Zu Besuch bei den «Ämme-Shrimps» auf dem Eyhof
11.06.2018 Aktuell, Kirchberg, Kultur, GesellschaftDas war eine ganz besondere Exkursion: der Besuch auf dem Bauernhof der Familie Kunz in Burgdorf, der es als erste schweizweit gelungen ist, eine Indoor–Shrimpzucht aufzubauen.
Etwa 50 Personen folgten der Einladung von Verena Güdel vom Seniorenforum Kirchberg und sahen, staunten und kosteten.
Bis 2014 lebten noch 30 Mutterschweine auf dem Hof, heute schwimmen in den umgebauten Schweineställen in vier umfunktionierten Gartenpools zehntausende Schrimps, «Aemme Shrimps».
In den USA holten sich Fritz Kunz, die Söhne Jürg und Christian mit Familie das «Know-how» für diese besondere Art der Fischzucht. Auf Enthusiasmus, Innovation, Experimentierfreude und Ausdauer basiert der Erfolg dieser Familie, die den Hof in der neunten Generation bewirtschaftet.
Aufzucht
Die Shrimp-Larven werden aus Florida eingeflogen, eine eigene Zucht wäre vorerst zu teuer, erklärt Irene Kunz. Die Kleinstlebewesen, durchsichtig und im modrig riechenden Wasser nicht sichtbar, werden in verschiedenen Aufzuchtbecken grossgezogen. Feucht und dunkel ist es in den Räumen, die Fütterung eine «eigene Wissenschaft und ein stetes Abwägen», so Junior Christian bei der Führung durch die von Lärm, Licht und Wärme isolierten Räume.
Auf dem Teller
Ziel des Unternehmens ist, jährlich etwa zwei Tonnen Shrimps zu produzieren, denn schweizweit werden bereits 9000 Tonnen tiefgefrorene Shrimps konsumiert. Zögerlich probierten die einen, lustvoll die anderen die frisch servierten, glasigen, gluschtigen Krevetten. Die Begeisterung darüber war in etwa so gross wie die Faszination über dieses «Eintauchen» in die Welt der Fischzucht.Sylvia Mosimann