Endlich wieder Hauptübung
26.10.2021 Aktuell, Jegenstorf, Foto, Region, GesellschaftNach einer einjährigen Pause konnten die Frauen und Männer der Feuerwehr Regio Jegenstorf endlich ihr eingespieltes Können während der Hauptübung beweisen. So war das Interesse bei der einheimischen Bevölkerung doch recht beachtlich. Kommandant Thomas Winzenried und Ausbildungschef Roger Jost freuten sich über die grosse Beachtung der verschiedensten Aufgaben einer modernen lokalen Feuerwehr und bedankten sich dafür beim Publikum. Diesmal hatten sich Thomas Winzenried und Mirco Friedli einen kniffligen, fiktiven Brandplatz ausgesucht. Denn das Gemeindehaus steht an der stark befahrenen Solothurnstrasse mitten im Dorf. Eine Hauptübung braucht immer eine genaue Vorbereitung. Dabei ist es nicht immer einfach, entsprechende Übungsobjekte zu finden, um alle Hilfsmittel, welche der Feuerwehr zur Verfügung stehen, fachgerecht und effizient einzusetzen. So ist Winzenried dankbar, dass das Gemeindehauses für die diesjährige Hauptübung zur Verfügung stand.
Nun wurde also um circa 13.00 Uhr der Alarm ausgelöst und die Angehörigen der Milizfeuerwehr Regio Jegentorf begaben sich darauf auf schnellstem Weg zum Feuerwehrmagazin. Als Erstes machte sich der Einsatzleiter einen Überblick von der Situation beim Übungsobjekt. Fragen wie zum Beispiel «Sind Menschen oder Tiere in Gefahr? Wo ist der Brandherd? Wie sieht die Verkehrssituation aus und wo kommen die Fahrzeuge möglichst ungehindert nahe zum Gebäude? Sind gefährliche Substanzen im Gebäude gelagert und wo ist der nächste Wasserbezugsort?» mussten schnell geprüft und möglichst schnell geklärt werden. Verschiedene Lösungsvarianten bei auftretenden Schwierigkeiten mussten eingeplant werden. Gestaffelt trafen nun die ersten Fahrzeuge mit der notwendigen Ausrüstung auf dem Brandplatz ein. Schnell wurden die Aufträge an die verschiedenen Einheiten verteilt. Parallel dazu verwies der Verkehrsdienst Passanten und Verkehr auf die nötige Distanz zum Brandplatz. Die starke Rauchentwicklung im Untergeschoss machte den Einsatz mit Atemschutzgeräten nötig. Dabei wurde der Rauch effizient mit grossen Gebläsen und angeschlossenen flexiblen Rohren aus den Räumen geblasen. Unterstützt wurde der Einsatz mit Löschwasser aus dem Tanklöschfahrzeug, welches auch den Strom für die Gebläse lieferte. Noch während dem Löschen des Brandherdes wurden Personen entdeckt und schnellstens aus der Gefahrenzone gerettet. Die Helferinnen vom Verein Erste Hilfe Jegenstorf machten sich sofort ein Bild vom Zustand der Geretteten und leiteten die nötigen ersten Massnahmen ein. Auf der anderen Seite des Gebäudes waren Hilferufe aus dem oberen Stock zu vernehmen. Eine Frau hatte sich vor dem Rauch auf den Balkon geflüchtet und musste ihren geliebten Hasen in der Wohnung zurücklassen. Rasch wurde die Frau gesichert und über eine Leiter gerettet. Ein mutiger Feuerwehrmann suchte unterdessen in der rauchigen Wohnung nach dem vermissten Tier und konnte den weissen Hasen der überglücklichen Besitzerin wenig später übergeben. Mittlerweilen wurde die grosse Drehleiter installiert und eine Druckleitung am Hydranten angeschlossen. Ein «Schutzschild» aus Wasser schützten Nachbargebäude und Verkehr vor Hitze und Funkenflug. Alle diese simulierten Szenarien wurden mit erklärenden Kommentaren von Ausbildungschef Roger Jost begleitet. Menschen und Tier gerettet, ein Ausbreiten des Feuers verhindert! Der Einsatz wurde bis auf ein paar Details bestens ausgeführt! Das gab am Schluss lobende Worte vom Kommandanten und Übungsleiter.
Henry Oehrli
www.jegenstorf.ch/feuerwehr