Seit 20 Jahren Gärtner mit Herzblut
21.08.2017 Aktuell, Foto, BurgdorfWer in den Garten von Daniela und Armin Läderach am Alten Markt unterhalb des Schlosses kommt, betritt fast ein bisschen eine andere Welt: Im ehemaligen Lustgarten des Schlosses sind überall alte Baum- und Blumensorten zu entdecken, es hat schön arrangierte und wildromantische Ecken, lauschige Plätzchen am Schatten laden in der Sonnenhitze zum Sitzen und Verweilen ein. Im ehemaligen Teesalon der Schlossherrschaft, der in die Schlossmauer eingebaut wurde, geht der Blick durch die Fenster einerseits auf das Schloss, andererseits auf die Unterstadt, den Gyrisberg und in der Ferne zum Jura hin. Armin Läderach, der den Garten seit einigen Jahren gepachtet hat, lacht: «Als ich zum ersten Mal in diesem Garten war, war für mich bereits klar: Wenn es eine Möglichkeit gibt, zu diesem Garten zu kommen, werde ich zugreifen.»
Der Garten als Wohn- und Lebensraum
Der Garten spiegelt vieles wider, was Armin und Daniela auch im Geschäft wichtig ist. «Der Garten ist im Sommer der wichtigste Wohnraum und muss deswegen auf die Bedürfnisse und Vorlieben der Bewohner angepasst sein – und er muss leben», erklärt der gelernte Gärtner dazu. «Und wenn sich Lebenssituationen ändern, ändert sich eben auch der Garten entsprechend.»
Vom Lehrabschluss direkt zur eigenen Firma
Ursprünglich war der engagierte Burgdorfer Forstwart, hat aber schon bald seine eigentliche Leidenschaft – das Gärtnern – zum Beruf gemacht: «Und zwei Tage nach Abschluss meiner Lehre als Gärtner Fachrichtung Gartenbau EFZ habe ich mich selbstständig gemacht.» Bedingung dafür sei damals allerdings gewesen, dass seine Frau Daniela von Beginn weg die Administration und die Finanzen übernehme: «Ich muss draussen sein, Büroarbeit ist nicht mein Ding.» Für sie als kaufmännische Angestellte sei klar gewesen, dass sie mitmache, meint die gelernte Kauffrau dazu: «Und nun führen wir unser Geschäft bereits seit zwanzig Jahren.»
Der Chef ist persönlich auf Platz
Auf die Frage, ob sie die auf Unterhalt, Ferienservice und Umgestaltungen spezialisierte Gartenbaufirma nie vergrössern wollten, antwortet Daniela Läderach: «Wir mussten uns tatsächlich vor etwa zehn Jahren entscheiden, ob wir uns neu ausrichten und den Gartenbau wesentlich vergrössern wollten. Wir haben uns aber bewusst dagegen entschieden, weil wir flexibel und nah am Kunden bleiben wollen.» Dass der Chef immer auf Platz und damit ansprechbar sei, werde sehr geschätzt: «Für uns und unsere Kunden – und wir haben eine grosse Stammkundschaft, deren Gärten wir zum Teil schon seit zwanzig Jahren unterhalten – ist der persönliche Kontakt und das Eingehen auf Sonderwünsche sehr wichtig. Dass sie in gewissen Zeiten auch Wartezeiten in Kauf nehmen, dafür sind wir unseren Kunden sehr dankbar – das ist ja nicht selbstverständlich.»
Gute Ausbildung, in der der Funke überspringt
Die Kleinheit des Unternehmens – neben dem Ehepaar Läderach gehören ein gelernter Gärtner Fachrichtung Gartenbau und ein Lehrling zum Betrieb – habe übrigens auch in der Ausbildung grosse Vorteile, erklärt Armin Läderach, der mit Leib und Seele Ausbildner ist: «Meine Lehrlinge verrichten von Anfang an sämtliche Arbeiten, die im Gartenbau anfallen können – mir ist wichtig, dass sie sehen, wie vielfältig und dadurch interessant unser Beruf ist.» Für den Gärtner, der in der Kantonalen Gartenbauschule Oeschberg als Experte tätig ist, ist es nämlich für die weitere Berufslaufbahn wesentlich, dass bei einem Lehrling der «Gärtner-Funke» wirklich zu einem Feuer wird: «Erstens bleibt ein Gärtner, der seinen Beruf liebt, in seinem Metier – und zweitens merken auch die Kunden, wenn einer mit Leidenschaft und Können arbeitet…»
Andrea Flückiger