Spannende Begegnungen auf dem Schloss Burgdorf

  05.10.2021 Aktuell, Foto, Region, Burgdorf, Kultur, Gesellschaft

Am 6. nationalen Schlössertag standen im Schloss Burgdorf die Frauen im Zentrum. So konnten die zahlreichen Besucherinnen und Besucher immer wieder beeindruckenden Frauen aus den verschiedensten Zeiten begegnen – das erste Mal schon bevor sie überhaupt in den Haupthof des Schlosses gelangten. Beim Brunnen stand nämlich eine der tapferen Frauen aus Burgdorf bereit, die (der Sage nach) eine österreichische Räuberbande aus Burgdorf verjagt hatten und deswegen von da an vom Schultheissen der Stadt einmal pro Jahr eine Hühnersuppe kredenzt bekamen. Räuberbanden gab’s mit den dort bereitliegenden Dreschflegeln zwar keine zu verjagen, aber wer wollte, durfte damit Getreide dreschen oder bei der Vorbereitung der Hühnersuppe mithelfen.
Im Schlosshof konnten Interessierte verschiedene berühmte Wissenschafterinnen kennen lernen und deren Forschungsgebiete experimentell gleich selber erkunden.
Im Schlossmuseum durften die Besucherinnen und Besucher Fräulein Marie Schafroth kennen lernen, die von ihren Reisen viel zu erzählen hatte. Die Burgdorfer Kaufmannstochter hatte sich nämlich kurz nach 1900 ihren Traum erfüllt, Australien, Neu-Guinea, die Philippinen und Hongkong zu bereisen.
Spannend war auch die Vorbereitung für den Empfang der Herzogin Clementia von Auxonne, der Gemahlin von Schlosserbauer Berchtold V.: damit die Herzogin standesgemäss im Rittersaal empfangen werden konnte, wurden die Besucherinnen und Besucher angewiesen, das Tafelsilber mit frisch geschnittenen Schachtelhalm-Stielen zu putzen, mit dem Besen die Spinnen und deren Netze zu entfernen, feinriechende Kräuter zu zermörsern – und wer zu nichts anderen zu gebrauchen war, musste spinnen…
Auf der «Baustelle zur Frauengeschichte» schliesslich hatten die Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, viele spannende Burgdorferinnen, die weniger bekannt sind, kennen zu lernen – aber auch die Namen von Einwohnerinnen der Stadt aufzuschreiben, die «einen Platz im Museum verdienen». Und da standen doch schon etliche Namen, die – mindestens den Einheimischen oder in Burgdorf Aufgewachsenen – sehr bekannt vorkommen dürften. Ein äusserst spannendes Projekt, das auch nach dem Schlössertag weitergeht...

Andrea Flückiger
 


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