Neues Nutzungs- und Gestaltungskonzept Schützenmatt

  14.04.2021 Aktuell, Politik, Foto, Burgdorf, Gesellschaft

Wer Burgdorf kennt, kennt die Schützematt. Sie liegt eingebettet zwischen dem Schloss und der Emme mit dem Naturschutzgebiet Gisnauflüe. Die grosse Rasenfläche mit Bänken, mäandernden Wasserläufen, eindrücklichen Skulpturen und schattenspendenden Bäumen bietet Sportlern/-innen, Spaziergängern/-innen, Hundehaltern/-innen und Gästen Platz zur Erholung. Um die Qualität dieses Kultur-, Erholungs-, Bildungs- und Sportgebiets zu erhalten oder gar zu verbessern, hat der Gemeinderat am 29. März 2021 ein neues Nutzungs- und Gestaltungskonzept (NGK) genehmigt. Es zeigt auf, wie sich das Gebiet Schützematt in den nächsten Jahren entwickeln kann und welche Vorgaben bei zukünftigen Projekten berücksichtigt werden müssen.
 
Stadtpräsident Stefan Berger informierte über die Planungsphasen
Der Perimeter des Nutzungs- und Gestaltungskonzeptes Schützematt erstreckt sich von der Wynigenstrasse bis zum Waldeggweg. Zu ihm gehören öffentliche und private Gebäude, darunter auch denkmalgeschützte Bauwerke. Parkplätze für Autos und Velos sind ebenso wichtig wie das Freibad, das Rasenfeld, die Spazierwege an der Emme, die Stellplätze für Zirkus und andere Veranstaltungen oder die öffentliche Toilette.
Das NGK wurde von Mai 2020 bis März 2021 mit Vertretenden der Stadt, verschiedenen Nutzungs-Gruppen und externen Fachleuten an drei gemeinsamen Workshops erarbeitet, denn es muss vielen Anforderungen gerecht werden. Das Schützematt-Areal wurde in acht Potenzialräume aufgeteilt. Einer beschreibt zum Beispiel das Areal mit der Landi und dem Schützenhaus, ein anderer das Areal beim Pestalozzischulhaus und einer das Areal rund um den Viehmarktplatz. In diesen können – mit der notwendigen Sorgfalt – neue Nutzungen oder bauliche Veränderungen vorgenommen werden. Die Standorte von Schule, Kulturhalle und Markthalle werden nicht infrage gestellt.

Ausschlag gab der Neubau eines Hallenbades in Burgdorf
Als die Hallenbad Burgdorf AG mit dem Ansinnen, ein neues Hallenbad zu bauen, an die Stadt gelangte, entschieden sich die Verantwortlichen für das Erstellen eines neuen NGK, um anstehende Veränderungen sorgfältig und langfristig zu planen. Die Ansprüche an das Areal sind vielfältig. Neben dem Bau eines neuen Hallenbades sind die Rollsport- und Freizeitanlage und eine neue Kletterhalle im Gespräch. Für das Hallenbad und die neue Kletterhalle, kombiniert im Sportpark Burgdorf, wurde ein möglicher Standort zur weiteren Prüfung festgelegt. Die Leitidee ist dessen Bau im südlichen Bereich des Viehmarktplatzes. In einer Machbarkeitsstudie werden Anforderungen wie der Hochwasserschutz, der Gewässerraum und weitere Massnahmen geprüft.
Für die Hallenbad AG erklärte Thomas Stettler die Notwendigkeit, das Hallenbad aus den 1970er-Jahren zu ersetzen. Erweiterungsstudien und eine Zustandsbeurteilung hätten gezeigt, dass ein Ausbau aus statischer Sicht nicht zu verantworten sei. Würde das Bad rückgebaut und am selben Ort neu errichtet, so müsste der Betrieb für mindestens zwei Jahre ausgesetzt werden. Bei über 200 000 Eintritten pro Jahr, einem breiten Kursangebot und dem stark frequentierten Fitnesscenter und Wellnessbereich sei dies eine schlechte Option.

Vom Hallenbad zum Sportpark
Für die IG Kletterhalle sprach Daniel Gerber, Vizepräsident der Interessengemeinschaft. Das Klettern im Indoorbereich erlebte in den letzten Jahren einen wahren Boom. Im Gegensatz zum Klettern in der Natur können Kletterwände in Hallen mit geringem Aufwand umgestaltet werden und bieten folglich neue Herausforderungen für die Sportler/innen. Das Angebot von Kletterhallen sei im Verhältnis zur Nachfrage klein. Mit ihrem Anliegen, in Burgdorf eine Kletterhalle zu bauen, seien sie bei der Baudirektion auf offene Ohren gestossen. Nun planen sie gemeinsam mit der Hallenbad AG den Bau eines Sportzentrums.
Die Organisation von Parkierungsflächen muss ebenfalls angegangen werden. Bei der Planung berücksichtigt die Stadt neben dem Parking des Coop Sägegasse auch das Oberstadtparking.
Stadtplanerisch sind die Voraussetzungen mit dem NGK geschaffen. Aktuell sind die Verantwortlichen von Hallenbad und Kletterhalle mit der Machbarkeitsstudie beschäftigt. Die IG Sportpark wird unter Einbezug der Stadt in den nächsten Monaten Klarheit schaffen und danach ein Wettbewerbsverfahren initiieren. Stettler erklärte, dass er ungefähr in einem Jahr konkreter und verbindlicher informieren könne.

Helen Käser


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