Das Coronavirus und die regionalen KMU

  25.03.2020 Aktuell, Foto, Wirtschaft, Region

Draussen ist es ruhig geworden in den vergangenen Tagen. Wer kann, arbeitet von zu Hause aus, auf den Strassen fahren deutlich weniger Fahrzeuge und auch der öffentliche Verkehr wurde bereits deutlich reduziert. Doch nicht alle können im Homeoffice arbeiten. Restaurants und Geschäfte, die nicht lebensnotwendige Güter und Dienste anbieten, müssen geschlossen bleiben. Darunter leiden besonders die kleinen und mittleren Unternehmen, auch in der Region Emmental. «Die Auswirkungen sind wie für jedes KMU, welches seinen Geschäftsbetrieb einstellen oder reduzieren muss, fatal. Wir können aber Lieferungen über unseren Onlineshop abwickeln und so kommt jeder an die dringend benötigte Ware», kommentiert etwa Michael Sterk, Betriebsleiter von «Bantam Camping» in Hindelbank. Auch das Möbelgeschäft «Möbel-Tschannen» in Lützelflüh ist von den neuen Einschränkungen betroffen. «Das Verkaufspersonal wird bis voraussichtlich am 20. April 2020 zu Hause bleiben. Das heisst, wenn während den nächsten fünf Wochen nichts verkauft werden kann, werden unsere Lieferleute und Monteure voraussichtlich bis Mitte August auch keine Arbeit mehr haben», erläutert Peter Tschannen. «Da wir mit unserem zweiten Standbein (Bodenbeläge in Parkett, Linoleum etc.) noch über genügend Aufträge verfügen, haben wenigstens unsere Bodenleger auf den Baustellen im Moment noch genügend Arbeit.»
Etwas mehr Glück haben Lebensmittelgeschäfte wie zum Beispiel der «Treffpunkt Alchenflüh» (ehemals «Chäsegge»). «Hamsterkäufe infolge des Coronavirus gab es bei uns bis dato nicht – mit Ausnahme vom Toilettenpapier», erklärt Markus Müller, Mitinhaber und Geschäftsführer der Beo-Market GmbH. «So lange es nicht zur Ausgangssperre kommt und Lebensmittelhändler nicht auch (teilweise) schliessen müssen, bleiben wir von negativen Auswirkungen im Geschäftsverlauf verschont. Somit sind vorerst keine Massnahmen wie Kurzarbeit oder andere Mittel vorgesehen.»
Alle hoffen natürlich auf eine rasche Normalisierung des Geschäftsbetriebs. Michael Sterk von «Bantam Camping» betont, dass «das grösste Problem zurzeit die Menschen sind, die sich nicht an die von Bund und Kanton verordneten Massnahmen halten. Einige wollen sogar noch ins Ladengeschäft und haben kein Verständnis dafür, dass wir aufgrund der Vorgaben schliessen mussten.»

David Kocher


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