«GAK - gmeinsam loufts rund»

  12.06.2018 Aktuell, Bildung, Kultur, Wirtschaft, Bildung / Schule, Gesellschaft, Region, Vereine, Koppigen, Höchstetten, Hellsau, Alchenstorf

«Gmeinsam loufts rund», dem Motto der Gewerbeausstellung 2018 des Gewerbevereins Koppigen und Umgebung (Koppigen, Willadingen, Höchstetten, Hellsau und Alchenstorf), sei eine Vision vorausgegangen, war von OK-Präsident Thomas Bill an der Eröffnungsfeier vom Freitag, 8. Juni 2018, zu vernehmen. Diese Vision respektive der Vorschlag mit runden anstelle von Boxenständen sei von den Gewerbetreibenden anfänglich skeptisch aufgenommen worden. Damit sich das «Runde» gegen das «Eckige» endgültig durchsetzen konnte, sei Überzeugungsarbeit nötig gewesen, eine Planungsphase ähnlich der Lancierung eines neuen Produkts durchlaufen und im Januar 2018 sogar ein Probestand aufgestellt worden, damit sich die Ausstellenden ein Bild machen konnten, was auf sie zukommen würde. Standbauer Kurt Leisi war schliesslich für die Umsetzung zuständig.

Drei Visionärinnen
Yvonne Schneider, Ruth Hofstetter und Luzia Kanziger heissen die drei Damen, die die Idee mit den runden Ständen an einer OK-Sitzung einbrachten. Und das Konzept hat sich bewährt. «Es gseht sehr schön us!», war während der Ausstellungstage vom 8. bis 10. Juni 2018 immer wieder zu hören. Dass die drei Frauen nicht nur für das Konzept, sondern auch für die Planung der Eröffnungsfeier verantwortlich waren, das Unterhaltungsprogramm zusammenstellten und für die Dekoration sorgten, wurde von Thomas Bill speziell erwähnt und mit Blumen sowie kräftigem Applaus verdankt. «Dir gseht, bi üs im Gwärbverein Choppige hei mir ‹Frauenpower›. Mir wärde mängisch fasch erdrückt vo Ideene…», fügte er schmunzelnd an.

Vier Interview-Gäste
Willy Beutler, Event-Moderator, bat im zweiten Teil der Eröffnungsfeier Vater und Sohn Peter und Daniel Baumberger sowie Vater und Sohn Adrian und Remo Käser zu einer Talk-Runde auf die Bühne. Dass die vier Männer in und weit um Koppigen mehr als bekannt sind, machte das Interviewen nicht ganz einfach. Zu erfahren war unter anderem, dass Peter Baumberger sein Sanitär- und Haustechnikunternehmen in sechster Generation im Alter von 56 Jahren an Sohn Daniel übergeben hat. Als ehemaliges Behördenmitglied rühmte Peter seine «Nachfolger» in der Gemeinde: «Sie mache aues tipptopp!» Er gab ihnen mit auf den Weg, sich bei einer Ortsplanung vom Kanton nicht über den Tisch ziehen zu lassen. Daniel Baumberger bewarb als Feuerwehrkommandant zwar die Jungen, liess aber auch wissen, dass 30-jährige Frauen in der Feuerwehr ebenso herzlich willkommen seien.


Work-Life-Balance
Zur «Work-Life-Balance» (Ausgleich zwischen Arbeit und Freizeit) gehört bei allen vier Talk-Teilnehmenden die Familie. Auch der Sport spielt keine untergeordnete Rolle, bei Käsers ist er sogar vorherrschend. Während Remo als Schwinger, ausser am Abend nach einem Wettkampf, täglich trainiert, ist Adrian Käser als Schwingfest-Moderator während der Saison fast jedes Wochenende im Einsatz. Zudem nimmt ihn das kommende «Bernisch-Kantonale» in Utzenstorf vom 10. bis 12. August 2018 voll in Beschlag. Für ihn ist dies jedoch positiver Stress, deshalb keineswegs schädlich. Für Peter Baumberger zählt das Singen zur Lebensqualität. Er bewarb ein letztes Mal «seinen» Männerchor, der mangels Mitglieder vor dem Aus steht.

Christoph Erb und Urs Schneider
«Es Dorf u sis Gwärb, das isch e Schicksalsgmeinschaft», brachte es Urs Schneider, Gemeinderatspräsident von Koppigen, auf den Punkt und fügte an: «Beidi bruche enang.» Er rühmte das Angebot an Dienst- und handwerklichen Leistungen in den eingangs erwähnten fünf Gemeinden als einzigartig, die Qualität der Leistungen als hervorragend. «Für uns als Behörde hat die Unterstützung des Gewerbes höchste Priorität», signalisierte er. Christoph Erb, Direktor des Gewerbeverbandes Berner KMU, fasste in seiner Rede Gewerbeausstellungen im Allgemeinen mit den Worten zusammen: «Gäbs so öppis nid, de müesst mes grad im Zytalter vor Digitalisierig erfinde.» – Die rund 60 Ausstellenden präsentierten ihr Gewerbe erstmals in einem gemieteten Festzelt der anstehenden ÖGA (Fachmesse der Grünen Branche).

Barbara Schwarzwald  

 


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