«Mein Ding» lässt Geschichte aufleben
23.10.2018 Aktuell, Bildung, Foto, Burgdorf, Kultur, GesellschaftAn der Kulturnacht vom vergangenen Samstag hatten interessierte Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, einen Blick in das neue Museumsdepot des Museums Schloss Burgdorf zu werfen. Alle 60 000 Objekte der drei Sammlungen (Rittersaalverein, ethnologische Sammlung und Goldkammer) wurden anlässlich der Renovationsarbeiten am Schloss Burgdorf in das neue Museumsdepot im Kornhaus gebracht. «Die Objekte waren zum Teil richtig versteckt», verriet Daniel Furter, Leiter Museum Schloss Burgdorf.
Der Projektleiter Sammlung Simon Schweizer erklärte weiter, wie die Objekte auf Schädlinge oder Schimmel untersucht und gereinigt wurden, bevor sie im neuen Depot eingelagert wurden. Noch sind nicht alle Objekte kontrolliert und am öffentlichen Rundgang waren rund ein Drittel der 60 000 Objekte zu sehen. Mit MEIN DING sollen diese Objekte nicht nur Verbindungen zur Vergangenheit, sondern auch persönliche Beziehungen zu den Besucherinnen und Besuchern schaffen. So konnte man bei den Führungen ein beliebiges Objekt als MEIN DING bezeichnen und erklären, warum man sich genau für dieses Objekt interessiert.
Was Besucherinnen und Besuchern in den Räumlichkeiten des Museumsdepots angetroffen haben, ist auch in den Burgdorfer Strassen zu finden. So konnten bestimmte Kulturobjekte nicht nur im Lager, sondern nun auch in den Schaufenstern einiger Burgdorfer Gewerbebetriebe besichtigt werden. Durch die Kulturvermittlerinnen Rut Reinhard und Florine Ott konnten sieben Gewerbetreibende der Stadt Burgdorf ihr eigenes Ding, welches sie im ebenfalls aus dem Fundus des Museum Schloss Burgdorf ausgesucht haben, in ihrem eigenen Schaufenster ausstellen. Mit einem Text stellen sie dabei ebenfalls ihren eigenen Bezug zum Objekt dar. So findet sich im Schaufenster der Velowerkstatt Rad-Werk etwa ein altes Dreirad, welches Velohändler Toni Durrer an seine Kindheit erinnert hat. Im Grimm’s Teehaus findet man eine mehrere hundert Jahre alte chinesische Teekanne. Thomas Grimm ist selbst ganz begeistert vom Projekt: «Es ist wirklich unglaublich. Ich fühle mich sehr geehrt, so etwas hier ausstellen zu dürfen.» In jeder der sieben Stationen (Vestita, Rad-Werk, Buchhandlung am Kronenplatz, Grimm’s Teehaus, Schaufenster Pro Burgdorf, Museumsbüro, Werthmüller Schreinerei) finden sich auch «MEIN DING»-Flyer, welche das Projekt erklären. So kann man etwa erfahren, warum Stadtpräsident Stefan Berger im Schaufenster Pro Burgdorf goldige Schuhe als «sein Ding» ausgestellt hat. David Kocher