Ritterschlag für die Jugendherberge auf Schloss Burgdorf

  01.12.2021 Aktuell, Burgdorf

Im Rahmen des Awards «Das historische Restaurant/Hotel des Jahres 2022» ist die Jugendherberge auf Schloss Burgdorf von ICOMOS Suisse, der Schweizer Landesgruppe des internationalen Rats für Denkmalpflege, mit dem Spezialpreis geehrt und ausgezeichnet worden. Dieser wird an Beherbergungsbetriebe verliehen, die hinsichtlich Denkmalpflege und Restauration die hohen Ansprüche des Rates und der Jury in herausragender Weise erfüllen und ein historisches Erbe in bedeutender Art miteinbeziehen. Zusätzlich spricht die gesunde Unternehmensphilosophie für eine Preisvergabe.
Moritz Flury, Präsident der interdisziplinären Jury der ICOMOS Suisse, leitete die Preisverleihung per Videoschaltungen direkt aus Crans-­Montana. Jury-Vertreter aus den Branchen Denkmalpflege, Gastronomie, Tourismus, Hotellerie und Gewerbe sowie Kunst und Architektur waren gleichzeitig an den drei Gewinnerstandorten vertreten. Als Preisträger durften sich das Hotel «Chez Elsy» in Crans-Montana, die «Wirtschaft zum Frieden» in Schaffhausen und eben die Jugendherberge auf Schloss Burgdorf feiern lassen. Im ehrwürdigen Assisensaal des Schlosses überreichte Sylvain Malfroy, Kunsthistoriker und Jurymitglied der ICOMOS Suisse, die Auszeichnung in Form einer goldenen Gedenktafel und eines Blumenstrausses. Er zeigte sich beeindruckt, wie verschiedene Wünsche und Zielsetzungen aus einzelnen Berufsgruppen und Interessen auf einen gemeinsamen Nenner gebracht wurden. «Die neue Öffentlichkeit der Anlage hat zudem positive Auswirkungen auf die Belebung der Oberstadt», fügte Regula Steinmann, Jurymitglied von ICOMOS Suisse hinzu. «Alle Angebote sind inhaltlich und betrieblich eng miteinander verbunden und profitieren dabei von Synergien.» Innerhalb der Schlossmauern sind heute die Jugendherberge, ein Museum, das Restaurant sowie das städtische Trauzimmer unter einem Dach vereint. So trägt das gesamte Projekt des «offenen Schlosses» zu dieser ehrenvollen Prämierung bei.

Das Schloss für alle
Dank des beharrlichen Engagements der Stiftung Schloss Burgdorf konnte von 2018 bis 2020 umfassend renoviert werden. Der Umbau war mit enormen Herausforderungen verbunden. Das Architekturbüro Atelier G+S, Burgdorf, hatte dabei den Grundgedanken, «ein Schloss für alle», bis ins letzte Detail mit grossem Respekt für die historische Bau­substanz angenommen und umgesetzt. Architekt Rolf Grossenbacher zeigte sich in seiner Dankesrede überwältigt: «Wir sind stolz und dankbar, durften wir unsere Ideen realisieren und das für uns wohl einmalige Projekt in einem zehnjährigen Prozess und einer stets rollenden Planung als regionales Unternehmen begleiten.» «Ein echter Prüfstein», wie auch René Dobler, CEO der Schweizerischen Stiftung für Sozialtourismus, bemerkte. «Von teils ausweglosen Situationen bis hin zur Realisierung war es stets ein fordernder Weg.»
Stefan Berger, Stadtpräsident von Burgdorf, zeigte sich hocherfreut: «Ich bin unheimlich stolz. Wir haben ein Projekt umgesetzt, bei welchem Unzählige mit grosser Unterstützung, Weitsicht und Feinfühligkeit ihren ganz besonderen Teil zum Gelingen beigetragen haben. Wir sind angekommen auf der touristischen Landkarte und bereit, unsere Gastlichkeit mit Menschen aus nah und fern zu teilen.» Auch Elisabeth Zäch, Stiftung Schloss Burgdorf, bezeichnete das Schloss in seiner Art als Treffpunkt und als einzigartiges Juwel: «Unser Schloss Burgdorf, ‹das Schloss für alle›, ist kein Luftschloss mehr, es ist zum Traumschloss geworden.»

Paul Hulliger


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