Wie man bei Kindern die Freude am Garten weckt

| Di, 04. Mai. 2021

BURGDORF: Gabrielle Hochuli, Gartenleiterin von «HEKS – Neue Gärten» in Burgdorf, gibt Tipps für den Garten – Teil 24. zvg

Nach den Wetterkapriolen in den letzten Wochen bin ich vorsichtig geworden: Die Geranien bleiben noch drinnen und auch mit den Bohnen warte ich noch bis der Boden wärmer geworden ist. Salat, Rüebli, Kohlrabi, Radiesli und Salat dürfen schon nach draussen, wenn es nicht gerade gefriert.
Was Sie jetzt schon tun können, ist zurückschneiden: Buchs, Lavendel und, wenn Sie es noch nicht gemacht haben, auch die Reben. Wählen Sie dazu einen bewölkten Tag. Vor allem frisch geschnittener Buchs bekommt von starker Sonne braune Blätter. Lavendel schneiden Sie nur im Bereich, wo Blätter oder Knospen vorhanden sind. Sie fördern so den Neuwuchs. Reben werden geschnitten, wenn die Knospen zu treiben beginnen. Mit dem späten Schnitt vermeiden Sie Frostschäden.

Gärtnern mit Hochbeet oder Pflanzkiste
Es spricht vieles für diesen neuen Gartentrend: weniger Bücken, bessere Übersicht, Garten auch auf Teer, Beton oder anderen versiegelten Flächen, weniger Schnecken und alles wächst und gedeiht auf Augenhöhe. Die Gefässe können mit optimaler Erde (das
heisst torffrei, mit Strukturmaterial und Wasserspeicherkapazität) befüllt werden. Ist das Gefäss mindestens einen Meter hoch, lohnt sich das Schichtenprinzip: zuunterst feine Äste, dann umgedrehte Grasziegel, gefolgt von Küchengemüseabfällen, Grasschnitt oder anderem Grünzeug, bedeckt mit grobem Kompost und zuoberst Gartenerde, die mit feinem Kompost angereichert und organischem Dünger (genau nach Packungsanweisung dosieren) gemischt wird.
Fast alles Gemüse kann nicht genug Sonne bekommen. Falls in der Kiste oder im Hochbeet Gemüse wachsen soll, wählen Sie einen Standort an dem mindestens acht Stunden am Tag die Sonne scheint. Bei den Blumen und Kräutern finden Sie eine grosse Auswahl an Pflanzen, die auch gerne im Halbschatten oder Schatten wachsen.
Weil der Platz beschränkt ist, haben Pflanzen, die frisch am besten schmecken und die in meinem normalen Garten nicht die idealen Bedingungen finden, Priorität: also zum Beispiel Gurken, Peperoni, Erdbeeren und Blumen, das Auge soll sich schliesslich auch freuen.
Die Sozialdirektion der Stadt Burgdorf hat dieses Jahr 43 Pflanzkisten für Quartiervereine und -Leiste aufstellen lassen. Ich bin neugierig auf die Bepflanzungsideen und ich freue mich darüber, dass mit dieser «Urban Gardening»-Aktion kleinste Stadtgärten geschaffen werden.

Gärtnern mit Kindern
Niemand ist zu jung, um die Lust und Freude am Garten zu entdecken. Babys können auf dem Rücken liegend lange in die Krone eines Baumes schauen. Sobald sie sitzen können, macht es Spass, in der Erde oder im Sand herumzuwühlen. Kinder haben vielleicht andere Prioritäten als wir: Feuerwanzen und Schnecken sind oft viel spannender als das pieksige Rosenbeet oder der gesunde Salat. Gehen Sie mit Kindern auf Entdeckungsreise und schauen Sie, welche Schätze schon im Garten vorhanden sind: eine Pusteblume, Margritli für einen Kranz oder süsse Walderdbeeren? Kinder haben eine feine Nase: Wie riecht die Minze, schmeckt sie auch zum Essen? Die Liebe zum Gärtnern geht wie so oft durch den Magen: eine frische knackige Gurke, eine sonnengereifte Cherrytomate oder doch lieber eine süsse Kirsche?
Bis die Koordination und die Ausdauer fürs «richtige» Gärtnern da sind: Lassen Sie Ihre Kinder und Grosskinder säen, buddeln und giessen. Falls möglich in einem eigenen Bereich oder auf dem Balkon in einer eigenen Balkonkiste. Und staunen Sie zusammen mit Ihren Kindern, was da alles wächst, auch wenn nicht alles nach Lehrbuch läuft.

Überraschung im Garten
Obwohl ich schon lange gärtnere, gibt es auch für mich immer wieder Überraschungen: Dass Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und auch Käfer für die Bestäubung wichtig sind, ist nichts Neues. Aber auch unsere Vögel können als Bestäuber auftreten. Bei den imposanten Kaiserkronen sind Blaumeisen für die Bestäubung verantwortlich. Darum sind die Meisen so an diesen Blumen interessiert.
Im nächsten Artikel geht es unter anderem um Tomaten und Peperoni, dann sind die Eisheiligen vorbei und es sollte den tollen Früchten nichts mehr im Wege stehen.

Gabrielle Hochuli

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