Stefan Studer holt sich den ersten Weissenstein-Kranz

  23.07.2019 Foto, Schwingen, Kultur, Gesellschaft, Region, Sport

Die Geschichte des Weissensteins lässt sich bis Mitte des 15. Jahrhunderts zurückverfolgen. Dort wurde eines der ersten Kur- und Gasthäuser eingerichtet, das im 19. Jahrhundert aber arg unter Druck geriet und immer mehr Konkurrenz erfuhr. Ab 1947 ergriffen junge Schwingerfreunde die Initiative und organisierten seitdem jährlich ein Schwingfest, das sich im Laufe der Zeit zu einem überaus beliebten Fest auf dem Solothurner Hausberg etabliert hat. Ebenso wird ein alljährliches Steinstossen durchgeführt.
Am vergangenen Samstag waren 17 Eidgenossen bei der 20. Austragung des Weissenstein-Schwinget mit von der Partie. Armon Orlik war die prominente Abmeldung. Er zog sich im Training eine leichte Blessur im Schulter-/­Nackenbereich zu. Auf Anraten des Arztes hat er sich gegen einen Start entschieden. Weiter musste auch der einheimische Christoph Bieri dem Wettkampf fernbleiben.

Stefan Studers grosser Tag
Der in Utzenstorf wohnhafte Stefan Studer, der zusammen mit Dominik Zangger einer der beiden einzigen Oberaargauer im Feld war, konnte sich gut in Szene setzen. Studer, der bisher 18-fache Kranzgewinner, konnte noch keinen Kranz auf dem Weissenstein gewinnen. Im ersten Gang wurde ihm der Eidgenosse Remo Stalder zugeteilt. Beides sind straffe Standschwinger und sie griffen sich keck an. Mit einem Kurzzug in der letzten Minute konnte Stefan Studer den Kampf für sich entscheiden. Joel Strebel, der stämmige Nachwuchsmann aus den Reihen der Nordwestschweizer, war ihm etwas zu flink und Studer musste sich die einzige Niederlage des Tage eingestehen. In der Folge konnte Stefan Studer Simon Schmutz und Tobias Krähenbühl ins Sägemehl legen. Mit dem Gestellten im fünften Gang gegen David Schmid konnte er eine gute Ausgangslage schaffen, was ihm auch das nötige Selbstvertrauen für den letzten und entscheidenden Gang gegen Christian von Arx gab, den er als Sieger und Bergkranzgewinner verlassen konnte.

Das Emmentaler Team auf dem Weissenstein
Die zwei Mitglieder des Schwingklubs Sumiswald Matthias Aeschbacher und Patrick Schenk aus dem sechsköpfigen Emmentaler Team kämpften unterschiedlich gut.
Matthias Aeschbacher, der vor einer Woche am Südwestschweizer Schwingfest in Leukerbad einen sensationellen Sieg geholt hat, musste sich auf dem Weissenstein mit Schwingern messen, die als sehr starke Verteidigungskünstler bekannt sind. Markus Schläpfer, Raphael Zwyssig, Dominik Oertig und David Schmid erwiesen sich für Matthias Aeschbacher als unbezwingbar und er musste allen ein Unentschieden zugestehen. Mit zwei Plattwürfen konnte sich Aeschbacher als Ungeschlagener auf dem achten Schlussrang platzieren.
Patrick Schenk gelang ein sehr guter Start. Am Mittag war er mit zwei Siegen über Stephan Studinger und Lukas Schwenkfelder und einem Gestellten gegen Andreas Döbeli in der Spitzengruppe mit dabei. Gegen Patrick Räbmatter dominierte er zu Beginn des vierten Ganges, musste nach drei Minuten aber als Verlierer vom Platz. Für den Kampf um den berühmten Kranz wurde ihm Joel Strebel zugelost. Ein sehr offensiver und interessanter Gang, bei dem beide zu ihren Chancen kamen. Vor Ablauf der Zeit konnte Joel Strebel das Duell für sich entscheiden, sodass er Patrick Schenk um den begehrten Bergkranz brachte. Schenk hatte in Leukerbad ebenfalls als Gastschwinger den Südwestschweizer Teilverbandskranz erobert, was für Patrick Schenk zwar sehr schön ist, aber schlussendlich auch keinen Trost bietet.

Zweite Attraktion: das Steinstossen
Alle Jahre messen sich ebenfalls mehrere Dutzend Steinstösser auf dem Weissenstein. Der wohl älteste Brauch der Schweiz wird hier noch gepflegt. Der 66 kg schwere Naturstein, der weder vier Ecken aufweist noch schön rund ist, wird mit beiden Armen und Anlauf gestossen. Die besten sechs der Vorqualifikation können vor dem letzten Gang, dem Kranzausstich, in der Schwinger-Arena um den Tagessieg stossen. Die Ranglistenspitze erreichte Martin Laimbacher mit 4,23 und 4,02 m. Zweiter wurde Roger Leimgruber mit 4,00 m und Dritter Marco Leimgruber mit 3,99 m, gleichauf mit Yvan Chapuis. mfoi


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