Ordentliches Bot der Stadtschützen Burgdorf

  25.03.2020 Aktuell, Foto, Kultur, Burgdorf, Gesellschaft, Vereine, Sport

Präsident Martin Kolb konnte am 28. Februar 2020, nach gemeinsamem Abendessen, 65 Mitglieder im Restaurant Landhaus offiziell begrüssen. Die reich befrachtete Traktandenliste wurde nach den statutarischen Vorgaben zügig angegangen und brachte einige brisante Themenfelder hervor, für die es keine einfachen Lösungen geben wird. Konkret: Der Vorstand wird zukünftig in verschiedenen Bereichen gefordert sein, die weit über den normalen Schiessbetrieb hinaus gehen. Hier nur einige Stichworte: Liegenschaft Alchenflüh, Schiessanlagen Luftpistole Burgdorf, Pistole 25/50 m in Hasle, Gewehr 50 m
Waldegg, Projekt Kurzdistanzanlage «Vilbringe» und Indoor-Pistolenanlage 25 m Burgdorf. Nicht zu unterschätzen sind zudem die diversen möglichen Kugelfangsanierungen, die vom Kanton bereits angestossen wurden. Das alles zeigt, was neben den rein personellen und organisatorischen Pflichten des Vorstandes noch alles ansteht. Als Konsequenz daraus ist in allen Bereichen die finanzielle Machbarkeit mehr als fragwürdig und es gilt, vorausschauende und tragbare Lösungen zu finden. Es ist unter diesen Vorzeichen unschwer festzustellen, dass hier ein Vorstand an die Grenzen der Machbarkeit gelangt.

Das Geschäftliche
Der umfangreiche Jahresbericht des Präsidenten unter tatkräftiger Mithilfe der Obmänner wurde bereits im «Schütz 4/19» publiziert. Vizepräsident Daniele Gulizia empfahl den Bericht zur Genehmigung, was unter grossem Applaus, mit dem besten Dank an den Verfasser erfolgte. Ein ganz spezieller Dank in dem Zusammenhang wurde an Melanie Wälchli ausgesprochen, die die Vereinsreise «485 Jahre Stadtschützen Burgdorf» organisierte. Sie brachte die Teilnehmer an zwei Tagen ins interessante Grimselkraftwerk, nach Interlaken und in eine private Festung auf dem Beatenberg. Mit der nötigen Anteilnahme wurde auch der Mitglieder gedacht, die den Verein während des Jahres für immer verlassen mussten. Es waren dies Bruno Giraudi und Ehrenmitglied Robert Wyss. Kassier Stephan Güdel präsentierte die umfangreiche Rechnung mit dem bemerkenswerten Hinweis, dass es in den guten Jahren leider verpasst wurde, bei der Liegenschaft die entsprechenden Rückstellungen zu bilden. Die Mittel wurden vorwiegend in den Schiessbetrieb investiert, grundsätzlich ja das Kerngeschäft der Gesellschaft. Doch dieser Umstand rächt sich heute insofern, dass in der Rechnung ein momentan noch verkraftbarer Verlust von 60 000 Franken resultiert. In diesem Jahr standen unvorhergesehene Sanierungen an, die ausgeführt werden mussten, was eine Erklärung für das Defizit bedeutet, aber die Notwendigkeit der Rückstellungen dadurch nicht reduziert. Zukünftig sind auf der Einnahmenseite kreative Lösungen gefragt, um das Resultat zu verbessern. Der aktuelle Jahresbeitrag, nach wie vor bei 60 Franken für ein sehr grosses Angebot auf den verschiedenen Distanzen, liegt weit unter dem Betrag von vergleichbaren Schützengesellschaften zwischen Olten und Thun, die Jahresbeiträge von 180 bis 240 Franken verlangen. Trotz der aktuell angespannten Situation wurden die Jahresbeiträge auf dem momentanen Niveau belassen, die Jahresrechnung und das Budget wurden ebenfalls einstimmig genehmigt. Im Gesellschaftsvorstand wurde beschlossen, dass die Stadtschützen im Juni 2020 das Eidgenössische Schützenfest in Luzern besuchen werden, dazu gab Roland Adolf die nötigen Hinweise und zeigte sich erfreut über den Anmeldungsstand.

Grosse Ehrungen mit kleinen Einschränkungen
Traditionell waren die Traktanden Verabschiedungen, Wahlen und Ehrungen sehr umfangreich. Ein Umstand war neu: Wegen des Coronavirus wurde darauf verzichtet, den Schluck aus dem Ehrenbecher (Silberpokal) zu tätigen. Der verdiente Ehrentrunk für die Geehrten wurde aus dem Glas genossen, ja vielleicht wird das sogar die Zukunft? Bei den Verabschiedungen war es nicht leicht, aufgrund der sehr grossen Verdienste aller Schützen, die verabschiedet wurden, die richtigen Worte zu finden. Eines ist aber klar: Zukünftig werden so lange Vorstandspräsenzen eher die Ausnahme bilden.
Jakob Duppenthaler: Mister Pistole schlechthin, Obmann P50/25/10 m, weit über die Grenzen von Burgdorf hinaus bekannt, ein stiller Schaffer zum Wohle aller Schützen. Mit seinen 35 Vorstandsjahren war er in den verschiedensten Bereichen tätig, immer an vorderster Front brachte er seine grosse Kompetenz ein.
Erwin Högger: Anlagewart und Materialverwalter Pistole, mit 34 Vorstandsjahren. Er hat mit seinem technischen Können die Schiessanlagen in Schuss gehalten, damit haben alle Schützen von seiner wertvollen Tätigkeit profitiert und einen reibungslosen Schiessbetrieb genossen.
Andreas Luder: Erster Standschützenmeister P10 mit 30 Vorstandsjahren. Er hat mit seiner souveränen und besonnenen Art dazu beigetragen, den Schiessbetrieb vor allem in der Luftpistolen­anlage über 24 Jahre mitzugestalten und zu organisieren.
Peter Reber: Rütli-Obmann bzw. Rütli-­General, mit 38 Vorstandsjahren. Er hat sein letztes Amt nach 16 Jahren sehr erfolgreicher, gekonnter und allseitig geschätzter Tätigkeit endgültig abgegeben. Gleichzeitig hat er seinen 2017 erhaltenen Orden als Rütli-General seinem Nachfolger, Cody Litscher, überreicht, mit der Widmung für den neuen Rütli-Obmann.
Folgende Neuwahlen für die abtretenden Vorstandsmitglieder sind erfolgt: Daniel Büttner (Obmann Pistole 50/25/10 m), Cody Litscher (Obmann Rütli), Walter Iseli (Anlagewart Pistole) und Jakob Duppenthaler (Erster Standschützenmeis­ter Pistole 10 m). Die Auszeichnung für besondere Verdienste 2020 konnte nach einer kurzen Würdigung durch den Vizepräsidenten Präsident Martin Kolb entgegennehmen. Er hat die Auszeichnung aufgrund der diversen und komplexen Geschäfte, die er souverän begleitete, mehr als verdient. Es erfolgten die Ehrungen für 30, 40, 50 und 60 Jahre Mitgliedschaft. Anschliessend wurden die einzelnen Schützen und Gruppen für ihre zum Teil hervorragenden sportlichen Erfolge geehrt, begleitet mit dem obligaten Schluck und entsprechendem Applaus. Ehrenmitglied Daniel Wyss brachte den Anwesenden in fünf Minuten die Neuerungen für das «Neue Waffenrecht» näher, das für den Grossteil der Schützen keine unüberwindbaren zusätzlichen Aufwendungen bedeutet und in einer Frist von drei Jahren ab dem 15. August 2019 vorgesehen ist. Das aufschlussreiche und reich befrachtete Bot fand damit einen guten und würdigen Abschluss. zvg

www.stadtschuetzen-burgdorf.ch


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