Stöckli (SP) und Salzmann (SVP) ziehen in den Ständerat

| Di, 19. Nov. 2019

REGION / KANTON BERN: Die bernische Standesstimme bleibt geteilt. zvg

Der Kanton Bern entsendet in der kommenden Legislaturperiode Hans Stöckli (SP, bisher), Biel, und Werner Salzmann (SVP, neu), Mülchi, in den Ständerat. Regula Rytz (Grüne Partei), Bern, musste sich mit dem dritten Platz begnügen, und Christa Markwalder (FDP), Burgdorf, belegte den vierten Rang. Die beiden stärksten kantonalen Parteien, die SP und SVP, haben somit je einen Sitz im Stöckli inne. Damit bleibt die bernische Standesstimme weiterhin zwischen den bürgerlichen und den linken Kräften geteilt.

Rot-grünes gegen bürgerliches Zweierticket
Die Stichwahl für die beiden Berner Ständeratssitze avancierte zu einem Showdown zwischen den linken und den bürgerlichen Kräften. Links-grün trat mit dem Zweierticket Hans Stöckli und Regula Rytz an und hoffte, das starke Resultat vom ersten Wahlgang wiederholen zu können – Stöckli hatte das beste Resultat erzielt, gefolgt von Rytz. Die Bürgerlichen schickten das Duo Werner Salzmann und Christa Markwalder ins Rennen, mit dem Ziel, den links-grünen Durchmarsch zu verhindern und ihre Anhänger/innen stärker als bei den eidgenössischen Wah­len vom 20. Oktober 2019 zu mobilisieren. Angesichts der spannenden Ausgangslage wurde der Bekanntgabe der Wahlresultate am Sonntag mit grosser Spannung entgegengefiebert.

Stöckli knapp vor Salzmann
Der bisherige Ständerat Hans Stöckli konnte 157 750 Stimmen auf sich vereinigen und erzielte das beste Resultat. Der 67-jährige Sozialdemokrat, der fliessend französisch spricht, gilt als hervorragend vernetzt und geniesst bis weit ins bürgerliche Lager viele Sympathien. Er schnitt sowohl in den urbanen Zentren als auch auf dem Land sehr gut ab.
Werner Salzmann erwies sich für Rot-Grün als Spielverderber: Er stoppte den Triumph der «grünen Welle». Der Präsident der SVP des Kantons Bern und bisherige Nationalrat erzielte mit 154 586 Stimmen ein äusserst starkes Ergebnis und sicherte sich damit den zweiten bernischen Sitz im Stöckli – ein Erfolg, welcher 2011 und 2015 den beiden Parteigrössen Adrian Amstutz und  Albert Rösti verwehrt geblieben war. Kein Wunder also, dass bei der SVP am Sonntagabend ausgelassene Feierstimmung herrschte. Salzmann gelang es, die Wählerinnen und Wähler in den ländlichen Gegenden für sich zu gewinnen und die eigene Parteibasis an die Urne zu bringen. Im Nationalrat rückt Lars Guggisberg für Salzmann nach.
Regula Rytz, Präsidentin der Grünen Schweiz, erhielt 141 337 Stimmen. Nachdem sämtliche Wahlkreise bis auf Bern-Mittelland vorlagen, lag sie bereits deutlich hinter Salzmann zurück, sodass  ihr trotz des guten Resultats in der Stadt Bern die Trendwende nicht mehr gelang. Obwohl der Höhenflug der Grünen damit einen Dämpfer erlitt, zeigte sich die Nationalrätin mit ihrem Schlussresultat zufrieden und sprach von einem Achtungserfolg. Rytz wies darauf hin, dass das rot-grüne Ticket weitaus mehr Stimmen erhalten habe als das bürgerliche Duo.
Die FDP-Nationalrätin Christa Markwalder konnte ihr Resultat gegenüber dem ersten Wahlgang (61 904 Stimmen) massiv verbessern und erreichte nun 115 163 Stimmen. Die Burgdorferin zeigte sich froh, dass das bürgerliche Ticket funktionierte, und bedankte sich bei den Wählerinnen und Wählern für das ihr entgegengebrachte Vertrauen. Enttäuschend sei allerdings, dass sowohl die jüngere Generation als auch die Frauen des Kantons Bern nicht im Stöckli vertreten seien.
Die Stimmbeteiligung lag bei 44,4 Prozent.

Markus Hofer

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