Zum besten Zeitpunkt ernten und richtig lagern
05.10.2021 Aktuell, Foto, Region, BurgdorfErnten
Wenn Sie zum richtigen Zeitpunkt ernten, haben Sie vollen Genuss und eine gute Lagerfähigkeit Ihrer Früchte und Gemüse. Äpfel sind reif, wenn die Kerne im Innern braun geworden sind. Sie können auch den einzelnen Apfel sanft anheben. Wenn er dann in Ihre Hand fällt, ist er erntereif. Ob er schon genussreif ist, hängt von der Sorte ab. Unter gartenakademie.rlp.de finden Sie eine Liste mit Erntezeitpunkt und Genussreife der verschiedenen Sorten. Wollen Sie Ihre Äpfel lagern, lassen Sie sie einige Tage an einem kühlen Ort trocknen, zum Beispiel unter einem Vordach. Die Keller unserer Häuser sind meist zu warm zum Lagern. Ideal wäre eine Temperatur von circa zwei bis vier Grad. Eine gute Alternative sind Styroporkisten, die draussen oder im Gartenschopf stehen können. Gesunde Lageräpfel können Sie so noch im März geniessen.
Quitten ernten Sie, wenn sich ihr Pelz abreiben lässt. Auch sie lassen sich in Styroporkisten lagern. Die besten Erfahrungen habe ich aber gemacht, wenn die aromatischen Früchte direkt zu Mus, Pästchen, feinen Desserts und Gelee verarbeitet werden.
Auch Kartoffeln müssen vor dem Lagern getrocknet werden. Kartoffeln sollten luftig, aber kühl gelagert werden, beispielsweise in einem Papiersack, einem Tongefäss oder einer Holzharasse. Wenn Kartoffeln zu kalt haben, wandeln sie ihre Stärke in Zucker um. Geschmacklich sind sie dann sehr gewöhnungsbedürftig. Die frischen Kartoffeln aus eigenem Anbau sind ja aber so fein, dass man sie schnell verspeist, sodass sich bis Weihnachten das Lagerproblem bei mir zumeist von selbst erledigt.
Solange es nicht gefriert, dürfen Kürbis, Kohl, Rüebli, Randen und Salate noch draussen bleiben.
Einheimische Wiese für mehr Biodiversität
Mit einer Wiese bieten Sie nicht nur vielen Wildpflanzen ein Zuhause, sondern Sie ermöglichen auch vielen Insekten das Überleben. Von den Insekten wiederum profitiert die Vogelwelt und schliesslich profitieren Sie, weil eine solche Wiese Freude macht mit ihrer Farbenpracht und weil Sie die Zeit, in der Ihr Rasenmäher nun ruhen darf, dem Beobachten der bunten Lebensgemeinschaft widmen können.
Falls Sie noch zögern: Es muss nicht der ganze Rasen sein. Beginnen Sie mit einem kleinen Stück, je mehr Sonne desto besser. Der Rasen muss entfernt werden. Gärtner benützen dazu spezielle Geräte. Falls Sie selber Hand anlegen wollen, machen Sie das mit dem Spaten. Ist der Boden flachgerecht, kann ausgesät werden. Verwenden Sie Saatgut mit einheimischen Wildpflanzen. Es gibt Mischungen für Sonne, für Schatten für nährstoffreiche oder -arme Gartenböden. Toll ist, wenn der Klappertopf dabei ist. Diese semiparasitische Pflanze ernährt sich von Graswurzeln und macht so Platz für Blumen. Jetzt sollte es genug feucht sein und bleiben, dass Sie nicht wässern müssen. Geschnitten wird erst im nächsten Juni oder Juli und dann noch einmal im Herbst. Wenn Sie die Wiese erst im Frühling anlegen wollen, können Sie jetzt den Rasen mit Karton, einem dicken Flies oder Bändchengewebe zudecken. Der Rasen wird über den Winter abgebaut und die Fläche ist im Frühling bereit zur Aussaat.
Was sonst noch zu tun ist
Entfernen Sie die verblühten Blütenstände Ihres Sommerflieders. So sehr die Schmetterlinge diesen Strauch lieben, so sehr vermehrt er sich sonst in der freien Natur und macht einheimischen Pflanzen den Platz streitig, zum Beispiel Glockenblumen und Brennnesseln. Diese Pflanzen bieten im Gegensatz zum Sommerflieder auch Nahrung für die Raupen.
Jäten Sie weiter. Weil jetzt im Herbst alles langsamer wächst, haben Sie Chancen, mit den unerwünschten Pflanzen Schritt zu halten. Alles, was Sie jetzt noch erwischen, wird Sie im Frühling weniger stören.
Pflanzen Sie Frühblüher. Die Vielfalt an Zwiebelpflanzen ist riesig, sodass Sie bestimmt etwas finden, was Ihnen gefällt. Von Krokussen über Hyazinthen, Tulpen, Narzissen, Zierknoblauch, Schneeglöckchen und Kaiserkronen, für all diese Blumen sind Zwiebeln jetzt erhältlich. Die Zwiebel wird mindestens doppelt so tief wie gross eingegraben. Auch im Topf auf dem Balkon lassen sich so die ersten Frühlingsboten ziehen, an denen nicht nur Sie, sondern auch die Bienen nach dem Winter ihre Freude haben werden.
Gabrielle Hochuli