Im Zuge der Überarbeitung des Friedhofreglementes und der Sanierung des Friedhofareals zeigt sich der Friedhof Heimiswil in einem neuen Bild. Er ist Begegnungsort für Menschen jeden Alters und all die Wege behindertengerecht zu erstellen, erschien der Behörde von grosser Wichtigkeit. Zudem wurden neue Formen der letzten Ruhestätte für Verstorbene geschaffen. Der Friedhofgärtner Markus Haueter ist sich sicher, dass die Form der Erdbestattungen ein Auslaufmodell ist. Urnengräber und das Gemeinschaftsgrab waren bis anhin die Alternativen und wurden in den vergangenen Jahren auch mehrheitlich genutzt. Das Gemeinschaftsgrab ist jedoch, was auch immer die Gründe dafür sein mögen, nicht für jedermann/­-frau eine Option. Umsichtig hat sich die zuständige Kommission für Gesellschaft und Kultur, der auch die Obhut des Friedhofs obliegt, gemeinsam mit dem Friedhofgärtner nach einer neuen Möglichkeit umgesehen – und sie sind fündig geworden. Sie geben ihm die Bezeichnung «Urnenplattengrab». Mit der Form eines Urnenplattengrabes werden sich die Menschen sicher vermehrt anfreunden. Es gibt den Hinterbliebenen die Möglichkeit, einen ganz persönlichen Platz für ihre Angehörigen zu haben, bei dem der Anspruch auf die immer wiederkehrende Aufgabe der Anpflanzung hinfällig wird. Die sehr schön angelegte Anlage, die sich gleich beim Eingang des Friedhofs befindet, wird vom Friedhofgärtner betreut.

Das Engelsgrab – Gedenkstätte für Sternenkinder
Kinder, die vor der 22. Schwangerschaftswoche tot geboren werden, unterliegen nicht der gesetzlichen Bestattungspflicht. Auf dem Friedhof Heimiswil ist ein besonderer gemeinschaftlicher Ort vorgesehen, um dieser Sternenkinder zu gedenken. Er ist mit einer passenden Figur von Holzschnitzer Hans Rudolf Simmler gekennzeichnet. Er gewährt den Eltern beim Abschied ihres Kindes, das trotz seines kurzen Daseins bereits einen Platz in der Familie innehatte, nebst Begleitung durch Fachpersonen auch in dieser Form Unterstützung.
Auf Wunsch kann die Asche dort anonym beigesetzt werden. Individueller Schmuck, Grabmal und eine Namensnennung sind jedoch nicht möglich. Blumen und Andenken können am dafür vorgesehenen Platz niedergelegt werden.

Rosmarie Stalder