Die Landfrauen Wynigen-Rumendingen feiern das 90-Jahr-Jubiläum

| Fr, 06. Mär. 2020

WYNIGEN/RUMENDINGEN: Im Erinnerungskoffer des Landfrauenvereins Wynigen-Rumendingen fanden sich ernste und heitere Begebenheiten zur 90-jährigen Geschichte des Vereins. Präsentiert wurden sie auf charmante Art von Marie und Käthi. rst. 

Was vor 90 Jahren aus einer ernsten Notwendigkeit und der Initiative von einigen mutigen Frauen heraus entstand, hat bis heute seine Wichtigkeit nicht verloren. Die Folgen des ersten Weltkrieges waren zu dieser Zeit noch stark zu spüren, es herrschte grosse Arbeitslosigkeit und Armut. Die Frauen gründeten den Verein, wollten sich sozial engagieren, sich gegenseitig und andere unterstützen, was bis heute das Ziel des Landfrauenvereins geblieben ist. Schon damals war es so wie auch heute noch, dass aus jedem der vier Schulkreise wie Rüedisbach, Kappelen, Mistelberg und Dorf und der Gemeinde Rumendingen Frauen im Vorstand vertreten waren.  

«Zämestah, zämeha, zämegah»
Das Motto der Gründerinnen vor 90 Jahren «zämestah, zämeha, zämegah», mit dem die Präsidentin Annette Kohler die 87 anwesenden Vereinsmitglieder an der Jubiläums-Hauptversammlung im «Wilden Mann» in Ferrenberg begrüsste, ist ganz bestimmt nicht überholt und auch heute noch die Philosophie des Landfrauenvereins. Zu den sozialen und kulturellen Aufgaben nimmt der Verein auch den Auftrag der Gemeinde für die Erwachsenenbildung wahr. Im interessanten Jahresrückblick zeigte die Präsidentin das breite Angebot auf. Von Kochen, Werken, Sprachen lernen, Gartenkunde, Dekorationen, Freizeitangeboten, Gesundheits- und Rechtsfragen bis hin zu aktuellen Themen wie Umweltschutz und Vorsorgefragen findet sich jeweils alles im Jahresprogramm. Das Ziel ist es, Frauen (und auch Männern) Wissen aus den verschiedensten Bereichen zu vermitteln. Die Angebote werden rege genutzt, alle Kurse konnten im vergangenen Jahr durchgeführt werden. Auch Musical- und Konzertbesuche und gemeinsame Ausflüge
zur Gemeinschaftpflege sind im Angebot.
Aus dem Erinnerungskoffer kramten Marie und Käthi (alias Ruth und Barbara) Eindrückliches aus dem Wirken der Landfrauen von Wynigen und Rumendingen. Sie erinnerten an die Zeiten, als Berge von «Zöpfen» gebacken wurden, sie damit nach Bern reisten, alle bis zum letzten Stück verkauften, Kleidersammlungen veranstalteten und den Erlös an bedürftige Familien, an umliegende Altersheime, dem Ferienheim im Eriz, der Hauspflege und andern Institutionen spendeten. Wie Soldaten während ihres Aktivdienstes in der Zeit des zweiten Weltkrieges an der Front mit selbst gestrickten warmen Socken und Lebensmitteln versorgt wurden, soll und wird auch niemals vergessen werden. Mit Humor und Witz und dem nötigen Ernst würdigten sie so die Aktivitäten des Landfrauenvereins Wynigen-Rumendingen der vergangenen 90 Jahre, deren Ziel es immer war, dort zu helfen, wo Not war. Musikalisch umrahmten Regina Zurflüh und Daniela Schmidiger den Anlasss mit stimmigen Liedern.
Zum anschliessenden Zvieri genossen die Anwesenden dasselbe wie vor 90 Jahren: Schweinswürstli und Wegg­li, zum Dessert «Brönnti Creme», «Schlüfchüechli» und «Brätzeli», und es schmeckte wunderbar. Wie Marie treffend bemerkte, war es damals sicher nicht «Blöterliwasser», sondern ganz einfach Milchkaffee.
Wie auch vor 90 Jahren sind es heute engagierte Vorstands- und Vereinsfrauen, die hinschauen, aktiv sind und umsetzen. Mit dem Vorsatz, dem Motto «zämestah, zämeha, zämegah» treu zu bleiben, starten die Landfrauen Wynigen-Rumendingen in ein neues Jahrzehnt.

Rosmarie Stalder

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