitzen zu bleiben und das Mittagessen in angenehmer Gesellschaft zu geniessen, denn vom Grillplatz her duftete es verlockend nach Steaks, Bratwurst, Hamburger und Frites. Auch kühlere Sommertemperaturen können Kindern und Erwachsenen die Freude an einem Glacestengel nicht nehmen und so war mit einem anschliessenden «Mutzgrabe-Kafi» auch das Dessert gesetzt. Danach stand Zwirbelen um die altbekannten, immer noch beliebten Zwirbeli-Lebkuchen, um Brot, Gebäck und Blumen auf dem Programm. Das Ziel der Chilbi, zum einen der Chorkasse einen finanziellen Zustupf zu verleihen und zum andern ebenso wichtigen Aspekt, das Zusammensein mit Nachbarn, mit Freunden und Bekannten zu pflegen, wird in dieser Form bestimmt erreicht. Zu nicht allzu später Stunde hiess es: «Auf Wiedersehen, bestimmt an der nächsten Mutzgraben-Chilbi.»

Rosmarie Stalder