Musik, die das Herz berührt – das war das Klavierkonzert des jungen Pianisten Marcin Fleszar in der Kirche Kirchberg. Sein Programm war ausschliesslich dem berühmten Vertreter der Romantik Frédéric Chopin gewidmet, da dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum 210. Mal jährt.
Ein herzliches Willkommen boten Brigitte Loosli und Eva Jaeckle mit Grusswort von Musikkommission und Kirchgemeinde den Besuchern. Die kleine Zahl von Konzertfreunden erfüllte zwar nicht die Erwartungen der Organisatoren. «Dennoch wollen wir ein Zeichen setzen», erklärte Brigitte Loosli. «Ein Zeichen der Solidarität mit diesem jungen Klavierkünstler, der sich auf diese Konzertstunde vorbereitet und gefreut hat.»
Mit den 24 Präludien von Chopin faszinierte der Pianist die Zuhörer/innen. Diese stilbildende und epochale Sammlung gilt als ein Gipfelwerk des Romantikers Chopin. Der konzertante Anspruch reichte von einfachen Melodien bis zu hochvirtuosen Kompositionen, beinhaltete Oktavensprünge der linken und Sechzehntelläufe der rechten Hand.
«Die 24 Präludien spiegeln Chopins Seele wider», erklärte der Pianist zum Komponisten, der viele gesundheitliche Probleme hatte, von dessen Musik aber eine enorme Kraft ausströmt.
Im Januar schrieb die junge Clara Jaz die «Hommage à Chopin», die in dieser Konzertstunde die Uraufführung erlebte: Es war eine Melodienfolge, die sowohl fröhlich und ungestüm als auch melancholisch und bedächtig wie ein musikalisches Experiment das Publikum begeisterte. Mit der «Polonaise As-Dur op. 53 ‹Heroique›» beschloss Marcin Fleszar ein beeindruckend zauberhaftes Konzert. Sie gilt als Glanzstück unter Chopins Polonaisen, die wegen der markanten Oktavgänge im Mittelteil auch als Oktaven-Polonaise bekannt und eines der bedeutendsten Klavierwerke ist.

Der Klaviervirtuose
Marcin Fleszar wurde 1985 in Polen geboren und begann mit sieben Jahren, Klavier zu spielen.
Er ist Preisträger nationaler und internationaler Klavierwettbewerbe und wird als «Pianist mit grosser Sensibilität und bemerkenswerter instrumentaler Fähigkeit» geachtet. Der Künstler unterrichtet in Bern Erwachsene und Kinder.

Sylvia Mosimann