«Die Rückhaltedämme haben ihre Ziele erfüllt»
06.10.2021 Aktuell, Wynigen, Foto, GesellschaftDas Rückhaltebecken in Wynigen wurde wegen der starken Neiderschläge vom Juni und Juli 2021 mehrmals eingestaut. Obwohl grössere Schäden verhindert werden konnten, wurde teilweise Kulturland beschädigt und die Abflusskapazität innerorts wurde ebenfalls stark ausgelastet. Dies veranlasste die Bauherrschaft, das Drosselbauwerk zu überprüfen.
Neben dem Rückhaltebecken in Wynigen wurden auch diejenigen in Riedtwil (Seeberg) und Bollodingen (Bettenhausen) durch das Ingenieurbüro Kissling + Zbinden AG aus Bern geplant und während dem Bau begleitet. Da in den drei Gemeinden das gleiche Gewässer betroffen ist und alle mit demselben Ingenieurbüro gearbeitet haben, entschieden sich die Schwellenkorporation Wynigen sowie die Einwohnergemeinden Seeberg und Bettenhausen zu einer Zusammenarbeit. Gemeinsam beauftragten sie die Kissling + Zbinden AG mit der Erstellung einer Analyse über die drei Rückhaltebecken. Die Analyse zeigt auf, dass die Drosselbauwerke korrekt nach Plan gebaut wurden. Da hydraulische Berechnungen eine gewisse Unschärfe vorweisen, kann das Drosselbauwerk des Rückhaltebeckens in Wynigen innerhalb der genehmigten Wasserbaupläne etwas nach unten korrigiert werden. Der Abfluss bei voll eingestautem Rückhaltebecken in Wynigen beträgt heute circa elf Kubikmeter pro Sekunde, was mit den korrigierten Drosselblendeneinstellungen auf circa zehn Kubikmeter pro Sekunde gesenkt werden kann. Durch diese Anpassungen soll bei einem Einstauereignis weniger Wasser abfliessen und folgedessen weniger Schäden nach dem Durchlassbauwerk entstehen.
Werden die effektiven Kosten der Unwetterschäden vom Juni und Juli 2021 den Baukosten sowie dem möglichen Schadenspotenzial vor Umsetzung der Hochwasserschutzmassnahmen gegenübergestellt, zeigt sich, dass die Rückhaltedämme ihre Ziele erfüllt haben.
Dank der Hochwasserschutzmassnahmen konnten potenzielle Schäden in Millionenhöhe verhindert werden, wie das Ingenieurbüro errechnete. So entsprach die Überflutungsfläche ungefähr einem alle 30 Jahre erreichten Hochwasserereignis, bei welchem das Schadenspotenzial vor den Schutzmassnahmen rund 7,8 Millionen Franken betrug. Die effektiven Schadenskosten beliefen sich nun auf circa 18 000 Franken. Die Baukosten des 2016 fertiggestellten Hochwasserschutzprojektes betrugen rund 2,6 Millionen Franken. zvg