Eine ganze Nacht voller Musik und Gesang
21.08.2017 Aktuell, Kaltacker, Foto, Region, Vereine, KulturObwohl es letzten Freitag vor dem offiziellen Beginn der zweiten Jodlernacht auf der Lueg stark regnete, fanden doch erfreulich viele Besucher/innen aus der Region, aber auch aus allen Teilen der Schweiz den Weg in die LuegArena. Unter dem Motto «E Melodie ertönt im Land» boten sechs grössere und kleinere Jodler-Formationen einen musikalisch vielfältigen, qualitativ hochstehenden Unterhaltungsabend.
«E Frytig wi ke Frytig»
Den Reigen eröffnete das Alphorn-Trio Sonnhalde Wynigen, das mit seinen Klängen wunderbar auf den heimatlichen Abend einstimmte. Dazu führte Konrad Boss mit seiner Berner Fahne vor, wozu ein rechter Fahnenschwinger in der Lage ist: auch die hohen und zum Teil von der Wurftechnik her sehr schwierigen Figuren führte er meisterhaft vor und versetzte damit die Zuschauer/innen regelmässig in Staunen.
Während die Bowilerin Käthi Wüthrich, die durch den Abend führte, «ihre» Bank auf der wunderschön hergerichteten Bühne in Besitz nahm, heizte die an diesem Abend als Quartett auftretende Schwyzerörgeli-Formation «Ländler.ch» mit lüpfigen Stücken traditioneller und etwas weniger konventioneller Art ein – und spielte als Abschluss zum grossen Vergnügen des Publikums die Polka «E Frytig wi ke Frytig»…
Hohe gesangliche Qualität
Den sängerischen Teil eröffnete der Jodlerklub Hasle-Rüegsau unter der Leitung von Hannes Fuhrer bezeichnenderweise mit dem Lied «E Melodie ertönt im Land», einer der zahlreichen Kompositionen des Dirigenten, die an diesem Abend zu hören waren. Mit ausgewogenem Chorklang, dynamischer Vielfalt und einer ausgezeichneten Diktion legten die Sänger aus Hasle-Rüegsau die qualitative Messlatte schon zu Beginn des Konzerts sehr hoch.
Im Verlauf des Abends zeigte sich aber, dass die anderen Formationen den Vergleich nicht zu scheuen brauchten – sie überzeugten durchwegs mit einer gesanglichen Qualität, die das Publikum in ihren Bann zog und immer wieder zu begeistertem Applaus führte. Neben dem Jodlerklub «Oberer Hauenstein» Langenbruck, dem Jodlerklub Bowil, dem Jodlerquartett Mannebärg sind vor allem das Duo Barbara Allenbach und Tanja Schäfer und die «Sunntigszwaschple» zu erwähnen, die die Zuhörer/innen mit glasklaren Stimmen, einer Intonation, die vom tiefsten bis zum höchsten Ton stimmte, mit überzeugender Diktion, Dynamik und Agogik beeindruckten und entsprechend Applaus bekamen.
Und es ging gleich weiter…
Als krönenden Abschluss des über zweieinhalb Stunden dauernden Jodlerkonzerts sang der Gesamtchor – plus alle im Publikum, die die beiden Lieder ebenfalls kannten – Franz Stadelmanns «Daheim» und «E gschänkte Tag» von Adolf Stähli.
Wer nun meint, damit sei die zweite Jodlernacht gelaufen, der irrt sich gewaltig. Nach dem Konzert verteilten sich die Sänger/innen und Gäste in die verschiedenen Stuben und Zelte des Landgasthofs Lueg, um dort weiter zu feiern – mit Musik, Gesang und gemütlichem Beisammensein. Und es soll nicht wenige gegeben haben, die am nächsten Morgen gleich nahtlos zum Familien-Brunch mit musikalischer Unterhaltung und Gesangseinlagen übergingen…
Andrea Flückiger