Mit der ganz grossen Kelle anrichten

  09.06.2021 Aktuell, Foto, Wirtschaft, Burgdorf, Gesellschaft

Christoph Wyss, Präsident der Burgergemeindeversammlung, kann trotz Corona-Massnahmen 66 Mitglieder der Burgergemeinde in der Markthalle begrüssen. Er strebe eine kurze Versammlung an, erklärt er einleitend, «und der normalerweise offerierte Apéro entfällt selbstverständlich».

Willkommene Neuaufnahmen
Die Aufnahmegesuche ins Burgerrecht erfolgen ohne Gegenstimmen: Familie Maurice Henri und Daniela Ducret geb. Bucher mit den Kindern Jael Sophie und Mayla Nina; Familie Martin und Carmen Ulrike Baumeler geb. Stoll mit den Kindern Nico Martin und Nils Fredy; Thomas Patrick Witschi und Werner Walter Kugler mit Ehefrau Esther geb. Selinger. Insgesamt sind im Stimmregister 393 Personen verzeichnet (199 Frauen, 194 Männer).
Die den Mitgliedern zugesandte Jahresrechnung 2020 wird nicht mehr detailliert besprochen. Burgerratspräsident Christoph Bürgi fasst die finanzielle Situation wie folgt zusammen: «Der Burgergemeinde geht es gut.» Die Anwesenden genehmigen einstimmig die Jahresrechnung mit einem Ertragsüberschuss von 864 180 Franken.

Baubeginn Anfang Februar 2023
Burgerrat Michael Bösiger erläutert die auszuführenden Arbeiten im Landgasthof Sommerhaus, wofür der Rat 1,85 Millionen Franken als Planungs- und Ausführungskredit beantragt. Die «D’REGION» hat in der Ausgabe Nr. 21 vom 26. Mai 2021 ausführlich über die anstehenden Sanierungsarbeiten berichtet. Für die Gebäudetechnik sind 1,02 Millionen, für die Gebäudehülle 600 000 und für den Rückbau der Kegelbahn und dortige Arbeiten 230 000 Franken vorgesehen. Weiter informiert Bösiger, dass nach der Kreditgenehmigung die Vorbereitungsarbeiten sowie die Auftragsvergaben Zug um Zug erfolgen, die Bauarbeiten aber erst nach Auslauf des Pachtvertrages in Angriff genommen werden können. Das Pächterpaar Albert und Sylvia Leuenberger hört am 31. Dezember 2022 auf.
Bösiger rechnet mit einem Umbaubeginn Anfang Februar 2023 und versichert, die Arbeiten würden so zügig wie möglich abgewickelt: «Ich hoffe, die zweite Sommerhälfte können wir auf der Sommerhausterrasse geniessen.» Die Burgerversammlung genehmigt den Kredit vom 1,85 Millionen Franken.
Stefan Liechti erklärt, warum der Kauf der Waldparzelle im Weiher-Ischlag Bütikofen (Gemeinde Kirchberg) für die Burgergemeinde sinnvoll ist. «Im September 2020 traten die zwei Besitzer dieser Waldparzelle mit dem Vorschlag an die Burgergemeinde heran, ihr diesen in nächster Nähe zu Burgdorf liegenden Waldkomplex von zwölf Hektaren abzukaufen.» Liechti ­
informiert über die Qualität und Nutzungsmöglichkeiten der Parzelle. Die Anwesenden bewilligen den Kredit von 450 000 Franken einstimmig, ebenso die Teilrevision des Organisations- und Verwaltungsreglementes.

Lobende Worte
Ratspräsident Christoph Bürgi windet dem Ende April 2021 in Pension gegangenen Oberförster und Domänenverwalter Werner Kugler für dessen «hervorragende Arbeit und sein allseits geschätztes Verhalten gegenüber Mitarbeitenden und der Öffentlichkeit» mehr als ein Kränzchen und übergibt eine Holzskulptur von Urs P. Twellmann sowie einen Hotelgutschein. Ausführlich geht Bürgi auf die verschiedenen Arbeitsbereiche von Kugler während der letzten 16 Jahre ein, auf seine «gewinnende Art und sein sehr grosses Netzwerk». Er spricht von der von Kugler praktizierten Nachhaltigkeit bei der Waldbewirtschaftung, bei der nicht in fünf oder zehn Jahreszyklen gerechnet werden soll, sondern 50 oder 100 Jahre ins Visier zu nehmen sind. Das Gleiche gelte auch für das von der Burgergemeinde seit Langem praktizierte Baurecht.
Kugler dankt und sagt, dass er sich nach seiner Aufnahme ins Burgerrecht definitiv als Burgdorfer fühle. Zum Thema Wald betont er, dass «Wald immer Erbe und Verpflichtung ist; man muss ihn stets in besserem Zustand weitergeben, als man ihn übernommen hat».
Laut Bürgi wird der Aufgabenbereich von Kugler auf zwei Personen aufgeteilt. Der bisherige Förster Simon Rieben amtet künftig als Bereichsleiter Wald, die Architektin Jacqueline Muhmenthaler als Bereichsleiterin Liegenschaften.
Abschliessend gibt Bürgi bekannt, dass «der Rat alles daran setzen wird, an der ‹Solätte› auf der Sommerhausterrasse feiern zu können».


Gerti Binz

 


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