Das Burgdorfer Jahrbuch 2021 ist im Handel

  08.12.2020 Aktuell, Foto, Region, Burgdorf, Kultur, Gesellschaft

Normalerweise feiert das Redaktionsteam mit Autoren, Sponsoren und der Leserschaft die Herausgabe des neuen Jahrbuchs mit einer Vernissage. Dieses Jahr war lediglich eine Feier in kleinem Rahmen angedacht. Doch auch diese musste kurzfristig abgesagt werden. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass das Burgdorfer Jahrbuch 2021 nun gedruckt und zum Verkauf bereitliegt.
Das Jahrbuch bietet zahl- und detailreiche Artikel «von Menschen … und Tieren». So erzählt die Redaktionsleiterin Trudi Aeschlimann in ihrem Beitrag über das Leben des Brauereibesitzers Franz Schnell-Drees (1839 –1888). Auf die Fragen, wann und warum der Emmentaler Käse zu einem bedeutenden Exportartikel wurde, weiss Niklaus J. Lüthi Antworten. Rolf Schneeberger und Heinz Christen kennen die 100-jährige Geschichte des Schweizerischen Widder- und Zuchtschafmarkts in Burgdorf und auf der Seite des Heimatschutzes schreibt Hans Rudolf Flückiger über Berner Jagdgeschichten. In einem Auszug aus ihrer Maturaarbeit berichtet Paloma Fankhauser aus dem Leben von Margrit Geiser unter dem Titel «Das Leben – ein Abenteuer». Die Rocksängerin Natacha steht seit 30 Jahren auf der Bühne. Heinz Winzenried dokumentiert das Leben dieser Künstlerin und lässt hinter die Kulissen blicken.
Etwas weniger facettenreich als in anderen Jahren fallen die Beiträge der Museen und Kulturinstitutionen aus. Ihre Aktivitäten litten unter den Einschränkungen, die ihnen durch die Pandemievorschriften auferlegt worden waren.

Trudi Aeschlimann gibt Auskunft über ihre Zeit beim Burgdorfer Jahrbuch
Im Jahr 1994 gründeten die Organisatoren/-innen des Burgdorfer Jahrbuches anstelle des seit 1933 wirkenden Herausgeberkomitees einen Verein. Aeschlimann engagierte sich bereits vor der Vereinsgründung während Jahren in der Schriftleitung und entwarf mit ihren Kenntnissen die Vereinsstatuten. Seither bestimmen die rund zwölf Vereinsmitglieder gemeinsam den Inhalt des neuen Bandes und kümmern sich um alle Aufgaben rund um dessen Entstehung. Das inhaltliche Konzept umfasst bisher unveröffentlichte Beiträge und Berichte von aktuellem Interesse. Aus Kostengründen ist die Seitenzahl auf ungefähr 250 Seiten beschränkt. Das Buch wird in drei Teile gegliedert.
Der Hauptteil umfasst Artikel zu Themen aus Geschichte und Gegenwart von Stadt und Region Burgdorf. Auf die Frage, wie Autoren und deren Beiträge gefunden würden, antwortete Aeschlimann: «Wir suchen die Artikel nicht, sie kommen zu uns.» Die Geschichten aus der Vergangenheit werden oft von Angehörigen, welche alte Dokumente und Tagebücher finden, an sie herangetragen. Wichtige Zeitdokumente können so einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Nicht alle eingehenden Beiträge sind fertig zum Druck. Oft erhält Aeschlimann alte hand- oder maschinengeschriebene Dokumente. Einige sind in alter Schrift oder alter Sprache kaum verständlich und erfordern darum eine zeitaufwendige Überarbeitung. Die Redaktionsleiterin kann ohne Übertreibung als die richtige Person am richtigen Ort beschrieben werden. Ihre langjährigen Erfahrungen in der Baugeschichtsforschung bei der kantonalen Denkmalpflege, als Leiterin des Burgerarchivs Burgdorf (historisches Stadtarchiv), ihr Engagement im Rittersaalverein / Schlossmuseum und die Arbeit am Jahrbuch geben ihr die Fähigkeit, fehlende Informationen an der richtigen Stelle zu finden. Nach Eingang der Beiträge und Beschaffung der Illustrationen gestaltet sie das grobe Layout. Der Feinschliff sowie das finale Lektorat erfolgen vor dem Druck bei Haller + Jenzer AG.
Kulturberichte vom Rittersaalverein, von den Museen, dem Casino Theater und der Casino Gesellschaft erscheinen im zweiten Teil des Burgdorfer Jahrbuches. Auf grosses Interesse
stösst auch der dritte Teil, die jährliche Chronik, eine Art Tagebuch Burgdorfs. Vom 1. August 2019 bis am 31. Juli 2020 hat Viktor Kälin Ereignisse und Begebenheiten festgehalten. Über verstorbene Menschen, welche das Leben in der Zähringerstadt auf die eine oder andere Weise prägten, schreibt Jürg Häberlin. Mit einem Nekrolog im Jahrbuch bekommen sie nochmals einen Ehrenplatz.

Finanzierung des Jahrbuchs
Das Burgdorfer Jahrbuch erscheint gegenwärtig in einer Auflage von 480 Exemplaren. Aeschlimann bedauert den stetigen Rückgang der verkauften Bücher. Doch solange es finanziell tragbar sei, werde die Tradition des Jahrbuchs fortgesetzt. Autoren und Lektorinnen arbeiten ehrenamtlich. Die Druck- und Versandkosten bilden die Hauptposten in der Rechnung. Die Einnahmen stammen aus dem Bücherverkauf, dem Inseratenerlös und aus wiederkehrenden und einmaligen Subventionen und Förderbeiträgen. Ein Teil der finanziellen Unterstützungen kommt von kulturellen Institutionen, die als Gegenleistung ihre Berichte im Jahrbuch publizieren.
Aeschlimann freut sich darüber, dass das Jahrbuch digital gelesen werden kann, auch wenn dadurch gedruckte Exemplare weniger gefragt sind. «Es macht mich immer wieder stolz, wenn in den Literaturangaben von Studien- und Abschlussarbeiten das Jahrbuch erwähnt wird», ergänzte die engagierte Frau.

Nummerierung der Jahrbücher
Die Redaktionsleiterin erläuterte die Nummerierung der Burgdorfer Jahrbücher, welche für die Leserschaft auf den ersten Blick schwer verständlich erscheint. Das Jahrbuch 2021 beinhaltet nämlich die Chronik von August 2019 bis Juli 2020. In Anlehnung an die «Brattig», die mit dem neuen Jahreskalender als sogenanntes Neujahrsblatt erschien, haben die Verantwortlichen die Burgdorfer Jahrbücher ebenso aufs beginnende Jahr nummeriert – ein passendes Weihnachtsgeschenk für Bewohnende der Zähringerstadt oder für Heimweh-Burgdorfer/innen!

Helen Käser

Das Burgdorfer Jahrbuch 2021 ist ab sofort im Buchhandel oder bei der Druckerei Haller + Jenzer AG in Burgdorf, info@haller-jenzer.ch
erhältlich, und kostet Fr. 35.– (plus Fr. 5.– Versandkostenanteil).


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