«Der Bunker von Gstaad»
06.02.2020 Aktuell, Foto, Oberburg, Kultur, GesellschaftAn einer Matinee der SP Oberburg las der Autor Peter Beutler aus seinem neuesten Thriller. Der Kriminalbuchautor entdeckte die grosse Leidenschaft fürs Schreiben erst nach seiner Pensionierung. Als Doktor in Chemie und langjähriger Kantons- und Gemeindepolitiker war er jedoch gewohnt, akribisch genau und mit hundertprozentigem Einsatz zu arbeiten. Diese Fähigkeit nutzt er auch beim Schreiben. 2012 wurde sein erstes Buch veröffentlicht, «Der Bunker von Gstaad» ist bereits sein elfter Kriminalroman.
In «Der Bunker von Gstaad» steht ein brisantes Kapitel der Schweizer Geschichte im Mittelpunkt: die Geheimarmee P-26. Ihre Existenz wurde 1991 in der «Weltwoche» publik gemacht und erregte daraufhin die Gemüter. Beutler störte sich an der Heroisierung der mehreren hundert Männer und Frauen dieser Geheimarmee, die in Gstaad tief in den Felsen der Alpen geübt hatten. Mit akribischen Recherchen hat er die Geschichte dieser Zeit aufgearbeitet und dabei erfahren, dass sich das Hauptquartier in Oberburg befand, in einem als Bauernhaus getarnten Gebäude an der Lochbachstrasse. Das sind Fakten, geschichtliche Realitäten.
In diese Wirklichkeit hat Beutler seinen Kriminalroman verpackt. Seine fiktive Geschichte spielt in einer realen Welt. Die Personen sind erfunden, könnten aber tatsächlich ähnlich in Erscheinung getreten sein, damals, als auch die Fichenaffäre aktuell war. Die Ideen des Autors sind mit einem Indizienprozess vergleichbar. Da zwei Protagonisten aus Oberburg stammen und ein Teil der Handlung an die real existierende Lochbachstrasse angesiedelt ist, tritt Oberburg in diesem Thriller häufig in Erscheinung.
Nach der Lesung unterhielt sich der Autor bei einem Apéro mit seinen Gästen. Ob sie ihm wohl Geheimnisse über die Bunker von Oberburg verraten konnten?
Helen Käser