Gewerbeapéro mit Gastreferent Ernst Kühni

  08.10.2018 Aktuell, Heimiswil, Wirtschaft, Bildung, Region, Kultur, Gesellschaft, Bildung / Schule

Der Gemeinderat von Heimiswil hatte zum Gewerbeapéro 2018 in den Landgasthof Löwen eingeladen. Eine stattliche Anzahl Heimiswilerinnen und Heimiswiler liess sich diese Gelegenheit nicht entgehen, vor allem auch, weil als Gastreferent Ernst Kühni, Kühni AG, Ramsei, vor Ort war. Edith Jost und Beatrice Burkhalter stellten den «Heimiswiler Chorb» vor – gefüllt mit handgemachten Spezialitäten aus der Gemeinde. Musikalisch umrahmt wurde der Anlass durch die Drei-Mann-Formation «ländler.CH». Gemeinderatspräsident Hans Ulrich Widmer bedankte sich mit den Worten: «Ihr Gewerbetreibenden belebt unsere Gemeinde. Ihr seid da für die Lehrlingsausbildung, bietet Arbeitsplätze u. a.» Die Landwirte rühmte er explizit für ihren Beitrag zur Landschaftspflege. Sie trügen damit wesentlich zum schönen Erscheinungsbild von Heimiswil bei.

«Heimiswiler Chorb»
Dass der vor einem Jahr lancierte «Heimiswiler Chorb» ebenfalls beste Werbung für das Dorf ist, war von den zwei Mitproduzentinnen Edith Jost, Ried, und Beatrice Burkhalter, Maurerhaus, zu erfahren. Sieben verschiedene «Heimiswiler Chorb»-Varianten stehen im Angebot und wurden den Anwesenden im Saal vorgestellt. Der kleinste Korb kostet je nach Inhalt um die 25 Franken, der grösste ungefähr 80 Franken. Honig, Pralinen, Dörrbohnen, Sirup, Konfitüre, Dinkelbiskuits, Bier, Gemüse süss-sauer, Käse, Tomatensosse, Brätzeli und anderes mehr gehören zur Auswahl. Zehn Produzentinnen und Produzenten von Heimiswil bürgen für beste Qualität.
Unter www.heimiswilerchorb.ch sind nähere Infos zu finden. Die Idee zum Korb entstand in der Kommission «Gesellschaft und Kultur». Es soll damit aufgezeigt werden, dass Heimiswil mehr zu bieten hat als schöne Wanderwege und wunderbare Aussichtspunkte. Gemeinderatspräsident Hans Ulrich Widmer selbst brachte die LuegArena ins Spiel. Mit Blick auf die Pressevertreter meinte er zu den Gewerbetreibenden: «Sie chöi dank em Gwärbapéro wieder einisch öppis angers schriibe aus über d Lueg.»

Der Unkomplizierte
«Ich bin Verwaltungsratspräsident, 52 Jahre alt, verheiratet, lebe noch immer in Oberfrittenbach und habe vier Kinder.» Mit diesen Worten startete Ernst Kühni, gelernter Zimmermann, zum Vorarbeiter weitergebildet, in sein Referat. «I stelle öich d Bude churz vor», so sein Einstieg in die Geschichte der Kühni AG, Ramsei. In Oberfrittenbach angefangen – sein Vater hatte dort ein «Heimetli» gekauft, «buret u 20 Prozänt gwagneret u gschrineret» –,
wagte Ernst Kühni als jüngster von drei Söhnen gleich nach Lehrabschluss im Jahr 1985 den Schritt in die Selbstständigkeit. Sein Vater hatte im selben Jahr das Pensionsalter erreicht. 1989 gründete Ernst mit dem älteren Bruder zusammen die Zimmerei Kühni AG. Gleichzeitig wurde in Oberfrittenbach für 20 Mitarbeitende ausgebaut. Der Dritte im Bunde, Bruder Nr. 2, gesellte sich ebenfalls zum Team. «Bis i ds Jahr 2000 hi mir dert chli gfuuschtet», so der Referent. Damals zählte die Zimmerei Kühni AG bereits 45 Mitarbeitende. Im Jahr 2000 bot sich die Gelegenheit, am jetzigen Standort in Ramsei ansässig zu werden. «2009 gründeten wir eine GU (Generalunternehmung) und 2014 – zum 25-Jahr-Jubiläum – wurde der Firmenname in Kühni AG abgeändert.»

 Drei Zimmermänner
«Wir drei Kühnis sind alle Zimmermänner», war von Ernst Kühni zu erfahren. «Wir arbeiteten immer, hatten keine Zeit für Weiterbildungen.» Aber sie seien clever genug gewesen, gute Mitarbeitende anzustellen. Poliere, Holzbautechniker u. a. hätten sie ins Unternehmen geholt, sie gut entlöhnt und stets für ein angenehmes Arbeitsklima gesorgt. Zurzeit werden 32 Lernende in den folgenden fünf Berufen ausgebildet: Bodenleger/in EFZ, Kaufmann/Kauffrau EFZ, Schreiner/in EFZ, Zimmermann/Zimmerin EFZ und EBA sowie Zeichner/in EFZ. Der aktuelle Mitarbeiterstand der Kühni AG beträgt 161 Personen. 30 Prozent davon sind Frauen. Die guten Lernenden müssten nach Lehrabschluss im Unternehmen gehalten werden können, so ein Erfolgstipp von Ernst Kühni. Fast 60 Prozent der aktuellen Belegschaft haben die Aus- oder Weiterbildung bei der Kühni AG absolviert. Dass drei Brüder zusammen «gschäften» könnten, sei das eine, dass aber auch die drei Ehefrauen im Unternehmen mitarbeiteten und sich noch besser verstünden als er sich mit seinen Brüdern, sei noch das andere.

Drei Standorte
Nebst dem Hauptstandort in Ramsei, der seit dem Jahr 2000 ständig erweitert wurde, gehören zur Kühni AG seit 2013 auch die Zürcher Holzbau Bern AG sowie bereits seit 2011 die Parkett-Expo in Muri-Bern. Zur regio­nalen Zusammenarbeit äusserte sich Kühni wie folgt: «Wir bauen für alle.» Zur Kundschaft gehörten Private, die öffentliche Hand, Architekten, Generalunternehmer, Verwaltungen, Landwirtschaft. Das Haupttätigkeitsgebiet sei regional auszumachen, mit diversen Arbeiten in der ganzen Schweiz und sogar im Ausland. In Davos erhielt die Kühni AG einen Bauauftrag für ein Ferienresort mit 54 Wohnungen. «Seit Januar sind wir dort vierschichtig im Einsatz.» Die Kühni AG wurde vor einigen Jahren mit dem Qualitätslabel «Holzbau Plus» sowie letztes Jahr mit dem Prix SVC Espace Mittelland ausgezeichnet.

Barbara Schwarzwald   
 


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