Im Kampf gegen Rauch und Feuer
20.08.2018 Aktuell, Bildung, Region, Vereine, GesellschaftÜben für den Ernstfall hiess es am vergangenen Samstag in Grünenmatt. Zum dritten Mal führte der Verein Fire Fighter Brandis den Atemschutzwettkampf durch. Dank der Unterstützung zahlreicher Sponsoren und rund 60 Helfern konnte den rund 30 teilnehmenden Mannschaften ein abwechslungsreicher Tag geboten werden. Diese ausserdienstliche Übungsmöglichkeit stand allen Betriebs- und Ortsfeuerwehren offen. Nebst Können und Fachwissen standen auch die Pflege der Kameradschaft und der Erfahrungsaustausch untereinander im Zentrum.
Rund um die Mehrzweckanlage Grünenmatt waren fünf verschiedene Wettkampfposten aufgebaut. Zu den Themen Löschen, Absuchen, Motorspritze, Geschicklichkeitsparcours und bei einem Quiz konnten sich die Feuerwehrfrauen und -männer messen. Ein Trupp bestand jeweils aus einem Einsatzleiter und drei bis vier Geräteträgern. Geräteträger sind jene Angehörige der Feuerwehr, welche mit ihrer Ausrüstung, einem Atemschutzgerät mit Flasche und Maske und der entsprechenden Ausbildung die einzigen sind, welche sich wirklich nah an die Gefahr durch Rauch, Gas und Feuer wagen können.
Wissen, Können und Kameradschaft
Der Einsatz in dieser Vollmontur setzt eine solide Grundfitness voraus. Nicht vergebens haben die Feuerwehren nebst ihrer Ausrüstung auch eine beachtliche Menge an Wasser dabei. In diesem Fall nicht das Löschwasser für das Feuer, sondern das Mineralwasser für den Durst nach dem Bewältigen der schweisstreibenden Postenarbeit. Stefan Bieri, Postenchef bei der Aufgabe «Löschen» erklärte, wie wichtig das fundierte Basiswissen sei. Wenn die Teilnehmer nämlich den Weg durch den engen und heissen Brandcontainer gefunden hatten, galt es nicht nur zu löschen, sondern auch die Gefahrenquelle, in diesem Fall die Gaszufuhr auszuschalten und anschliessend wieder sicher nach draussen zu kommen. Mit möglichst realitätsnahen Beispielen sollen die gemachten Erfahrungen im Ernstfall den Einsatzkräften die nötige Sicherheit geben.
Beim Posten «Absuchen» war die Herausforderung der Einstieg durch einen engen Schacht von 60 Zentimetern Durchmesser. Postenchef Dominic Bolli meinte dazu jedoch: es werde danach nicht einfacher. Gehe es doch ohne Sicht weiter durch drei Räume, wo je eine 30 und eine 70 Kilogramm schwere Übungspuppe zu retten seien. Dies sei auch der Grund, weshalb die Teilnehmer so schnaufend und schwitzend wieder ans Tageslicht kommen. Alles natürlich mit Zeitmessung, Wettkampfgeist und viel Teamwork. Genau das mache den Anlass auch aus: gemeinsames Üben für den Ernstfall und Festigen der Kameradschaft, damit ein Ereignis mit Rauch und Feuer sicher und erfolgreich bewältigt werden kann.
Den Wettkampf hat dieses Jahr ein Team der Feuerwehr Bödeli aus Interlaken gewonnen.
Nicole Anliker
Rangliste und weitere Informationen unter: www.atemschutz-wettkampf.ch.