«Wahltag ist bekanntlich Zahltag»

| Di, 17. Sep. 2019
Von links: Alfred Bärtschi, Nadja Pieren, Michelle Singer und Andreas Aebi.

RÜEGSBACH: Die SVP-Nationalratskandidierenden aus dem Emmental präsentierten sich der Basis. zvg

Am 9. September 2019 luden die SVP-Sektionen Rüegsau, Hasle b. Burgdorf und Lützelflüh zum Anlass «SVP bi de Lüt» mit Andreas Aebi, Nadja Pieren, Alfred Bärtschi und Michelle Singer in den Gasthof Krone in Rüegsbach ein. Die vier Nationalratskandidatinnen und -kandidaten aus dem Emmental stellten sich den zahlreichen Anwesenden vor und beantworteten Fragen zu aktuellen politischen Themen.
Die 24-jährige Michelle Singer erklärte, sie wolle sich für mehr Eigenverantwortung im Umgang mit den natürlichen Ressourcen einsetzen. Sie sprach sich für eine Begrenzung der Zuwanderung aus und plädierte für ein flexibleres Raumplanungsgesetz, um bestehende Bauten unkompliziert umnutzen zu können.
Grossrat Alfred Bärtschi verteidigte die Vieh- und Landwirtschaft gegen pauschale Attacken. «Es gibt nichts Ökologischeres als eine Kuh, die auf der Weide Gras frisst.» Er betonte, auf dem Land werde bereits viel zur Lösung der Umweltproblematik unternommen. So gehöre Lützelflüh zu den führenden Gemeinden im Bereich Solarenergie. «Wir müssen Hürden aus dem Wege räumen und den Bürgern Freiraum zur Eigeninitiative gewähren, statt mit Vorschriften und Verboten zu arbeiten.»
Nationalrätin Nadja Pieren kritisierte, dass von links-grüner Seite immer höhere Ansprüche an den Staat gestellt werden. Als Beispiel führte sie die Initiative für einen vierwöchigen Vaterschaftsurlaub an. Gegen den Widerstand der SVP sprach sich das Parlament jüngst für einen indirekten Gegenentwurf mit zwei Wochen Ferien für Väter aus. «Solche Luxusbegehren kosten sowohl die Unternehmer als auch die Bürger Unsummen an Geld. Der damit verbundene organisatorische Aufwand ist für kleinere Betriebe mit grossen Schwierigkeiten verbunden. Ein guter Vater muss ein Leben lang für sein Kind da sein – nicht nur die ersten 14 Tage.» Pieren versicherte weiter, sich politisch für die Umfahrung in Oberburg einzusetzen.
Andreas Aebi, der seit zwölf Jahren Mitglied des Nationalrats und der Aussenpolitischen Kommission ist, sprach sich entschieden gegen das institutionelle Rahmenabkommen mit der EU aus: «Der Vertragsentwurf enthält keine Grundlagen für eine gleichberechtigte Zusammenarbeit, sondern ist ein Instrument zur Bevormundung der Schweiz.» Insbesondere die Pflicht zur dynamischen Übernahme von EU-Recht sowie die Übertragung der Gerichtsbarkeit bei Streitfällen auf den Europäischen Gerichtshof bezeichnete er als stossend. Ein gutes Verhältnis zu Europa sei für die Schweizer Wirtschaft von grosser Bedeutung – Voraussetzung müsse allerdings eine Beziehung auf Augenhöhe sein.
Weitere Nationalrats-Kandidierende der SVP umrissen ebenfalls ihre politischen Positionen. Fritz Rüfenacht, Inhaber der «Krone» und Präsident der SVP Rüegsau, rief die Bürger auf, am 20. Oktober 2019 an die Urne zu gehen: «Wahltag ist bekanntlich Zahltag.»

Markus Hofer

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