Neues Futter für Kinofreunde

  08.07.2020 Aktuell, Foto, Kultur, Burgdorf, Gesellschaft, Region, Politik

«Die Angst, dass wir die Cinété dieses Jahr möglicherweise nicht durchführen können, war immer vorhanden», erklären die Brüder Mathias und Manuel Zach, Betreiber der Kinos Rex und Krone in Burgdorf und Gründer des Open-Air-Kinos Cinété, im Gespräch mit der Zeitung «D’REGION». «Das Programm ist jeweils bereits im April fertig.» Doch erst durch die letzten Lockerungen sei klar geworden, dass man die beliebte Open-Air-Kino-Reihe auch dieses Jahr zur mittlerweile 21. Durchführung bringen kann.

Open Air mit Tradition
Open Airs haben im «Schützenhaus» bereits eine lange Tradition, wie Manuel Zach erklärt: «Bereits in den 70er-­Jahren wurden hier Open-Air-Veranstaltungen durchgeführt. Aus diesem Grund wurde bei der Planung der Renovationsarbeiten 1998–1999 am ‹Schützenhaus› auch schon an ein Open Air gedacht. Als wir da unser Interesse geäussert haben, sind wir offene Türen eingerannt.» Das Open-Air-Kino sei «von Anfang an eingeschlagen» wie die Brüder berichten. Auch wenn viele internationale Filme gezeigt werden, hätte man die bisherigen Rekorde mit Schweizer Filmen erzielt. Zu «Mani Matter – Warum syt dir so truurig?» (aus dem Jahr 2002) und «Mein Name ist Eugen» (2005) konnte man rund 320 Besucherinnen und Besucher begrüssen. «Dieses Jahr achten wir sicher darauf, dass wir den Aussenplatz nicht komplett füllen», versichern die Brüder. «Filme, die besonders beliebt sind, zeigen wir deshalb lieber zweimal.» Als zusätzliche Sicherheitsmassnahme steht die Terrasse des «Schützenhauses» nur den Gästen der Cinété zur Verfügung.

Ein Programm mit vielen Höhepunkten
Wie üblich präsentiert sich das Progamm der Cinété auch dieses Jahr als bunte Mischung, bei der Film- und Kulturfreunde sicherlich fündig werden. «Wir sind sogar noch vielseitiger aufgestellt als sonst», freut sich Manuel Zach. Es locken preisgekrönte Meisterwerke wie Oscargewinner «Parasite», das Weltkriegsdrama «1917» oder die an Erwachsene gerichtete Comicverfilmung «Joker». Auch Filme aus der Schweiz wie unter anderem «Jagdzeit», «Platzspitzbaby» und «Der Büezer» stehen selbstverständlich auf dem Menü. Auch wer sich für internationales Kino interessiert, kommt an der Cinété auf seine Kosten: «Hors Normes» (Frankreich), «El Mayor Regalo» (Spanien), «Pinocchio» (Italien), «Die Känguru-­Chroniken» (Deutschland), um nur einige Namen zu nennen. Wenn möglich werden die Filme in der Originalsprache mit deutschen Untertiteln gezeigt. «An der Cinété präsentieren wir auch Filme, die wir im regulären Programm sonst gar nicht zeigen», freut sich Mathias Zach. Warum das Kino den heutigen Streamingdiensten in bestimmten Belangen immer noch überlegen ist, ist für die Brüder klar: «Es ist ein tolles gemeinsames Erlebnis. Die Atmosphäre und Emotionen wirken auf der grossen Leinwand einfach am besten.»
Auch in der Kinobranche haben die letzten Monate ihre Spuren hinterlassen, aber nicht etwa, weil die Leute keine Filme mehr schauen möchten. Mathias Zach erklärt die Lage: «Wir merken zwar, dass die Leute ins Kino möchten, doch haben wir schlicht kaum neue Filme. Viele grosse Produktionen wurden auf Ende Jahr oder sogar auf 2021 verschoben.» Für die Cinété machen sie sich aber keine Sorgen: «Trotz strengerer Zugangskontrolle bleibt der Kino­spass derselbe!»

David Kocher


Die Cinété findet vom 17. Juli bis 6. September 2020 statt. Filmprogramm und Onlinekasse unter cinete.ch.


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