171. Blutspende von Ruedi Aeschlimann

  22.12.2020 Aktuell, Gesellschaft, Region, Bätterkinden

Er ist derzeit in der Region der Spender mit den absolut meisten Blutspenden – und einer der fleissigsten und treuesten Blutspender schweizweit: Ruedi Aeschlimann aus Bätterkinden. Am vergangenen Mittwoch spendete der sympathische und kerngesunde Senior bereits zum 171. Mal von seinem Lebenssaft.
«Leider war dies nun meine letzte Blutspende», bedauerte Aeschlimann. Denn am 24. Januar 2021 kann er seinen 75. Geburtstag feiern, und nach diesem Datum darf er nicht mehr zum Blutspenden antreten. Stolz präsentierte er seine zehn Ausweise, auf denen neben der Blutgruppe jeweils das Datum der Blutspende, Blutdruck, Hämoglobin und Puls notiert sind.
Wie meistens wurde er auch bei seiner letzten Blutspende von seiner Ehefrau Silvia nach Burgdorf begleitet. Diese nutzte die Zwischenzeit, bis ihr Gatte vom Blutspenden zurückkam, für verschiedene Besorgungen. Sie hielt ihm während all der Jahre stets den Rücken frei, damit er zum Blutspenden fahren konnte. Und sie freute sich jeweils, wenn er ihr als kleines «Dankeschön» eine Mini-Toblerone vom Blutspenden mitbrachte.
Den Grundstein zu seinem «lebensrettenden Hobby» legte Ruedi im Jahr 1964 im Spital Solothurn. Zehn Mal spendete er während des Militärdienstes Blut, danach war er regelmässig zu Gast bei den mobilen Equipen in Bätterkinden, Kirchberg und Utzenstorf. Während der letzten 26 Jahre besuchte er regelmässig alle drei Monate den Blutspendedienst im Spital Burgdorf und danach im «Mergele-Zentrum».
Rund 85 Liter seines Lebenssaftes hat Ruedi Aeschlimann in den letzten 56 Jahren gespendet. Damit wurde er im Lauf der Jahre sicher mehr als einmal zum Lebensretter. Und während dieser Zeit durfte er nur gerade einmal nicht spenden. «Ich hatte mich beim Schweissen eines Fahrradanhängers am Arm verbrannt. Und deshalb wurde es dieses eine Mal nichts mit Blutspenden», verriet er schmunzelnd.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge meldete sich Ruedi Aeschlimann am 16. Dezember 2020 für seine letzte Blutspende im Blutspendezentrum Burgdorf an. Fröhlich und herzlich war die Begrüssung des Blutspende-Teams, denn Aeschlimann war für die Mitarbeitenden längst zu einem guten Freund geworden. «Wir werden ihn sehr vermissen», sinnierte Leiterin Irène Wüthrich. Denn der zufriedene Senior brachte jeweils gute Laune mit ins Blutspendezentrum.
Ein letztes Mal genoss Ruedi Aeschlimann nach dem Blutspenden ein Getränk im Aufenthaltsraum und nahm das verdiente Blutspender-Sandwiches aus der Vitrine und ebenfalls «gäng wie gäng» zwei Mini-Tobleronen. Er freut sich jetzt schon auf das Wiedersehen bei der Spenderehrung im nächsten Jahr, bei dem jeweils alle Spender/innen mit 80, 100 und mehr Blutspenden zu einem feinen Znacht eingeladen werden. sim


Image Title

1/10


Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote