Bunte Blütenpracht – auch im Herbst
20.10.2021 Aktuell, Foto, BurgdorfWenn die Sonne wieder tiefer am Himmel steht, tritt das Leuchten der Farben noch mehr in den Vordergrund. Es lohnt sich deshalb, auch Pflanzen zu ziehen, die erst im Herbst ihren grossen Auftritt haben. Zum Beispiel die Herbstastern oder Bettagsblüemli, wie die Blumen wegen ihrer Blütezeit auch genannt werden. Es gibt sie von Weiss über Rosa und Pink bis zu tiefem Violett. Schon lange wollte ich sie in meinem Garten haben, aber alle Ansiedlungsversuche haben die Schnecken zunichtegemacht. Bis zu diesem Jahr: Ich habe letzten Herbst bei freundlichen Nachbarn gefragt, ob ich von ihren anscheinend kräftigen Pflanzen haben dürfte. Ich habe ein kleines Stück ausgestochen, bei mir gepflanzt und kräftig gewässert und dann vergessen. Bis es jetzt im Herbst kräftig zu blühen begonnen hat.
Auch andere Blumen bringen Farbe in den Herbst. Die Fetthenne zieht mit ihren Dolden viele Insekten an. Ihre fleischigen Blätter schmecken erfrischend im Salat. Japan- oder Herbstanemonen wiegen sich elegant im Wind und erfreuen im Winter mit ihren Wattebauschsamenbällchen. Klein, aber fein blühen Alpenveilchen im Garten, sie werden als Knollen gesetzt.
Was tun mit den (Herbst)gartenabfällen?
Wobei Abfall eigentlich das falsche Wort ist: Es sind Rohstoffe. Wenn es gelingt, sie wieder dem Nährstoffkreislauf zuzuführen, entsteht eine sogenannte Win-win-Situation, von der alle profitieren: Die Pflanzen und Tiere, die auf Pflanzenrestabbau spezialisiert sind, erhalten Nahrung. Andere Tiere finden Unterschlupf. Das abgebaute Pflanzenmaterial nährt die neuen Pflanzen im Frühling. Und unterm Strich ist es für Sie günstiger und weniger arbeitsintensiv.
Lassen Sie Gemüsereste im Herbst direkt auf dem Beet liegen. Angeknabberte Salat- und Kohlblätter schützen den Boden im Winter. Gemüse, das seinen Dienst getan hat, lassen Sie stehen. Im Frühling werden Sie kaum noch etwas von Ihren Zucchini, Bohnen und Kürbissen sehen. Auch die scheinbar massiven Stängel und Wurzeln von Sonnenblumen «verschwinden» beinahe über den Winter und was dann im Frühling noch entsorgt werden muss, ist ein Bruchteil dessen, was Sie im Herbst hätten wegräumen müssen.
Laub können Sie unter Sträuchern und Bäumen liegen lassen. In Blumenrabatten kann es bis zum Krokusaustrieb liegen bleiben. Auf Gehwegen und Plätzen muss das Laub weg. Auf dem Rasen rechen Sie es zusammen oder Sie nehmen es zusammen mit dem letzen Rasenschnitt auf. Das meiste Laub eignet sich für den Kompost oder als Mulch für Staudenrabatten und Gemüsebeete. Buchenlaub braucht lange, bis es zersetzt ist, mit dem Rasenmäher zerkleinert, sind auch diese Blätter innerhalb eines Jahres zu feinkrümeligem Humus verarbeitet. Baumnuss- und Eichenlaub enthält viel Gerbsäure. Dieser Stoff unterdrückt das Pflanzenwachstum, weil das im eigenen Garten selten erwünscht ist, wandert dieses Laub in die Grüntonne.
Äste schichten Sie unter Sträuchern zu einem Haufen, damit die Igel und Blindschleichen sich verstecken können. Diesen Schneckenliebhabern eine Bleibe zu bieten ist sicher auch für Sie lohnend. Ist der Holzberg zu gross, lassen Sie ihn häckseln. Holzhäcksel sind ein wunderbares Mulchmaterial. Oder sie ergeben zusammen mit Rasenschnitt einen luftigen Kompost.
Lassen Sie die Finger von Gartenabfallfeuern. Auch ich liebe das Feuermachen, aber grünes Material zu verbrennen, ist alles andere als sinnvoll. Es entstehen giftige Gase, die Ihre Lunge schädigen und Krebs erregen. Zudem ist es verboten und das Entsorgen in der Grüntonne nicht so teuer. Geniessen Sie ein Feuer mit gut getrocknetem Holz, darüber können Sie auch grillieren.
Was sonst noch zu tun ist im Garten
Sie können die Chilis und Peperoni in Töpfen ins Wohnzimmer zügeln und dort ausreifen und sogar überwintern lassen. Gepflückt reifen sie leider nicht nach. Unreife Tomaten werden an der Wärme drinnen noch rot.
Behalten Sie die Temperaturen im Auge: Ist Frost angesagt, decken Sie Ihren Endivien zu, einen leichten Frost steckt er so besser weg.
Pflanzen Sie Winterzwiebeln und Knoblauch und wenn Sies noch nicht getan haben auch all die anderen nicht essbaren Zwiebeln wie Tulpen, Narzissen, Krokusse ...
Gabrielle Hochuli