Informationsveranstaltung «Sicher im Alltag»
03.05.2019 Aktuell, Lützelflüh, Bildung, Foto, GesellschaftDie Polizei informierte vergangene Woche Seniorinnen und Senioren, wie sie sich im Alltag schützen können. Die Informationsveranstaltung wurde zusammen mit «Zwäg ins Alter» durchgeführt.
Zuerst sprach Chantal Galliker, Pflegefachfrau bei Pro Senectute, über den Alterungsprozess bei Menschen. Muskelmasse und -kraft nehmen ab, die Reaktionsfähigkeit wird verlangsamt und gute Beweglichkeit und Gleichgewicht sind keine Selbstverständlichkeit mehr. All diese Fähigkeiten sind jedoch wichtig für die Standfestigkeit. Ohne sicheres Stehen und Gehen verliert ein Mensch seine Selbstständigkeit. Menschen mit Gangstörungen fühlen sich unsicher und werden auch von ihrer Umgebung so wahrgenommen. Galliker betonte, dass dreissig Minuten intensivere Bewegung pro Tag wichtig seien. Dabei sollte ein Pulsanstieg spürbar sein: «Nehmen Sie die Treppe statt des Liftes, gehen Sie beim Spaziergang etwas schneller oder stellen Sie sich einer anderen Herausforderung, die Sie sonst vermieden hätten.»
Die diplomierte Feldenkrais-Pädagogin Susanne Gerber setzte diese Ratschläge mit dem Publikum gleich in die Praxis um. Gemeinsam lehrte sie der Gruppe einfache Übungen, welche die Reaktionsfähigkeit trainierten, die eigene Körperwahrnehmung intensivierten und zudem grossen Spass machten. Zum Thema «Sicher auftreten» bietet Gerber am 20. Mai 2019 in Lützelflüh einen Kurs an.
Eine Polizistin sprach über Taschen- und Trickdiebstahl
Simone Allemann ist Fachfrau für Kriminalprävention, eine Aufgabe, für die sie geboren zu sein scheint. Sofort hatte sie das Vertrauen des Publikums gewonnen und es entstanden interessante Gespräche.
Mit den Kursteilnehmenden erarbeitete Allemann wichtige Richtlinien für mehr Sicherheit im Alltag: «Tragen Sie Handtaschen immer verschlossen und mit der Verschlussseite körperseitig. Lassen Sie Ihre Taschen nie unbeaufsichtigt.» Weitere kritische Situationen sind Geldbezüge am Automaten oder das Bezahlen mit Karten. PIN-Codes sollten nicht als solche notiert werden und müssen am Automaten verdeckt eingegeben werden. Es ist ratsam, unterwegs niemandem Geld zu wechseln. Trickdiebe sind äusserst geschickt, verstehen ihr Handwerk. Sie lenken ihre Opfer ab und überschreiten eine normale Distanz.
Achtung ist geboten bei Telefonanrufen unbekannter Personen: Enkeltrickdiebe geben sich am Telefon meist als entfernte Bekannte oder unbekannte Verwandte aus, welche in einer Notsituation stehen. Sie fordern hohe Geldbeträge: «Geben Sie kein Geld und melden Sie solche Anfragen umgehend der Polizei unter den Nummern 112 oder 117.»
Helen Käser