Von Stauden, Sträuchern, Ein- und Zweijährigen
03.11.2021 Aktuell, Foto, Region, Burgdorf, Kultur, GesellschaftDiese Überbegriffe haben mit dem Lebenszyklus zu tun: Sträucher verholzen und treiben im Frühling neue Blätter aus dem überwinternden Holz, wie zum Beispiel die Hasel. Stauden sterben im Winter oberirdisch ab und treiben wie die Akelei im Fühling wieder aus. Ringelblumen sterben über den Winter ganz ab. Sie sind Einjährige. Neue Pflanzen gibt es aus den überwinternden Samen. Pflanzen wie die Bartnelke, die im Kleinstadium überwintern und erst im zweiten Jahr blühen und dann absterben, gehören zu den Zweijährigen.
Solange der Boden noch nicht gefriert, ist der beste Zeitpunkt, um Stauden zu pflanzen. Die Pflanzen können gut anwurzeln und dann im Frühling bereits kräftig und rascher durchstarten. Die Auswahl an Stauden ist riesig: Von Lupinen über Taglilien, Frauenmantel, Teefenchel und vielen anderen Kräutern gibt es für jede Gartenecke das Passende. Viele bunte einheimische Pflanzen wie Wegwarte, Glockenblumen und Karthäusernelke lassen sich jetzt erfolgreich im Garten ansiedeln. Starke, gesunde Pflanzen holt man sich in der guten Gärtnerei oder man fragt sich bei andern Gartenliebhabenden durch. Jetzt können nämlich Stauden geteilt werden.
Stauden teilen oder aus eins mach viele
Die Pflanze soll gesund und ordentlich gross sein. Mit einer Grabgabel oder einem Spaten wird sie sorgfältig aus dem Boden gehoben. Jetzt kann sie mit dem Spaten oder einem Messer geteilt werden. Es ergibt so viele Teile wie Knospen vorhanden sind. Für die Neupflanzung wird ein Loch ausgehoben und die neue Pflanze darin eingebettet. Kräftig giessen, damit das Wasser die Erde in die Lücken zu den Wurzeln füllt. Pflanzen zu teilen kann auch im eigenen Garten ein Vorteil sein: Gewisse Stauden (z. B. Storchenschnabel) neigen mit den Jahren dazu, von innen her zu verkahlen. Mit einer Teilung erhalten Sie neue vitale Jungpflanzen.
Stiefmütterchen – klein, aber oho!
Falls Sie wehmütig den Sommerblumen nachtrauern: Pflanzen Sie Stiefmütterchen. Diese kleinen Blühwunder behalten ihre Blüten von jetzt bis in den Frühling, falls der Winter nicht zu streng wird. Wird es sehr kalt, drehen sie die Blätter ein – kein Grund zur Sorge, sobald es warm wird, wachsen sie weiter. Auch eine Schneedecke stecken sie problemlos weg. Gefährlich sind Kahlfröste, dann deckt man sie am besten mit einem Tannenzweig zu. Stiefmütterchen mögen es feucht und nährstoffreich, aber vertragen keine Staunässe. Sie eignen sich perfekt für den Balkon oder den Blumentopf vor der Haustüre. Stiefmütterchen gibt es in vielen Formen und Farben. Warum diese schönen Pflanzen einen eher abschätzigen Namen bekommen haben, ist nicht eindeutig geklärt. Einige sehen aber in der Blüte der Pflanze das böse Gesicht der Stiefmutter. Der französische Name «Pensée» verweist darauf, dass Stiefmütterchen oft aufs Grab gepflanzt werden, um der Verstorbenen zu «gedenken».
Wer gerne mit der Natur gärtnert, findet auch die heimischen Hornveilchen, die sind zwar etwas kleiner, aber genauso zierliche Schönheiten. Kauft man die Pflanzen direkt in der Gärtnerei, kann nachgefragt werden, ob die Kleinen schon abgehärtet oder von der Treibhauswärme verwöhnt sind und erst noch an die Kälte gewohnt werden müssen.
Was sonst noch zu tun ist im Garten
Rechen Sie das Laub vom Rasen. Behalten Sie die Temperaturen im Auge, ist Frost angesagt, räumen Sie Geranien und Co. ins Winterquartier und stellen Sie den Gartenwasserhahn ab. Schichten Sie Ihren Kompost um. Der fertige Kompost wartet zugedeckt auf den Frühling. So bereiten Sie die Grundlage fürs nächste Gartenjahr.
Gabrielle Hochuli