Katrin Kurtogullari – die neue Leiterin Volksschule Burgdorf

  01.09.2020 Aktuell, Foto, Bildung, Burgdorf, Bildung / Schule, Gesellschaft, Politik

Katrin Kurtogullari, die neue Leiterin Volkschule Burgdorf, bringt grosse Schulerfahrung mit: Nachdem sie in Kirchberg viele Jahre als Lehrerin mit Schwerpunkt Mittelstufe unterrichtet hatte, übernahm sie während neun Jahren eine Co-Schulleitung und machte während dieser Zeit einen Master in Bildungsmanagement und ein CAS in Mediation. Nach dem Aufbau und der Leitung der Tagesschule Kirchberg (neben der Arbeit als Co-Schulleiterin) übernahm sie schliesslich die Gesamtschulleitung im solothurnischen Luterbach, wo sie für die Spielgruppe, den Kindergarten bis zur sechsten Klasse und für die Musikschule verantwortlich war. Nun ist die erfahrene Schulleiterin, die seit 25 Jahren in der Region Burgdorf wohnt, wieder ins Bernbiet zurückgekehrt – als Leiterin Volksschule Burgdorf. «D’REGION» hatte die Gelegenheit, die erfahrene Schulleiterin zu interviewen.

«D’REGION»: Seit rund einem Monat sind Sie nun offiziell die Leiterin Volksschule Burgdorf. Sie haben kurz vor Beginn des neuen Schuljahres Ihre Arbeit aufgenommen – zu einem Zeitpunkt, der bekanntlich arbeitsintensiv ist.
Katrin Kurtogullari: Der Schuljahreswechsel ist der beste Zeitpunkt für einen Wechsel. Aber es stimmt, die ersten vier Wochen waren tatsächlich sehr intensiv, wir hatten viele Geschäfte zu behandeln. Einerseits haben die Schulen in Burgdorf verschiedenste Konzepte und Schulkulturen – eine grosse Stärke, wie ich meine –, andererseits müssen wir als Schule Burgdorf einheitlich auftreten und als Gesamtschule ein ausgewogenes, von allen getragenes Konzept umsetzen und nach aussen kommunizieren.
Gerade in Coronazeiten ist dies sehr wichtig.

«D’REGION»: Können Sie da ein Beispiel geben?
Katrin Kurtogullari: Sicher. Bereits an meinem ersten Arbeitstag trafen wir uns zu einer Schulleitungskonferenz, um Organisatorisches unter dem Zeichen Corona zu besprechen, da wir ja in Burgdorf ein einheitliches Schutzkonzept haben und es keinen Sinn macht, wenn dieses in jedem Schulhaus anders umgesetzt wird. Konkret mussten wir etwa festlegen, wie wir den ersten Schultag mit den Kindern gestalten wollten, die neu in den Kindergarten oder in die Schule kamen. Wir mussten entscheiden, ob und wie wir Elternabende durchführen, wie wir Exkursionen und Lager handhaben, wie wir konkret vorgehen, wenn Kinder oder Mitarbeitende Krankheitssymptome zeigen.
Dazu kommen all die Absprachen mit den verschiedenen Stellen, die in irgendeiner Art mit der Schule verbunden sind.
Und nicht zuletzt haben wir in unserem Schuleitungsteam vier neue Schulleiter/innen, bei denen mir sehr wichtig ist, sie sorgfältig zu begleiten, um ihnen einen guten Start in ihrer neuen Funktion zu ermöglichen.

«D’REGION»: Das tönt nach sehr viel Arbeit...
Katrin Kurtogullari: Ja, es war und ist immer noch intensiv. Aber das ist auch gut so. Und ich stehe ja nicht alleine da. Ich bin eingebettet in eine gut funktionierende Struktur und merke deutlich, dass die Schule hier allen sehr am Herzen liegt. Wenn ich ein Anliegen habe, kann ich damit rechnen, dass mir alle Türen offen stehen – das sind wirklich tolle Arbeitsbedingungen.
Ausserdem habe ich das grosse Glück, dass mich meine Vorgängerin Anna Müller noch einige Zeit unterstützt und mir ihr Know-how weitergibt.
Ausserdem ist eine meiner Stärken, dass ich mich in der Arbeit gut organisieren kann und gewohnt bin, Prioritäten zu setzen – und das ist nicht zu unterschätzen.

«D’REGION»: Welche Ziele haben Sie sich als Nächstes gesetzt?
Katrin Kurtogullari: Mir ist wichtig, dass ich so schnell wie möglich die verschiedenen Schulhäuser kennenlerne
– wir haben fünf Standorte, fünf Primarschulstandorte mit Kindergärten und zwei Oberstufenzentren. Ausserdem möchte ich auch alle drei Tagesschulstandorte gut kennen lernen.
Bis zu den Herbstferien möchte ich überall erste Besuche machen und in die verschiedenen Schulhauskulturen eintauchen.

«D’REGION»: Was heisst das genau?
Katrin Kurtogullari: Mir geht es darum, ein Gefühl für die Besonderheiten der verschiedenen Schulhäuser zu entwickeln. Stimmen die Strukturen, die Prozesse und Abläufe? Funktioniert die Zusammenarbeit unter den Lehrpersonen? Funktioniert die Zusammenarbeit Lehrpersonen – Eltern? Wo liegen die Stärken der Schulstandorte, wo drückt allenfalls der Schuh?
Mein Ziel ist es, für die Schulleitungen der einzelnen Schulhäuser so Rahmenbedingungen zu schaffen, dass diese ihren Teams gute Arbeitsbedingungen bieten können. Mir ist wichtig, dass unsere Lehrkräfte merken, dass ihr Engagement für unsere Kinder und Jugendlichen geschätzt wird, dass sie bei Herausforderungen nicht alleine gelassen werden – und dass Kreativität und Gestaltungsfreiheit Platz haben. Ich möchte auch die Ressourcen kennenlernen und nutzen, die wir hier in Burgdorf haben.

«D’REGION»: Damit wären wir bereits bei der Strategie.
Katrin Kurtogullari: Ja – für mich ist die Frage, wohin wir wollen, sehr wichtig. Wie können wir den Unterricht so entwickeln, dass unsere Schülerinnen und Schüler sich wohlfühlen und entsprechend ihren Fähigkeiten gefördert und gefordert werden? Wie begegnen wir der enormen Heterogenität? Wie anderen Herausforderungen?
Diese Fragen können wir nur als Gesamtschule Burgdorf beantworten. Dabei sehe ich eine wichtige Aufgabe für mich, dass ich analysiere und koordiniere, dass ich die verschiedenen Teams, Gremien, Stellen und Ämter zusammenbringe, damit wir eine für Burgdorf stimmige Bildungsstrategie entwickeln und danach auch umsetzen können. Und hier kommt eine weitere Stärke von mir zum Zug: Ich arbeite gerne lösungsorientiert, verbindend und integrierend.
Der Boden für eine zukunftsorientierte Bildungsstrategie ist in Burgdorf vorhanden und gut vorbereitet, die Burgdorfer/innen sind bereit, für ihre Jugend einzustehen. Aus diesem Grund freue ich mich sehr darauf, dass ich meine Erfahrung in die Arbeit als Leiterin Volkschule Burgdorf einbringen darf.

Besten Dank für das Interview – wir wünschen Ihnen viel Freude und Erfolg bei Ihrer Arbeit!


Andrea Flückiger


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