Wie unterhaltsam der Alltag doch sein kann...

| Do, 02. Sep. 2021
Erinnerungen des Toni Venturini (Martin Schärer, rechts) an das Freundschaftsspiel YB-Aarau im Brügglifeld...

UTZENSTORF: Diese Woche feiert das Dorftheater Utzenstorf die Premiere ihrer neuesten Produktion «BurrenLenz» – einem Stück, das Texte der beiden Autoren gekonnt miteinander verbindet und einen kritischen, aber stets liebevollen Einblick in die Alltagswelt unserer Gesellschaft gibt. afu.

Eigentlich hätten die Aufführungen des Dorftheaters Utzenstorf vor rund einem Jahr stattfinden sollen – doch Corona machte der Utzenstorfer Amateurgruppe einen dicken Strich durch die Rechnung. Trotz mehrmaligen, zum Teil monatelangen Unterbrüchen blieben die Spielenden am Ball und werden diese Woche – wenn alles so bleibt wie im Moment – Premiere feiern können.

Zwei Autoren, die gut zusammenpassen
Die Produktion, die die Gruppe erarbeitet hat, ist kein «normales» Stück, sondern eine feinsinnige Collage über alltägliche Begebenheiten in unserer Gesellschaft. Der Name «BurrenLenz» weist bereits auf den Ursprung der Texte hin. Regisseur Charles Benoit hat Passagen aus verschiedenen Büchern der beiden bekannten Schweizer Autoren zu einem unterhaltsamen, aber doch tiefgründigen Stück verwoben. Wer die Bücher kennt, dem kommen bestimmte Stellen äusserst bekannt vor, weil sie wörtlich in den Theatertext übernommen wurden – so etwa die «Studema Vrene» mit ihrem Schäferstündchen am Thunersee oder die Frage nach der Organisation der letzten Ruhe. Charles Benoit hat sich allerdings die Freiheit herausgenommen, manche Personen umzubenennen, verschiedene Protagonisten miteinander zu verschmelzen und kleine Textänderungen und Anpassungen vorzunehmen, sodass die Übergänge in «BurrenLenz» fliessend und kaum zu merken sind. Dadurch, dass sowohl Ernst Burren wie auch Pedro Lenz gute Beobachter und Zuhörer sind, einen liebevoll-kritischen Blick haben, Sinn für Doppelbödigkeiten haben und Ernst und Witz auf unterhaltsame Art zu verbinden wissen, kommt das Stück trotz verschiedener Ursprungstexte und der thematischen Vielfalt als zusammengehörende Einheit daher – auch sprachlich.

Sorgfältig ausgestaltete Rollenporträts
Nicht nur die Themen, Szenen und Figuren sind gut gewählt: Regisseur Charles Benoit hat auch mit der Besetzung der Rollen wieder sein untrügliches Gespür für die Figuren und die Spielenden bewiesen. An der Generalprobe, die vor einem kleinen Publikum stattfand, überzeugten die neun Spielenden (und Hund Dasco) von Anfang bis Schluss mit sorgfältig und bis ins kleinste Detail ausgestalteten Rollenporträts.
Schliesslich sind auch die beiden Musiker Peter und Stefan Siegenthaler zu erwähnen, die die Szenen mit wunderbar passenden und feinfühlig interpretierten Stücken untermalten und damit einen wichtigen Beitrag zum gelungenen Theaterabend leisteten.

Andrea Flückiger

Premiere: 3. September 2021. Vorstellungen: 4., 10., 11., 15., 17., 18., 24. und 25. September 2021, jeweils 20.00 Uhr im reformierten Kirchgemeindehaus Utzenstorf.
www.dorf-theater.ch

Neuen Kommentar schreiben

CAPTCHA
Diese Frage hat den Zweck zu testen, ob Sie ein menschlicher Benutzer sind und automatisiertem Spam vorzubeugen.

Kommende Events

Stellen

Immobilien

Diverses