Unterhaltungsnachmittag der Regionalen Kommission für Altersfragen

  05.11.2018 Aktuell, Kultur, Region, Koppigen

Die Senioren-Theatertruppe «JAWOHL» aus Grenchen unter der Leitung von Iris Minder bescherte den anwesenden Gästen im Saal des Wohn- und Pflegeheims St. Niklaus einen unterhaltsamen Nachmittag. Lesungen aus den Morgengeschichten des bekannten Schriftstellers Walter Däpp, zum Teil nachdenklich, zum Teil erheiternd in seiner bekannten bildhaften Sprache. Wie ein Dreiminuten-Ei gekocht werden muss, kann ja nicht so schwierig sein. Doch wie es geköpft werden muss, ohne Eigelb auf dem Kleid zu haben, darüber kann der Disput endlos sein und die Zuhörer/innen amüsierten sich. Äusserst spannend waren die Tipps und Anregungen aus einem Frauenratgeber aus der Mitte des 20. Jahrhunderts. Sie kamen besonders der älteren Generation bekannt vor und brachten sie zum Schmunzeln. Sie beinhalteten Tipps in Bezug auf Kaffee­genuss, wie mit Sand Runzelcreme selbst hergestellt werden kann (mit Hautabschürfungen jedoch zu rechnen wäre), was die Kusslust der Frauen, und nur die der Frauen, auslösen kann und dass sie für einen gesunden Schlaf unbedingt kühl und flach auf einem Kissen mit Rosshaarfüllung liegen müssten. Glücklicherweise hat sich das Frauenbild in vielerlei Hinsicht verändert.

Warum möchte ich nicht mehr 20 sein?
Wär’s denn nicht schön, noch einmal anfangen zu können und vielleicht weniger Fehler zu machen? Susi möchte nicht noch einmal die Laufbahn als Lehrerin starten. Kinder unterrichten ja, jedoch nicht mit den heutigen Eltern, die schon immer alles besser zu wissen meinen. Rosmarie würde die Lebenserfahrung fehlen, die sie nun mit 68 Jahren hat, all das Mühsame wie Schicksalsschläge, Trennung und vieles mehr noch einmal zu durchleben, wäre für sie nicht wünschenswert. Hermann denkt nicht gerne an seine Kindheit als Verdingbub zurück, in der er viel erlebt hat – nicht nur Gutes. Niemals würde er sich diese Zeit zurückwünschen. Die 12-jährige Aoife fühlte sich sichtlich wohl in der Gesellschaft der Senioren und umrahmte die Lesungen mit Örgeli­musik.

Rosmarie Stalder


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