«Demenzforum Region Burgdorf»

  19.11.2018 Aktuell, Bildung, Kultur, Burgdorf, Gesellschaft, Vereine

«Im Umgang mit Menschen mit Demenz entstehen viele Fragen, Ängs­te und Unsicherheiten. Das Demenzforum ist die Plattform zur Diskussion dieser Fragen», so Lucia Schenk, Leiterin Pflege und Therapie im Zentrum Schlossmatt Region Burgdorf in ihrem Grusswort.

Zur Orientierung und erste Kontakte mit Organisationen und Institutionen wie die «Selbsthilfe», «Alzheimer», «Spitex», «Pro Senectute», «Entlas­tungsdienst», das «Schweizerische Rote Kreuz», deren Vertreterinnen anwesend waren, versteht sich das «Demenzforum Region Burgdorf». In seinen Betrachtungen über die Herausforderungen, welche pflegende Angehörige täglich, bis ans körperliche / seelische Limit gehend, annehmen, machte Claudius Domeyer, Spitex Burgdorf, den Betroffenen Mut, sich Hilfe zu holen. Es war ihm wichtig, Schwellenängste abzubauen. «Die Betreuung eines Angehörigen bedeutet eine radikale Änderung des gewohnten Lebensalltags, oft den Verlust der Unterstützung durch das pflegebedürftige Familienmitglied», sagte er und vielfaches Kopfnicken im Publikum bestätigte dies.

Alltagsbewältigung
Sich verlieren heisst Beweiszwang, man will bis «zum Gehtnichtmehr durchhalten oder alles stemmen», wie eine Betroffene erklärt. Ein Angehöriger berichtete über die immer mehr wachsenden Anforderungen und die damit verbundene Hilflosigkeit in der Betreuung seiner Eltern. Im Dialog mit Silvia Kiener, Selbsthilfe Bern, entstand so ein komplexes Bild über das «gegenseitige Sichverlieren» in Betreuungsanforderungen. «Es ist ein Seitenwechsel», meldete sich eine Zuhörerin, «erst betreuen die Eltern uns und am Ende wir sie.»

Unterstützung
In diversen Bereichen wird Entlastung angeboten. «Aber zu wem soll ich gehen, an wie viele Türen muss ich klopfen?», war die Frage. Für Lucia Schenk zeigte sich einmal mehr, dass es hier einer Anlaufstelle bedarf, um in «einem Gang gleich richtig zu sein», wie ein Zuhörer sich wünschte. «Für alles und jedes gibt es im Handy eine App, einen Wegweiser, nur hier nicht.»

Reisebüro ins Alter
Lucia Schenk ist die Diskussionsplattform wichtig, alle Organisa­tionen haben gute Angebote, aber eine niederschwellige Koordinationsstelle z. B. «ein Reisebüro ins Alter» fehlt. Das sieht die Fachfrau als «ausbaufähigen Traum» und bietet im Zentrum Schlossmatt Hand, diesen zu realisieren. «Mir hei mit däm Forum afe öppis, aber no nid aues», sagt sie voller Hoffnung. Rege genutzt wurde die Diskussion mit Vertretern/-innen der Institutionen: Diana Bertschi, Olivia Weibel, Ursula Hurni, Chantal Strauss, Silvia Kiener und Claudius Domeyer.  

Sylvia Mosimann


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