Impfstart in Burgdorf

  19.01.2021 Aktuell, Foto, Burgdorf, Gesellschaft, Region

Seit dem 11. Januar 2021 sind im Kanton Bern acht der neun geplanten Impfzentren in Betrieb genommen worden. Am 14. Januar 2021 öffnete der Impfcontainer beim Spital Emmental in Burgdorf seine Türen. Langenthal folgte am 18. Januar und Langnau wird am 25. Januar 2021 dazustossen. «D’REGION» war dabei, als in Burgdorf die ersten Menschen geimpft wurden. Aktuell sind das Personen über 75 Jahren. In dieser Altersgruppe leben im Kanton Bern 105 000 Menschen, doch momentan stehen lediglich 25 000 Impfungen von Pfizer/Biontech zur Verfügung, 2000 davon in Burgdorf. Die Termine seien bald ausgebucht gewesen, erklärte Sandro Perroni, Projektleiter der Impfzentren in Burgdorf und Langnau. Am 12. Januar 2021 hat Swissmedic den zweiten Covid-19-Impfstoff für die Schweiz zugelassen. Für die Vakzine von Moderna hat der Bund einen Vertrag für 7,5 Millionen Impfdosen abgeschlossen. Die erste Lieferung erfolge noch im Januar. Die Bevölkerung erhält über verschiedene Kanäle (beispielsweise www.alert.swiss) Informationen, sobald neue Termine freigeschaltet werden. Ab 21. Januar 2021 übernehmen mobile Teams die Impfungen der Bewohner/innen von Alters- und Pflegeheimen und immobilen Personen zu Hause. Es besteht keine Impfpflicht.
Vor rund vier Wochen erhielt das Spital den Auftrag, ein Impfzentrum bereitzustellen. Der Container musste eingerichtet und Personal rekrutiert werden. Einige Personen im Pflegebereich hätten ihr Arbeitspensum erhöht, andere sich sonst gemeldet. Auch einige pensionierte Hausärzte engagieren sich. Für den Betrieb braucht es zehn bis fünfzehn Vollzeitpensen.
Perroni ist es ein Anliegen, dass die Impfwilligen in einer angenehmen Atmosphäre mit Respekt empfangen und behandelt würden. Aktuell sei erst eine «Impfspur» mit täglich 80 bis 100 Impfungen in Betrieb. Eine Steigerung auf vier Impfspuren mit insgesamt 350 bis 400 Impfungen täglich sei geplant. Der Prozess wird laufend optimiert.

Um sich impfen lassen zu können, ist eine Registrierung erforderlich
Impfwillige registrieren sich via Internet www.be.ch/corona-impfung oder per Telefon 031 636 88 00. Damit keine Systemüberlastung stattfindet, sollen sich aktuell nur Personen über 75 Jahre melden. Erst wenn eine neue Impfgruppe freigegeben wird, sind Termine für die erste und zweite Impfung dieser Gruppe buchbar.
Nach der Impfung von über 75-Jährigen können sich Personen ab 16 Jahren anmelden, welche an einer chronischen Krankheit mit höchstem Risiko leiden. Hier spielt das Alter keine Rolle. Ratsam ist die Beurteilung durch den Hausarzt, damit dieser eine entsprechende Bestätigung ausstellen kann. Danach werden Personen zwischen 65 und 75 Jahren geimpft und in der letzten Gruppe besonders gefährdete Personen unter 65 Jahren mit chronischen Erkrankungen, die bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht geimpft werden konnten.
Nach der Terminvereinbarung bekommt der/die Angemeldete einen Code, den er/sie zusammen mit einem amtlichen Ausweis, der Krankenkassenkarte und allfälligen Zusatzunterlagen (Impfbüchlein, Bestätigung vom Hausarzt) zur Impfung mitbringen muss.

Rundgang durchs Impfzentrum
Die Angemeldeten sollten pünktlich vor Ort erscheinen. Sie müssen von Covid-19 symptomfrei sein und dürfen weder aus der Isolation noch aus der Quarantäne zum Impftermin erscheinen. Beim Kurzzeitparkplatz (hinter der Spital-Bushaltestelle Richtung Oberburg) steht ein Park­einweiser, der die Zufahrtsberechtigung kontrolliert. Unter Einhaltung der Hygienemassnahmen begibt sich die Person zum Empfang, wo ihre Papiere – der Impfcode, ein amtlicher Ausweis, die Krankenkassenkarte und allfällige Zusatzunterlagen – kontrolliert werden. Danach geht’s in den Wartebereich. Eine Fachperson ruft die Wartenden einzeln in eine Koje, wo die Temperatur gemessen und vor der Impfung einige Fragen betreffend der aktuellen Gesundheit beantwortet werden. Die Geimpften erhalten die Impfbescheinigung, die sie in ihr Impfbüchlein oder den digitalen Impfausweis eintragen lassen können. Danach bleiben sie 15 Minuten zur Überwachung in der Ruhezone.

Die anfängliche Skepsis ist verschwunden
Vielerorts wurde teils heftig über die Corona-Impfung diskutiert. Doch seit die Impfzentren ihre Türen geöffnet haben, scheint die Unsicherheit verflogen. Die Menschen haben sich informiert und wissen, dass die Risiken für schwere Nebenwirkungen nach der Impfung um ein Vielfaches kleiner sind als das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf nach einer Infektion mit dem Coronavirus. Bei Geimpften ist zudem die Wahrscheinlichkeit kleiner, dass sie andere, gefährdete Personen anstecken. Das ist besonders wichtig, wenn im selben Haushalt chronisch Kranke leben. Infoline für Impffragen 058 377 88 92.
Die Befragten, die sich nach erfolgter Impfung äusserten, haben sich alle vorgängig über die Krankheit und die Wirkung der Vakzine informiert. Verschiedene Medien und Diskussionen, vorwiegend mit Angehörigen, haben sie überzeugt, dass dies ein wichtiger Schritt zu ihrer Sicherheit und zur Bekämpfung der Pandemie sei.

Helen Käser

 


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