88. Generalversammlung der Casino Theater AG Burgdorf

  19.11.2019 Aktuell, Foto, Kultur, Burgdorf, Gesellschaft, Region

«Das Werk ist vollbracht!» Mit diesen Worten begrüsste der VR-Präsident Markus Grimm 78 Aktionäre, die insgesamt 20 469 Aktien besitzen. Die Aktienmehrheit von 87 Prozent gehört der Burgergemeinde und der Stadt Burgdorf, welche durch den Stadtpräsidenten Stefan Berger und den Burgerratspräsidenten Christoph Bürgi vertreten wurden.

Im Geschäftsbericht stand die Wiedereröffnung vom 1. März 2019 im Mittelpunkt
Die Wiedereröffnung erfolgte genau 145 Jahre nach der Einweihung des Casinos. Während der Sommerpause standen noch diverse Garantiearbeiten an, die nun alle abgeschlossen sind. Der Optimismus, den der VR immer wieder aufgebracht hatte, trägt nun seine Früchte. Die Anwesenden konnten sich selbst davon überzeugen, dass dieses Haus zu einem Bijou geworden ist, einem Kulturort, der in die ganze Region ausstrahlt und kulturaffine Menschen anzieht. Die Rückmeldungen der Kunstschaffenden und des Publikums seien durchwegs positiv. Grimm dankte dem VR und den Mitarbeitenden für ihren enormen Einsatz. Nicht nur der aufwendige Umbau war zu bewältigen, sondern auch die Tour d’Emmental, welche grosses Organisationstalent voraussetzte. Grimm versicherte, dass der Umbau innerhalb des Kredits abgeschlossen werden kann, auch wenn die Schlussabrechnung noch nicht fertiggestellt ist.
Die Publikumszahlen während des vergangenen Geschäftsjahres waren erfreulich, wie Verwaltungsleiterin Dina Zeder erklärte. Die Aufführungen in verschiedenen Lokalitäten, das Konzert auf dem Baugerüst, die Wiedereröffnungsfeier und die halbe Saison im neuen Haus brachten beinahe 10 000 Gäste.

VR Michael Rolli dokumentierte als Mitglied der Baukommission den Umbau
Markante Änderungen fallen den Besuchenden bereits auf, bevor sie das Casino Theater betreten. Der Dachaufbau wurde rückgebaut, die Sandsteinfassade saniert und neue Eichenfenster wurden eingefügt. Wo vorher eine Eingangstüre ins enge Foyer führte, betreten die Gäste das Haus nun durch drei identische Eingangstüren und gelangen in ein geräumiges Foyer. Die ehemalige Casino Theke wird nun wie zu alten Zeiten «Festsaal» genannt. Die lange Theke aus massivem Nussbaumholz eignet sich, um in den Pausen und nach den Vorstellungen möglichst viele Leute gleichzeitig zu bedienen. Ausserdem besteht die Möglichkeit, im Festsaal eine Bühne für kleinere Aufführungen aufzustellen. Für Orchester und Chöre wurden im Kirchbühl 12 geschlechtergetrennte Garderoben realisiert und mit fliessendem Wasser und Duschen aufgerüstet. Eine optimale Beleuchtung bringt bestmögliche Bedingungen für Visagisten/-innen.
Das Foyer, die Nasszellen und der Festsaal erstrahlen in den Originalfarben von 1930, ebenfalls der grosse Saal. Die Anzahl Sitzplätze musste vor allem aus brandpolizeilichen Gründen von 280 auf 260 reduziert werden. Sonst fallen keine grossen Änderungen auf. Der Bühnenbereich wurde technisch aufgerüstet und der Boden im Zuschauerbereich so gebaut, dass mit wenig Aufwand ein Orchestergraben geöffnet oder für Konzerte ohne Bestuhlung ausgeebnet werden kann. Kurz, das Casino Theater ist bereit für kulturelle Veranstaltungen jeder Art.
Es besteht weiterhin die Möglichkeit, einen der Theaterstühle zu kaufen. Das bedeutet, dass für 300 Franken an einem Sitz die Namensplakette der Sponsorin oder des Sponsors montiert wird.

Die Saison 2019 / 2020 bietet ein vielfältiges Programm
Der Betriebsleiter Peter Schläfli zeigte sich erfreut über die hohen Besucherzahlen an der Kulturnacht, die als offizieller Start der neuen Saison gilt. Die verschiedenen Abo-Vorstellungen haben bereits begonnen, doch es sei nie zu spät, noch Tickets zu kaufen…In der Buchhandlung am Kronenplatz, im Quickline Shop an der Bahnhofstrasse und online unter www.theaterburgdorf.ch findet der Vorverkauf aller Vorstellungen statt.
Schläfli versprach den Gästen beste und abwechslungsreiche musikalische Unterhaltung bei verschiedenen Konzerten wie «Voices of Africa», «Steff la Cheffe Trio», «Martin O. und Helge Heynold» oder bei der Aufführung von «Sgt. Pepper-Secondhand Orchestra» mit Frölein da Capo, Adrian Stern und weiteren Musikern.
Diese Woche spielt das Theater Orches­ter Biel Solothurn das bekannte Schauspiel «Peer Gynt» von Henrik Ibsen. Im Januar sind sie erneut Gast im Casino Theater mit «Sonny Boys», einem heiteren Schauspiel des bekannten Broadway-Autors Neil Simon. Neben dem grössten Liebesdrama «Romeo und Julia» von Wil­liam Shakespeare empfahl VR-Mitglied Regula Urbanek «Nichts geschenkt!». In diesem Stück wird die Geschichte der Frauenrechte in der Schweiz beleuchtet.
Das Musiktheater bietet aus der Sparte italienischer Belcanto die Oper «Giovanna d’Arco» von Giuseppe Verdi. Als Schweizer Erstaufführung kommt «Sweeney Todd» auf die Bühne. Dieser Oper wurde der Stempel «makabrer Musical-Thriller» aufgedrückt. Die schönsten Arien Vivaldis, unterlegt mit einem neuen Libretto, erklingen in der Oper «Les liaisons dangereuses».
Weitere Höhepunkte bietet die Kleinkunst mit Simon Pearce, Mike Müller, Ohne Rolf, Ute Köbernick und vielen mehr. Das Casino Theater setzt zudem auf die Förderung von Kindern und Jugendlichen im Bereich Kultur. Es ermöglicht Vorstellungen für Schulklassen, auf Wunsch mit Begleitung durch Theaterpädagogen/-innen.
Wer sich über eine ausverkaufte Vorstellung ärgert, soll laut Zeder den Newsletter abonnieren. Abonnenten werden kurzfristig mit dem Casinfo über frei gewordene Tickets informiert.

Helen Käser

www.theater-burgdorf.ch.


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