Hausarzt Matthias Wildbolz über seinen Rücktritt und seine Zukunftspläne

  15.01.2020 Aktuell, Wynigen, Foto, Region

Immer noch sucht man in Wynigen nach einer Lösung, um die ärztliche Grundversorgung für die Bewohnerinnen und Bewohner sicherzustellen. Matthias Wildbolz, welcher seit bald 27 Jahren in Wynigen als Hausarzt tätig ist, hat im vergangenen Dezember  angekündigt, seine Praxis auf Ende 2020 zu schliessen. Es ist ihm aber ein Anliegen, eine geeignete Anschluss­lösung zu finden.
Matthias Wildbolz betont, dass sein Rücktritt nicht bedeute, dass ihm seine Arbeit nicht mehr gefalle: «Ganz und gar nicht. Die Aufgabe des Hausarztes fasziniert mich nach wie vor täglich. Es gibt nichts Schöneres, als jemanden auf seinem Weg ein Stück weit begleiten zu dürfen.» Doch sieht er es langsam an der Zeit, arbeitstechnisch etwas kürzerzutreten: «Ich brauche mehr Zeit zur Erholung und hege daher schon lange den Wunsch, mein Pensum zu reduzieren. Das geht aber nur, wenn ich die Leitung der Praxis abgeben kann. Leider habe ich trotz langer Suche bisher niemanden dafür gefunden.» So kann er es auch nicht verstehen, dass seine angekündig­te Schliessung einige Personen überrascht hat. «Vor vier Jahren habe ich dem Gemeinderat Wynigen mitgeteilt, dass ich meine Praxis in vier bis sechs Jahren schliessen werde, falls keine Nachfolgelösung in Sicht ist. Nun habe ich es ein Jahr vor dem Ende nochmals wiederholt. Natürlich hoffe ich immer noch sehr, dass wir einen Kollegen oder eine Kollegin finden können, welcher oder welche diese Aufgabe übernimmt», erklärt Wildbolz.
Dass seine derzeitigen Praxisräume aber nicht längerfristig weiter als Arztpraxis dienen werden, war für Wildbolz schon lange klar. «Bei meiner Ankündigung vor vier Jahren habe ich klargemacht, dass ich diese Räume einem anderen Zweck zuführen werde. Wenn ich mich dann definitiv zurückziehe, braucht es eine konsequente Trennung.» Zuerst gebe es nämlich noch ein grösseres Problem zu lösen, wie der langjährige Hausarzt erklärt: «Unser Hauptproblem bleibt der Mangel an jungen Hausärztinnen und Hausärzten.» So weiss er, dass ein junger Hausarzt nach der Ausbildung so viele offene Möglichkeiten hat, dass eine Gemeinde wie Wynigen eine eher geringe Priorität geniesst. «Geeignete Praxisräume lassen sich dagegen besser  realisieren.» Wildbolz hofft aber nach wie vor auf ein glückliches Ende für Wynigen: «Ich hoffe sehr, dass wir für Wynigen doch noch bald einen oder besser mehrere gute Hausärztinnen oder Hausärzte finden werden. Ich wünsche mir das vor allem für diejenigen Leute, welche es besonders nötig haben: für die nicht mehr so mobilen älteren Menschen und für diejenigen, welche sich nicht wehren wollen oder können.» zvg/red

Das komplette Interview und weitere Informationen sind auf www.huusarztpraxis-­wynigen.jimdosite.com einzusehen.


Image Title

1/10


Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote