Schon jetzt Blumen säen für die Solätte 2021

  03.06.2020 Aktuell, Foto, Region, Burgdorf, Kultur

Es schmerzt das Herz der Burgdorferinnen und Burgdorfer, denn es gibt keine Solätte dieses Jahr. Was bleibt, ist die Vorfreude aufs 2021. Und da Vorfreude eine langdauernde Freude ist, können Sie mit den Vorbereitungen bereits jetzt beginnen. Die «Buschufriesli» (Bartnelken), die es fürs «Kränzli» und Bouquet braucht, säen Sie jetzt im Juni in flache Schalen aus. Wenn die kleinen Pflänzchen vier Blätter haben, brauchen sie mehr Platz. Mit einem Bleistift graben Sie die kleinen Zarten aus und geben ihnen in kleinen Töpfen mehr Platz. Im Herbst dürfen dann die jungen «Buschufriesli» ins Blumenbeet zügeln. Von Mai bis Juli im Jahr darauf wird die Mühe mit reicher Blüte belohnt. Wenn Sie die Blumen verwelken und versamen lassen, werden sie sich selbstständig im Garten vermehren und die aufwendige Aussaat entfällt. Solätteblumen kann es ja nie genug haben im Garten.

Im Gemüsegarten
Wegen all den feinen Tomaten und Peperoni gehen manchmal die einfacheren Gemüse vergessen. Bohnen gehören zu diesen pflegeleichten Pflanzen. Sie haben in den Schweizer Gemüsegärten eine lange Tradition, was sich auch in einer schier unglaublichen Vielfalt an Sorten zeigt, alle wunderbar ans hiesige Klima angepasst. Buschbohnen wachsen rasch, bleiben niedrig und haben eine kurze Erntedauer. Stangenbohnen klettern an Stecken oder Rankgerüsten in luftige Höhen und versprechen eine Ernte über den ganzen Sommer bis in den Herbst hinein. Ich habe bei den Buschbohnen gute Erfahrungen mit «Sabo» gemacht, bei den Stangenbohnen ist die «Schöne von Richigen» mein Liebling. Aber auch die «Weinländerin» bringt sehr guten Ertrag. Wenn es dekorativ werden soll, kann ich Feuerbohnen empfehlen. Ihre knallig orangeroten Blüten leuchten im Garten mit den Blumenbeeten um die Wette. Oder sie klettern wunderbar an einem Tipi aus Haselstecken und beschatten beispielsweise den Sandkasten. Mit einem Locheisen (Metallstab oder dickes Armierungseisen) schlagen Sie ein Loch im Garten vor, in das nun die Bohnenstecken gestellt werden können. Die Bohnen dürfen nicht zu tief gesät werden. Man sagt nicht umsonst: «Bohnen müssen die Glocken läuten hören.»

Auf dem Balkon
Stangenbohnen sind auch ein ideales Gemüse für den Balkon. Sie liefern auf kleinstem Raum eine möglichst hohe Ernte, weil sie die Vertikale begrünen. An Schnüren, Drähten oder Gittern lassen sich Stangen- und Feuerbohnen hochziehen, eine genügend starke Befestigung gegen den Wind vorausgesetzt.

Ärger im Garten?
Vielleicht werden Ihr Gemüse oder Ihre Blumen von Läusen geplagt, das ist bei Bohnen oft der Fall. Meistens genügt es, Ruhe zu bewahren und abzuwarten bis Hilfe, zum Beispiel in Form von Marien­käfern, naht. Ein einziger Marienkäfer frisst pro Tag 150 Blattläuse, darum ist klar, dass er sich erst niederlässt, wenn viele Blattläuse am Werk sind. Blattläuse in grossen Mengen sind ein Zeichen, dass etwas im Garten nicht stimmt. Vielleicht fehlen dem Garten Räume für Nützlinge, wie etwa Hecken für Blaumeisen oder Totholzhaufen, in denen Marienkäfer überwintern können. Oder die Pflanzen sind kränklich, weil sie zu viel Dünger bekommen haben. Gesunde, langsam gewachsene Pflanzen überstehen die Läuse problemlos. Wenn es ganz schlimm wird: Befallene Pflanzen mit kaltem Wasser abspritzen oder mit Wasser, dem ein Spritzer Abwaschmittel zugefügt wurde, besprühen. Aber bedenken Sie: Ohne Läuse keine glücksbringenden «Himmugüegeli», und das wäre doch eigentlich schade.
Gabrielle Hochuli

Gartenleiterin HEKS Burgdorf

 


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