Leben mit Schatten und Licht
03.11.2021 Aktuell, Rüegsauschachen, Foto, GesellschaftZum Leben gehören Freude und Leid, Gesundheit und Krankheit. Manchmal läuft alles wie am Schnürchen, aber manchmal nehmen die Schatten überhand: Alles erscheint düster und zu nichts kann man sich mehr motivieren. Jeder Mensch erlebt solche dunklen Stunden. Wenn diese Gefühle andauern, sollte man mit vertrauten Personen darüber sprechen. Wagen Sie es, andere zu fragen: «Wie geht es dir wirklich?» Oder rufen Sie der «Dargebotenen Hand» (Telefon 143, 24 Stunden täglich) oder «malreden» (0800 890 890, 14.00 bis 20.00 Uhr) an. Auch ein Spaziergang – am besten in Begleitung – oder ein gemeinsames Essen tut in solchen Situationen gut.
Oft liegt der Auslöser in schwierigen Lebensumständen. Gerade ältere Menschen müssen viele Herausforderungen meistern: die Erkrankung oder der Tod der Partnerin oder des Freundes, abnehmende Kräfte, finanzielle und gesundheitliche Sorgen … So erstaunt es nicht, dass jede vierte Person über 65 an einer Depression leidet. Leider werden die Anzeichen meist nicht erkannt oder einfach dem Alter zugeschrieben. Das Leiden wird nicht behandelt und die Freude am Leben geht ganz verloren. Dabei sind Depressionen gut behandelbar. Medikamente und vertrauliche Gespräche helfen.
Eine Depression kann jeden treffen, in jedem Alter. Sie äussert sich zum Beispiel in gedrückter Stimmung, Unruhe, Gedankenkreisen, Leistungsabfall, Rückzug, Konzentrationsschwäche, Schlafstörungen oder aggressivem Verhalten. Bei diesen Anzeichen sollte man Unterstützung holen. Sprechen Sie mit dem Arzt oder der betroffenen Person. Ermutigen Sie Betroffene zu einem gemeinsamen Essen oder einem Spaziergang. Geben Sie nicht auf, wenn Ihr Vorschlag abgelehnt wird, und machen Sie ein anderes Angebot, um gemeinsam etwas Schönes zu erleben.
Informieren Sie sich über die Möglichkeiten der Behandlung und des Vorbeugens. Spitex Region Lueg und Pro Senectute laden am Dienstag, 16. November 2021, zur öffentlichen Veranstaltung ein im Kirchgemeindehaus, Gerbestrasse 5, 3415 Rüegsauschachen. Um 14.00 Uhr spricht Dr. Markus Guzek, leitender Psychiater Spital Emmental, darüber, wie Hilfe aussehen kann. Chantal Galliker, Pro Senectute, weist auf alltagsnahe Strategien zur Stärkung der Psyche hin. Sie können Fragen stellen und sich beim Zvieri austauschen. Die Veranstaltung ist kostenlos, es gilt Zertifikatspflicht. Anmeldung erbeten an Spitex Region Lueg, Tel. 034 460 50 00 oder info@spitexlueg.ch. zvg