Informationsveranstaltung in Rüegsauschachen

  05.03.2018 Aktuell, Rüegsauschachen, Rüegsau, Gesellschaft, Bildung / Schule

Die fünfte Informationsveranstaltung stiess auf grosses Interesse, auch von Einwohnern aus Affoltern, Hasle bei Burgdorf und Lützelflüh, die ihre Kinder in die Schulanlagen von Rüegsauschachen schicken. Seit mehreren Jahren befasst sich der Gemeinderat Rüegsau mit der Sanierung und notwendigen Erweiterung der Schulanlagen. 2012 wurde erstmals der Raumbedarf für die verschiedenen Kindergarten- und Schulklassen inklusive Sekundarstufe 1 erhoben. Der Kredit für die Planung des Bauprojektes und die Änderung des Baureglements wurde genehmigt. Als Nächstes informiert der Ausschuss über das detaillierte Projekt inklusive Baukosten am 30. Mai 2018. Die Urnenabstimmung über den Baukredit erfolgt am 23. September 2018. Der Präsident der Baukommission und Leiter des Gesamtprojektausschusses Andreas Hängärtner erinnerte an die problematische Situation betreffend Raumbedarf. Durch die Bautätigkeit in den Dörfern und die ansteigenden Geburtszahlen nehme der Platzbedarf mindestens bis ins Jahr 2023 stetig zu. Als Vertreter der Bürgi Schärer Architektur und Planung AG Bern sprach danach Hanspeter Bürgi über die Projektentwicklung: Der Sportplatz und der Zugang zur Schulanlage bleiben bestehen, Beachvolleyfeld, Parkplätze und Pausenbereich werden den neuen Gegebenheiten angepasst. Die Turnhalle wird in den Neubau integriert. Die Materialräume, Garderoben und Nasszellen liegen alle im Erdgeschoss, ebenso die Lehrerzimmer, das Sekretariat und der Aufenthaltsbereich für die Lehrerschaft. Diese Räume erlauben auch eine sinnvolle Nutzung für Dorfanlässe. Klassenzimmer und Gruppenräume sowie Spezialräume für Musik und naturwissenschaftliche Fächer sind im ersten und zweiten Obergeschoss geplant. Das Gebäude ist zusätzlich durch einen Lift erschlossen und Alt- und Neubau werden baulich verbunden.

Der Neubau wird ein reiner Holzbau, aus einheimischen Ressourcen
Dabei spielt nicht nur die CO2-Neutralität des Baustoffes eine Rolle, sondern auch das angenehme Raumklima und die Möglichkeit der Vorfabrikation vieler Bauelemente. Dadurch entstehen vor Ort weniger Lärmemissionen und die Bauzeit verkürzt sich. In den Innenbereichen soll das Holz wahrgenommen werden, was durch sichtbare Deckenbalken, Eichentreppen und ein entsprechendes Farbkonzept realisiert wird. Die grossen Fensterflächen vermitteln eine angenehme Lernatmosphäre und bieten ein ausgeklügeltes Nachtabkühlungssystem für die heissen Sommerwochen. Der denkmalgeschützte Altbau bleibt strukturell erhalten. Neue Fens­ter und eine Schalldämmung zwischen den Schulräumen sowie neue WC-Anlagen bringen eine deutliche Verbesserung. Mit dem Durchgang zum Neubau bekommt auch dieses Gebäude einen behindertengerechten Zugang.


Zum Energiekonzept gehört eine Solaranlage auf dem Flachdach des Neubaus
Die Solarfläche beträgt 640 m2 und unterstützt die Grundwasser-Wärmepumpe, die für den Neubau geplant ist. Der finanzielle Mehraufwand für diese Anlage wird ausgeglichen durch die Fördergelder des Bundes. Die Ölheizung dient weiterhin dem Primarschulhaus und als Ergänzung für den Altbau. Baulich erfolgen Vorbereitungen, damit zu einem späteren Zeitpunkt die ganze Schulanlage mittels Wärmepumpe beheizt werden kann. Einzellüftungen für die Klassenzimmer und die Turnhalle sorgen für frische Luft. Mit diesem Konzept wird der Neubau zu einem «Plusenergiehaus».Für die Bauzeit haben sich die Verantwortlichen für eine Containerlösung mit 13 Klassenzimmern, zwei Nebenräumen, WC-Anlagen, Erschliessung mit Wasser, Abwasser, Energie und Telekommunikation entschieden. Dieses Provisorium entsteht auf dem Sportplatz und generiert Mietkosten von rund 600 000 Franken. Ziel ist die vollständige Räumung der Sekundarschulanlage auf Mitte 2019. Der Um- und Neubau soll nach eineinhalb Jahren Bauzeit mit Kosten von 16,8 Millionen Franken fertiggestellt sein.

Plan B gibt es nicht
Bei fehlender Genehmigung durch den Souverän stehen die Behörden und die Einwohner vor unlösbaren Problemen. Die Standortgemeinde muss den Infrastrukturvertrag mit den Gemeinden, welche Kinder hier zur Schule schicken, einhalten. Das Schulhaus platzt aus allen Nähten. Ohne eine Erweiterung und Sanierung kann der Lehrplan nicht eingehalten werden.

Helen Käser


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