Einweihung des Hochwasserrückhaltebeckens Luterbach in Oberburg

  01.09.2021 Aktuell, Foto, Oberburg, Gesellschaft, Region, Politik

Gemeinsam mit der Schwellenkorporation Oberburg, der Landumlegungsgenossenschaft Oberburg-Mattenhof sowie zahlreichen Gästen aus der Politik und der Einwohnergemeinde feierte die Bevölkerung von Oberburg die Vollendung ihres Hochwasserschutzdamms.
Mit der Musik Frohsinn Oberburg wurde das Einweihungsfest eröffnet. Der Gemeinderatspräsident Werner Kobel begrüsste die Gäste. Er gab seiner Erleichterung Ausdruck, dass mit diesem Hochwasserschutzprojekt die Angst vor einer grossen Gefahr für diese und angrenzende Gemeinden gebannt sei. Das Rückhaltebecken kam diesen Sommer bereits zum Einsatz und hat Oberburg vor grossem Schaden bewahrt. 1987 hatte ein Hochwasser zwei Menschenleben gefordert, im Jahr 2000 ein anderes eine Schadensumme von 20 Millionen Franken erzeugt. Die Angst vor heftigen Regengüssen sei nun endlich gebannt. Regierungsrat Christoph Neuhaus bestätigte, dass dieses Bauwerk am richtigen Ort und zur richtigen Zeit erstellt worden sei. Die Baukosten von rund 15 Millionen Franken seien bereits teilweise amortisiert, wenn man bedenke, welche Schäden das Hochwasser im Juli 2021 hätte anrichten können. Gleichzeitig mit dem gefeierten Bauwerk habe eine ökologische Aufwertung stattgefunden, indem 1200 Meter Bachufer revitalisiert worden seien.
Als Vertreter des Bundesamtes für Umwelt sprach Adrian Schertenleib. Aus nationaler Sicht sei dieses Projekt gerade nach einem solchen Sommer äusserst motivierend. Oberburg habe gleichzeitig einen Hochwasserschutz, einen Beitrag für die Ökologie und einen Mehrwert für die Landwirtschaft geschaffen. Dies sei ein Beispiel für andere Projekte schweizweit. Ueli Ritter, Präsident der Schwellenkorporation bedankte sich für die finanzielle Unterstützung des Bundes, des Kantons, der Stadt Burgdorf, der Mobiliar Versicherung, der GVB sowie weiterer Institutionen. Als Präsident der Landumlegungsgenossenschaft sprach Ernst Bolzli über die fruchtbare Zusammenarbeit.

Mit feierlicher Musik wurde die Oberburger Fahne auf dem Damm gehisst
Nach den offiziellen Einweihungsfeierlichkeiten gab’s Wurst, Bier und fröhliche Gesichter, weil ein lange gehegter Wunsch der Oberburger Bevölkerung in Erfüllung gegangen ist. Mit einem Platzkonzert nach dem Essen, Barbetrieb und Livemusik mit «CHraftwerk Brass» stand dem ausgelassenen Feiern nichts mehr im Weg.

Rückblick auf die Bauzeit von drei Jahren und Ausblick
Die Vorarbeiten an der engsten Stelle am Talausgang des Luterbachs waren zeitaufwendig. Sie verlangten Erdverschiebungen, Felsabtragungen, die mehrmalige Verlegung der Strasse, den Bau des Trafohäuschens in erhöhter Lage und den Rückbau eines Hauses. Dazu drängten sich Landumlegungen und Korrekturen von Seitenbächen auf.
Heikelste Phase war der Bau des elfeinhalb Meter hohen Erddamms. Darin integriert ist der Durchlass, also das Ventil des Hochwasserschutzdamms. Der Luterbach fliesst gemächlich durch das neu erstellte Durchlassbauwerk. Dass dieses Bächlein zu einer zerstörerischen Wassermasse anschwellen kann, ist kaum vorstellbar. Bei starken Regenfällen führt der Bach 20 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Seit Fertigstellung wird die Abflussmenge mittels einer Drosselblende auf nur 1,5 Kubikmeter pro Sekunde reguliert. Treibgut wird von einem Grobrechen zurückbehalten. Das maximale Rückhaltevolumen umfasst 163 000 Kubikmeter. Die Renaturierungsarbeiten am Luterbach im Bereich Schützenhaus-Hänzirain sowie weitere Abschlussarbeiten sind noch im Gange. Mit Wetterglück sind bis im Herbst auch diese abgeschlossen.

Helen Käser


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