Künftige Geschäftsführung erfolgreich geregelt

  24.11.2021 Aktuell, Hindelbank, Politik, Wirtschaft, Foto, Region, Gesellschaft

RK-Präsident Jürg Rothenbühler übergibt an der 21. Regionalversammlung im Sofa-Theater Hindelbank dem lokalen Gemeinderatspräsidenten Daniel Wenger das Wort, der seine Gemeinde nach der erfolgten Fusion mit Mötschwil per 1. Januar 2021 gekonnt ins rechte Licht rückt. Wenger nennt unter anderem den neu zu Hindelbank gehörenden Park von Luginbühl mit den beeindruckenden Kunstwerken als eines der «Highlights» der Gemeinde.

Nicht mehr erwünscht
Utzenstorfs Gemeinderatspräsident Beat Singer fasst als Verantwortlicher der RK-Altersplanung die vom Kanton verfügte Aufgabe der Altersplanung zusammen. Er erläutert die Argumente der kantonalen Begründung für diesen «freiwilligen» Schritt und den Frust der verschiedenen Gemeindevertretungen nach jahrelanger Aufbauarbeit und erfolgreichem Tätigkeitsstart. Nach engagierter Diskussion stimmen die Anwesenden der Aufhebung von Reglement und Kommission Altersplanung grossmehrheitlich und der Verwendung der bereits geäufneten Spezialfinanzierung einstimmig zu.
Wiedmer betont, dass «das Anliegen Altersplanung mit allen dazugehörenden Problemen weiterhin bestehen bleibt und in künftige Kommissionen einfliessen wird, da es in der regionalen und demografischen Entwicklung von Bedeutung ist. Die Geschäftsleitung wird über die Verwendung des Betrages von 50 000 Franken in der Kasse Spezialfinanzierung entscheiden. Die 39 angeschlossenen Gemeinden erhalten in nächster Zeit Formulare, mittels denen sie Anträge für einen Zustupf an altersgerechte Anliegen stellen können.» Das Geld soll an möglichst viele ausschliesslich auf Altersthemen spezialisierte Projekte in unterschiedlichen Gemeinden verteilt werden.

Im Interesse aller
Die Anwesenden nehmen das Tätigkeitsprogramm 2022 zur Kenntnis, das sich in verschiedenen Ressorts mit den wichtigsten Anliegen der Regionalkonferenz beschäftigt: Strategie und Führung; Raumplanung; Abbau, Deponie, Transporte; regionale Entwicklung; Verkehr; Agglomeration; Energie und Umwelt; Gesellschaft, Kultur und Bildung; Altersplanung (dieses Ressort bleibt bis zur definitiven Auflösung und Abwicklung aller Geschäfte vorderhand noch bestehen); Volkswirtschaft; Tourismus.
Nach den Erläuterungen von Karen Wiedmer betreffend den per 2022 nicht nötigen Beiträgen für Marketing, Volkswirtschaft und Energie (diese werden Spezialfinanzierungen entnommen) genehmigt die Versammlung den Gemeindebeitrag 2022 pro Einwohner mit 6 Franken einstimmig. Was Burgdorfs Stadtpräsident Stefan Berger einen Seufzer entlockt: «In Burgdorf leben rund 16 200 Personen. Gerade sind 97 200 Franken aus der Stadtkasse abgebucht worden.»

Budget vorsichtig planen
Wiedmer erläutert das Budget 2022, das mit einem Aufwand von 1 725 790 Franken und einem Ertrag von 1 664 654 Franken mit einem Verlust von 61 136 Franken abschliesst. «Die Zahlen sind speziell in Corona-Zeiten immer wieder Schwankungen ausgesetzt, weshalb wir vorsichtig geplant haben», erläutert sie. «Daher haben wir zur Entlastung der Gemeinden im Jahr 2022 bei der Festlegung des Gemeindebeitrages Entnahmen aus den Spezialfinanzierungen vorgenommen. Hingegen müssen wir für die in die Jahre gekommene RK-Website rund 20 000 Franken für Honorare und für mögliche externe Aufträge seitens der Geschäftsleitung 25 000 Franken budgetieren. Alle vier Jahre wird ein neues regionales Förderprogramm «Neue Regionalpolitik NRP» für 15 000 Franken fällig.
Die Erfolgsrechnungen 2016 bis 2020 weisen bis 2018 teils beträchtliche Gewinne (2017 sogar 131 400 Franken), 2019 einen Verlust von 22 800 Franken und 2020 einen Gewinn von 3000 Franken aus. Das Eigenkapital beläuft sich Ende 2020 auf 707 990 Franken Das Budget passiert einstimmig.

Vier RK-Schwerpunkte
Als letzte grosse Aufgabe vor ihrem Austritt informiert die Geschäftsführerin über die Strategie der Regionalkonferenz 2023 und den Entwurf für die interne Mitwirkung, die bis 31. Januar 2022 dauert. Sie erläutert die Inhalte Mission, Bereiche, Organigramm sowie organisatorische und finanzielle Auswirkungen. Zu Ersterem präzisiert sie, dass «die RK die Entwicklungs- und Planungsorganisation der Emmentaler Gemeinden ist, welche planerische Grundlagen schafft und sich für die regionale Entwicklung des Emmentals einsetzt. Das gilt auch auf politischer Ebene. Sie legt Schwerpunkte fest und koordiniert Themen sowie Projekte von regionaler Bedeutung.»
Bei Punkt 2 nennt Wiedmer unter Planen die Mobilität, Raumplanung sowie Ver- und Entsorgung sowie bei Entwickeln NRP, die regionale Kulturförderung und die Energieberatung. Andere Aufgaben wie Tourismus, Wirtschaft und Bildung sind freiwillig.
Nach weiteren Erläuterungen informiert Wiedmer, dass künftig «zur besseren Einbindung der Gemeinden eine ‹Gemeindepräsidentenkonferenz› einberufen oder eine andere Form der Beteiligung geschaffen werden kann».

Der Neue und die Scheidende
RK-Präsident Rothenbühler stellt den neuen Geschäftsführer Thomas Frei von der Georegio AG vor, der Karen Wiedmer ablösen wird. Auch Letzterer wird seine Arbeit im Mandatsverhältnis ausüben und dankt den Anwesenden für den Vertrauensvorschuss. Frei offeriert allen Gemeindemitgliedern zum besseren Kennenlernen ein persönliches Gespräch und versichert, dass die Arbeit des Geschäftsführers künftig «anders, aber nicht schlechter» sein werde. Dann würdigt Rothenbühler  Wiedmers erfolgreiche Tätigkeit seit Mai 1995 in verschiedenen Gremien und deren Werdegang bis zur Gründung der Regionalkonferenz per 1. Januar 2013, als deren Geschäftsführerin sie seither tätig ist: «Bei der Entwicklung aller regionalen Themen war und ist Karen Wiedmer immer massgeblich beteiligt gewesen. Ein wichtiges Thema hat sie stets begleitet: die Zufahrt Emmental, die jetzt noch eine letzte Hürde im Grossrat nehmen muss.» Beim Apéro diskutieren die Anwesenden noch lange Zeit.

Gerti Binz


Image Title

1/10


Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote