Dement oder einfach nur vergesslich?

| Di, 11. Jun. 2019

BURGDORF: Dr. med. Markus Guzek, Facharzt FMH Psychiatrie und Psychotherapie, stellte Inhalte und das Aufgabengebiet der «Memory Clinic» des Spitals Emmental vor. Eingeladen zum Referat «Dement oder einfach nur vergesslich?» hatte das Demenzforum Burgdorf. smo

Vor einem grossen Publikum stellte Dr. med. Markus Guzek, Facharzt FMH Psychiatrie und Psychotherapie, Inhalte und das Aufgabengebiet der «Memory Clinic» des Spitals Emmental vor. Eingeladen zum Referat «Dement oder einfach nur vergesslich?» hatte das Demenzforum Burgdorf mit Vertreterinnen vom Schweizerischen Roten Kreuz Region Emmental, Pro Senectute, Spitex Burgdorf-Oberburg, Alzheimervereinigung Bern, Selbsthilfegruppe Burgdorf und der Pflegedienstleiterin des Zentrums Schlossmatt, Lucia Schenk.
«Das Spital Emmental klärt in der ‹Memory Clinic› Hirnleistungsstörungen ab mit dem Ziel, Demenzerkrankungen frühzeitig erkennen und diagnostizieren zu können», erklärte Markus Guzek einleitend. Bei ihm liegt als leitender Arzt der Alterspsychiatrie die fachliche Verantwortung von Diagnosebesprechungen. Dass die  Themen Demenz, Alzheimer, Vergesslichkeit und Depression interessieren, zeigten schon die Diskussionen vor Beginn des Vortrages im mehrheitlich weiblichen Publikum.
«Demenz ist keine Alterserscheinung, sie ist die Folge einer Erkrankung, ist in vielen Fällen beeinflussbar und vor allem mehr als eine Gedächtnisstörung», führte der Psychologe aus.

Verhalten und Wesen
Demenzen seien langsam fortschreitende Hirnleistungsstörungen mit Verhaltens- und Wesensveränderungen. Symptome dafür seien Einschränkungen des Gedächtnisses, der Lernfähigkeit oder/und der Sprache, erfährt das Publikum weiter.
Leichtere Formen werden als kognitive Störungen bezeichnet. «Vergesslichkeit ist normal, wenn der Alltag nicht behindert wird, sie nicht fortlaufend zunimmt und das Ausmass nicht stark von der Norm abweicht», erklärte Markus Guzek. Die «Memory Clinic» bietet sich als Abklärungsstelle für alle Formen von Hirnleistungsschwächen in einer ambulanten Gedächtnissprechstunde an.

Anamnese und Diagnose
Markus Guzek informierte über die Vorgehensweise der Abklärungen, für die in der Regel drei Termine vereinbart werden: Anamneseerhebung mit den Angehörigen, neuropsychologische Testung und Diagnosebesprechung.
Die Labordiagnostik erfolgt in Zusammenarbeit mit den Hausärzten. Ein Patentrezept, «wie eine Person dazu bewegt werden kann, sich diesen Abklärungen zu unterziehen», hatte der leitende Arzt nicht parat, entgegen den Erwartungen einiger Zuhörerinnen. Seine Informationen waren ein Plädoyer dafür, rechtzeitig fachliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Sylvia Mosimann

Neuen Kommentar schreiben

CAPTCHA
Diese Frage hat den Zweck zu testen, ob Sie ein menschlicher Benutzer sind und automatisiertem Spam vorzubeugen.

Kommende Events

Stellen

Immobilien

Diverses