Über Fischotter, Wiesel und Marder

  16.11.2021 Aktuell, Kultur, Gesellschaft

Eingeladen vom Natur- und Vogelschutzverein Burgdorf und Umgebung stellte sich die Gastrednerin Irene Weinberger im Kirchgemeindehaus in Burgdorf den Gästen als selbstständige Biologin mit einem eigenen Umwelt-Büro in Bern vor, die zudem die Geschäftsstelle der Stiftung «Pro Lutra» in Bern führt. Die Stiftung setzt sich für die Rückkehr des Fischotters ein. Irene Weinberger ist die Naturwissenschaftlerin, die sehr viel über das Leben der bei uns lebenden Marderarten weiss und sich für deren Lebensraum einsetzt. Ihre Faszination diesen Tieren gegenüber war deutlich spürbar. Zum Thema «Fischotter, Wiesel und Marder» vermittelte sie ihren Gästen Spannendes aus deren Welt. Diese wissen nun, dass Marder Säugetiere sind, zur Gattung der Raubtiere gehören und die in der Schweiz lebenden Tiere Mauswiesel, Hermelin, Iltisse, Steinmarder, Baummarder und der Fischotter sind. Dass Marder keinen Winterschlaf machen, nachtaktiv sind und bei Kälte vermehrt wärmere Rückzugsorte suchen wie zum Beispiel in Autos oder Dachböden. Sie wissen nun auch, dass das Mauswiesel mit seinen 20 Zentimetern das kleinste Raubtier der Welt ist und sich im Aussehen nur ganz wenig vom Hermelin unterscheidet. In der Landwirtschaft werde das kleine, schnelle Tierchen jedoch geschätzt, denn es liebt die Feldmäuse, die den Bauern das Leben schwer machen. Das spannende Referat beinhaltete ebenso die Lebensart und Besonderheiten der Iltisse, der Stein- und Baummarder.

Der Fischotter ist zurück
Aus dem Jahr 1989 zeugte der letzte Nachweis eines Fischotters. Er war fast bis zur Ausrottung gejagt worden. Nach jahrelanger Abwesenheit ist er nun wieder in die Schweiz zurückgekehrt. Im Jahr 2014 wurde sein Vorkommen gemäss der Stiftung «Pro Lutra» an der Aare um Bern und im Engadin festgestellt. Fischotter sind auch nachtaktiv, also brauchen sie Unterschlupf am Tag zum Schlafen. Vor vielen Jahren wurden unzählige Bäche und Flüsse kilometerlang begradigt, kanalisiert oder gar in Röhren verlegt. Man war sogar noch stolz über den Landgewinn, den dieses Vorgehen mit sich brachte. Heute sieht man, dass dies keine gute Idee war. Daraus sind Wasserstrassen geworden, welche so den Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten zerstört haben. Vielen Tieren wurden ihre Rückzugsmöglichkeiten genommen. Das von Irene Weinberger geschriebene Buch «Biologie – Ökologie – Lebensraum des Fischotters» ist im Handel erhältlich.

Rosmarie Stalder


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