slowUp Emmental-Oberaargau definitiv abgesagt

  14.07.2020 Aktuell, Gesellschaft, Region

In zweieinhalb Monaten wäre es so weit: Wohl gegen 30 000 Teilnehmende würden am slowUp Emmental-Oberaargau teilnehmen und den autofreien Erlebnistag auf der abwechslungsreichen Strecke zwischen Sumiswald und Huttwil geniessen. «Würden» und «Wäre», denn Corona hat auch hier einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht: aufgrund der momentanen Situationsbeurteilung hat sich das achtköpfige OK slowUp Emmental-Oberaargau mit grossem Bedauern entschieden, den diesjährigen slowUp definitiv abzusagen.

Absage zeichnete sich bereits Anfang Juni ab
Bereits Anfang Juni habe es sich abgezeichnet, dass die Durchführung eines solchen Grossanlasses schwierig werden könnte, erklärt Martin Gränicher, OK-Präsident des Vereins slowUp Emmental-Oberaargau: «Da die Teilnehmenden sich frei auf der rund 38 km langen Strecke bewegen können, ist ein Contact Tracing kaum flächendeckend durchführbar.» Zudem könnten die geforderten Sicherheitsabstände wahrscheinlich nicht überall eingehalten werden: «Gerade an neuralgischen Punkten wie Festplätzen oder Sponsorenstandorten, wo Getränke oder Give-aways ausgegeben werden, könnte es schwierig werden, die Sicherheitsmassnahmen zufriedenstellend umzusetzen.» Zudem dürfe nicht vergessen werden, dass nicht wenige Teilnehmende und freiwillige Helfer/innen zu Risikogruppen gehörten.

Schutz und Gesundheit als oberstes Ziel führte zu Entscheid
Am 30. Juni 2020 habe sich das OK zu einer ausserordentlichen Sitzung getroffen, um einen definitiven Entscheid zu fällen, berichtet Martin Gränicher: «Uns war wichtig, dass wir vor der arbeits- und kostenintensiven Phase für alle Seiten Klarheit schaffen konnten: für die Sponsoren, für die gegen 400 freiwilligen Helfer/innen, die uns bei der Durchführung unterstützen, und für die Teilnehmenden des slowUps.»
Angesichts der steigenden Ansteckungszahlen und der Aussicht, dass Veranstaltungen über 1000 Personen bis mindestens Ende August verboten bleiben, habe das OK schliesslich entschieden, den slowUp dieses Jahr nicht durchzuführen: «Damit sind von insgesamt 19 slowUps in der Schweiz alle ausser dem slowUp Zürichsee, der erst Ende September stattfindet, definitiv abgesagt.»
Das OK bedauere diesen Entscheid sehr: «Doch für uns steht der Schutz und die Gesundheit von Teilnehmenden und Helfenden an obers­ter Stelle. Deswegen scheint es uns nicht verantwortbar, den slowUp im gewohnten Rahmen durchzuführen.»

Dankbar für die Solidarität der Sponsoren
Durch die Absage des slowUps entstehen dem Verein relativ hohe Kosten. «Wir haben zwar seit Mitte März nur noch das Allernötigste unternommen, um möglichst wenig Kosten zu generieren», erzählt Martin Gränicher, «doch gewisse organisatorische Dinge wie zum Beispiel Gesuche für Strassensperren mussten wir natürlich bereits lange im Voraus regeln». Das OK könne aber glücklicherweise auf die Solidarität der Sponsoren zählen: «Viele der Sponsoren haben sich bereit erklärt, dass sie sich trotz Absage an den angelaufenen Kosten beteiligen werden.» Der Verein sehr sei dankbar für die grosszügigen Zusagen: «So wird sich der finanzielle Schaden hoffentlich in Grenzen halten.»
Nun bleibe einfach eines: die Hoffnung, dass sich die Lage wieder normalisiere und der slowUp 2021 wieder wie gewohnt durchgeführt werden könne: «Wir freuen uns auf jeden Fall darauf, den slowUp Emmental-Oberaargau am 12. September 2021 durchzuführen!»

Andrea Flückiger


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