«Was denken Sie über die Maskenpflicht im ÖV?»

| Di, 14. Jul. 2020

REGION: «D’REGION» unterhielt sich mit Passanten/-innen über die seit dem 6. Juli 2020 geltende Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr. zvg

Der Bundesrat entschied sich, die ausserordentliche Lage gemäss Epidemiengesetz auf den 19. Juni 2020 zu beenden. Inzwischen konnten unter Auflagen Freizeitbetriebe wieder öffnen und touristische Angebote offeriert werden. Trotzdem gilt seit Beginn der Schulsommerferien am 6. Juli 2020 im öffentlichen Verkehr Maskenpflicht. Personen ab zwölf Jahren müssen im gesamten öffentlichen Verkehr eine Maske tragen. Die Maskenpflicht gilt in Zügen, Trams, Bussen, Bergbahnen, Seilbahnen oder auf dem Innen- sowie Aussendeck von Schiffen. Ausgenommen sind Skilifte und Sesselbahnen. Im Zusammenhang mit den Lockerungen der Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor COVID-19, welche der Bundesrat per 27. April und 11. Mai 2020 beschlossen hatte, führte «D’REGION» unter Passanten/-innen Befragungen zum Umgang mit den Lockerungsmassnahmen durch. Deshalb interessiert auch jetzt: Wie gehen Passanten-/innen mit der Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr um? Bei den letzten Befragungen der «D’REGION» schienen die Passanten/-innen entspannter zu sein, was die Äusserung ihrer persönlichen Meinung anbelangte, die einzelnen Porträts konnten im Mai noch mit Namen und Fotos in der Zeitung gezeigt werden. Die Suche nach gesprächsbereiten Personen gestaltete sich für diese Befragung schwierig, die Maskenpflicht scheint ein hochpolitisches Thema zu sein. Mit dem Einverständnis der Befragten erscheinen im Folgenden anonyme Porträts.

Zwei Grossmütter
«Wir waren heute mit dem öffentlichen Verkehr per Bahn und Schiff unterwegs. Die Maskenpflicht konnte die gute Stimmung trotz des warmen Wetters nicht trüben. Wir halten uns daran, denn die Schutzmassnahmen dienen uns selbst und auch anderen Personen. Wir beobachteten, wie die Billettkontrolleure auf dem Schiff Menschen dazu aufforderten, ihre Masken aufzusetzen. Als wir unsere Masken auf dem Aussendeck etwas herunterschoben, wurden auch wir zurechtgewiesen – von einem Passagier.»

Masketragende 1
«Ich möchte nicht über dieses Thema sprechen.»

Die Umweltbewusste
«Ich empfinde es nicht gerade als angenehm, im ÖV eine Maske tragen zu müssen, aber da muss ich nun durch. Zunächst kaufte ich die blauen Wegwerfmasken. Mit der Zeit entschied ich mich aber dazu, selbst Masken zu nähen. Der Stoff muss dichtgewoben und doppelt sein, zum Glück habe ich zu Hause verschiedene geeignete Stoffe in schönen Farben, sodass ich mir schöne Masken nähen konnte. Ich kann mit den selbst genähten Masken Abfall reduzieren, denn in der Waschmaschine findet sich immer noch ein freies Plätzchen.»

Velofahrerin 1
«Ich persönlich nutze den öffentlichen Verkehr nicht, auch nicht um zur Arbeit zu gelangen. Daher bin ich von der Maskenpflicht persönlich im Privatleben nicht betroffen – jedoch im Berufsleben. Täglich trage ich im Rahmen meiner selbstständigen Erwerbstätigkeit zur Einhaltung der Schutzmassnahmen eine Maske. Solange dadurch Personen geschützt werden können, finde ich eine Maskenpflicht in Ordnung.»

Das Paar
«Wir tragen beide eine Maske, für uns ist das okay, solange wir mobil sein können. Wir haben die Maskenpflicht bereits im April erwartet, schon vorher besassen wir deshalb Masken und mussten jetzt keine beschaffen. Es ist manchmal aber schon seltsam, wenn man zu zweit unterwegs ist und ein Zugabteil oder manchmal sogar einen ganzen Wagen für sich alleine hat und dann die Maske aufgesetzt lassen muss.»

Die Familie
«Indem der Bundesrat eine Maskenpflicht beschloss, sind die Regeln nun ganz klar. Vorher trugen einige eine Maske, andere nicht. Wir rechneten mit einer Pflicht, dachten aber, dass diese schon früher kommt. Die Maskenpflicht hielt uns heute nicht davon ab, einen Ausflug zu unternehmen. Bislang haben wir kürzere Strecken mit dem ÖV zurückgelegt, da war es eigentlich kein Problem, die Maske zu tragen. Nur als Brillenträgerin läuft mir die Brille manchmal etwas an.»

Maskentragende 2
«Wir sind heute auf einem Ausflug und haben es schön, darüber möchte ich jetzt nicht sprechen.»

Velofahrerin 2
«Als Mitarbeiterin im Gesundheitswesen an vorderster Front bin ich täglich mit dem Coronavirus konfrontiert. Dadurch, dass ich täglich 40 bis 50 Minuten mit dem ÖV pendle, trage ich seit letzten Montag den ganzen Tag eine Maske, die ich erst wieder ausziehen kann, wenn ich nach Hause komme. Bei den Masken gibt es grosse Unterschiede, nicht alle sind gut und bequem! Ich nutze den öffentlichen Verkehr zwar nicht zu Stosszeiten, empfinde die Maskenpflicht aber auch so eher als Entlastung, da man sich so nicht mehr so nahe kommt.»

mwb

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