Ein neuer Ort für neue Chancen

  10.09.2018 Bildung, Wirtschaft, Foto, Region, Oberburg

Der komplette Neubau und die Renovation eines bestehenden Gebäudes waren mit Abstand die grössten Unterfangen in der bisherigen BEWO-Firmengeschichte, bestätigte Verwaltungsratspräsident Marc Winzenried.

Festliche Stimmung
In einem ersten Festakt versammelten sich 170 der rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BEWO Oberburg auf der Baustelle. Der BEWO-Geschäftsleiter Hakan Kurtogullari weiss: «Jetzt, wo man den fertigen Bau sieht, interessieren sich sehr viel mehr Mitarbeitende für das Projekt.»  
Die Anwesenden halfen mit, die Aufrichtetanne mit selbst gemachten Verzierungen und Bannern zu schmücken. Anschliessend genossen die Angestellten ein reichhaltiges Apéro von der Burgdorfer Bäckerei Chrigu­beck, bevor sie in Gruppen ihre zukünftigen Arbeits- und Werkräume besichtigen durften. Ein besonderes Highlight der neuen Werkstätte ist sicherlich die offene Dachterrasse, die einen wunderbaren Ausblick bietet.
Wie sehr den Mitarbeitern/-innen das Aufrichtefest und der neue Standort gefielen, wurde schnell klar. Zahlreiche Mitarbeitende bedankten sich bei Hakan Kurtogullari. Sie können es kaum erwarten, im März 2019 in die neuen Räumlichkeiten umzuziehen.
Am frühen Abend wurde auch den Handwerkern, welche den Neu- und Umbau realisiert haben, Dank ausgesprochen. Geschäftsführer Hakan Kurtogullari und Architekt Ueli Arm weihten die Anwesenden in die Tradition der Aufrichte ein, welche bereits im 14. Jahrhundert als Dank an die Handwerker üblich war. Im 15. und 16. Jahrhundert gehörten auch Speis und Trank zum Lohn. In diesem Sinne wurden die Handwerker zu einer üppigen Grillade eingeladen und so für ihre tatkräftige Arbeit gewürdigt.

«Wir müssen einen Schritt weiter machen»
Der Neu- und Umbau im OberburgPark war für die BEWO-Genossenschaft dringend nötig. «Der Bau am alten Ort war überhaupt nicht behindertengerecht und kaum rollstuhlgängig», erzählt Geschäftsführer Hakan Kurtogullari. Obwohl die neue Werkstätte flächenmässig kleiner ist als jene am bisherigen Standort an der Emmentalstrasse, konnten durch die Planung viele Prozesse optimiert werden. «An der Emmentalstrasse ist alles sehr verwinkelt», so BEWO-Verwaltungsratspräsident Marc Winzenried. «Es war eine alte Möbelfabrik.» Zusätzlich lief auch der Mietvertrag auf dem alten Coop-Areal aus.
Im OberburgPark konnte nun alles nach den Wünschen und Bedürfnissen der BEWO gestaltet werden. Neben den bisher existierenden Bereichen für Holzfertigung, Verpackung und Montage, den Werkateliers und der Druckerei ist am neuen Standort zusätzlich ein Reinraum für besonders hygienische Produktionen eingeplant, für welche noch Partner gesucht werden. «Früher konnten einige Qualitätsanforderungen schlicht nicht erreicht und angeboten werden. Durch die neuen Räumlichkeiten werden ganz neue Aufträge möglich», erklärt Hakan Kurtogullari. Für ihn ist auch besonders wichtig, dass die BEWO weiterhin ein Arbeitsort ist, an dem die Menschen einander mit Vertrauen und Wertschätzung begegnen. So kann jeder in seinem eigenen Tempo und nach seinen Möglichkeiten arbeiten. Das Hauptziel der BEWO ist nach wie vor die Eingliederung der Mitarbeiter in die Arbeitswelt, entweder bei der BEWO selbst oder im ersten Arbeitsmarkt.

Ein hürdenreicher Weg geht zu Ende
Dass der Weg zur neuen Liegenschaft aber durchaus eine «lange Leidensgeschichte» war, sprach Generalplaner Ueli Arm in seiner Rede an die Handwerker an. Bereits 2008 hätte man sich mit den ersten Fragen beschäftigt, wie und wo sich die BEWO weiterentwickeln könne.
Ersten Kontakt mit den Grundeigentümern der beiden Gebäude habe man im Jahr 2010 aufgenommen und nach Abklärungen mit dem Kanton Bern im Oktober 2015 schliesslich die Zustimmung bekommen, dass der Kanton 80 Prozent der Kosten übernehmen wird. Nach Einreichung des Baugesuchs im Juni 2016 und Erteilung der Baubewilligung im September 2016, verzögerte sich der Baubeginn durch Einsprachen, hauptsächlich aufgrund von Befürchtungen bezüglich der Nutzung der Krieggasse, die aber mit einem Fahrverbot belegt ist.
Trotzdem konnte mit dem Spatenstich im März 2017 das Bauvorhaben starten. Ueli Arm lobte die anwesenden Arbeiterinnen und Arbeiter: «Seit dem Spatenstich war es weder langsam noch langweilig. Dank euch ist es so schnell vorwärtsgegangen und dank euch haben wir uns heute hier versammelt.»
Mit der Aufrichte ist nun ein neuer wichtiger Meilenstein erreicht. Bezogen werden soll die Werkstätte im März 2019, passend zum 34-Jahr-Jubiläum der BEWO-Genossenschaft, die im März 1985 gegründet wurde.
20 Millionen Franken des 25-Millionen-Baus werden vom Kanton Bern übernommen, ein Teil der verbleibenden fünf Millionen Franken wird durch Spenden gesammelt. So gibt es etwa die Möglichkeit, einen BEWO-­Arbeitsplatz zu sponsoren.

David Kocher

Weitere Informationen unter www.bewo.ch.

 


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