Einweihung des sanierten Bildungszentrums Emme

  26.08.2020 Aktuell, Foto, Bildung, Burgdorf, Bildung / Schule, Region

Das Bildungszentrum Emme (bzemme) in Burgdorf wurde 1974 als Berufsschule im Lindenfeld gebaut. Es besteht aus drei Gebäuden, wobei die Mensa und der viergeschossige Schultrakt dem Kanton gehören. Die Bauten hatten nach über vierzig Jahren dringenden Sanierungsbedarf. Im Innern der Gebäude sei es im Winter kalt, im Sommer heiss und in den Klassenzimmern überaus ringhörig gewesen. Zudem waren die technischen Anlagen veraltet, wie der Direktor des bzemme, Thomas Wullimann, erklärte. Im vergangenen Jahr wurden die beiden Gebäude des Kantons umfassend saniert. Während dieser Zeit fand der Unterricht in verschiedenen Provisorien statt.

Übergabe durch Christoph Neuhaus
Regierungsrat Christoph Neuhaus, Bau- und Verkehrsdirektor, übergab das Schulhaus an die Schüler/innen und Lehrpersonen. Neuhaus freut sich über die gelungene Sanierung des erhaltenswerten Baus. Sie erfolgte nach ökologischen und bauphysikalischen Vorgaben des Amts für Grundstücke und Gebäude. Die undichten Fassaden wurden ersetzt und das Flachdach saniert. Im Vergleich zu vorher verbraucht es nur noch die Hälfte der Energie und durch die Photovoltaikanlage auf dem Dach produziert es zusätzlich sogar noch welche. Die Betrachtung des Gebäudes lasse eine hochwertige Architektur erkennen, ergänzte Neuhaus. Durch die Aussenhülle aus Aluminium und Glas entstehe zusammen mit den Waschbetonplatten ein regelmässiges Raster. Im Innenbereich dominieren Holz und Beton, Elemente, die nach Möglichkeit erhalten blieben. Die Flure und das Treppenhaus sind lichtdurchflutet und wirken einladend.
Statische Verbesserungen seien nötig gewesen, um das Gebäude erdbebensicher zu machen. Bedeutend seien auch die Brandschutzmassnahmen: Eine Brandmeldeanlage und die Trennung in zwei Brandabschnitte hätten zusätzlich bauliche Veränderungen erfordert, erklärte Anna Suter vom Architektenteam Suter und Partner bei einem Rundgang. Im Parterregeschoss sind in verschiedenen Räumen die gesamte Administration des bzemme und das neu gestaltete Lehrerzimmer untergebracht. Zwischen den Klassenzimmern wurden Leichtbauwände eingebaut, um eine optimale Lärmdämmung zu erreichen. Die verschiedenen Luftkanäle für die kontrollierte Lüftung erforderten Platz, der mit dem Heruntersetzen der Decken geschaffen wurde. Zur Sanierung gehörte auch die Erneuerung aller Wasser- und Abwasserleitungen. Ein altes Gebäude mit moderner Technik aufzurüsten erfordert ein grosses Mass an Kreativität und Flexibilität.
Ein neuer Mehrzweckraum ermöglicht verschiedene Nutzungen. In der gut ausgerüsteten Talentwerkstatt stellte Roland Jost ein Talentförderprogramm für die Lernenden der Automobilberufe vor, das an schulfreien Samstagen stattfindet. Automobil-Mechatroniker/innen bietet sich die Möglichkeit, neben dem obligatorischen Schulstoff ihre eigenen Erfahrungen zu sammeln. Die Aufgabe besteht darin, einen Gokart mit Verbrennungsmotor zum Antrieb mit Elektromotoren umzubauen. Es sei erfreulich zu sehen, wie junge Menschen Begeisterung im Beruf entwickelten und sich in ihrer Freizeit für ein solches Projekt begeis­tern liessen, meinte Jost.

Alle Ziele erreicht
«Alle Ziele sind erreicht, trotz Corona», erklärte der Direktor des bzemme, Thomas Wullimann. Damit dankte er allen Beteiligten, die sich in einer nicht ganz konfliktfreien Zeit darum bemüht hatten, den Zeitplan und auch das Budget einzuhalten. Die moderne Schulküche für die Gastroberufe erlebte die Inbetriebnahme bereits im Juni 2020. Das Qualifikationsverfahren der Köche konnte in den sanierten Räumen durchgeführt werden. Die anderen Schüler/innen starteten regulär mit dem neuen Schuljahr.
«Wichtig sind nun diejenigen, die dem renovierten Gebäude Leben einhauchen, die Lernenden des Einzugsgebietes des Emmentals und des Oberaargaus», ergänzte Wullimann. Das Bildungszentrum Emme bietet eine Vielzahl von beruflichen Grundbildungen in diversen Berufen an. Angefangen beim berufsvorbereitenden Schuljahr (BVS) oder einer Vorlehre können hier auch drei- bis vierjährige Lehren mit Abschlüssen EFZ, EBA und Berufsmaturität absolviert werden. Nach den umfassenden Sanierungen, die 17,2 Millionen Franken kosteten (leicht unter dem Budget), entsprechen die Infrastrukturen des bzemme den heutigen pädagogischen Vorgaben und die Schulanlage erfüllt die Anforderungen des Minergie-ECO-Standards.
Nach dem Rundgang genossen die geladenen Gäste ein ausgezeichnetes Apéro, das die Kochfachlehrer in der neuen Schulküche zubereitet hatten.

Helen Käser


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