Einen Termin haben sich bestimmt schon viele Burgdorferinnen und Burgdorfer in ihren Agenden notiert: Die «Hühnersuppe» vom Samstag, 5. Februar 2022. Diese wird neu nicht mehr vom Altstadtleist auf dem Kronenplatz, sondern von einer Equipe des «Stadthaus» auf der Terrasse des Hotels verkauft. Bisher trugen die «Stadthaus»-Köche die grossen Töpfe zum Kronenplatz hoch, wo Mitglieder des Leistvorstandes sie an einem eigens dafür aufgebauten Stand anboten. Sobald die Suppe zur Neige ging, bestellten die «Schöpferinnen» Nachschub. Wenig später machten sich die Köche damit erneut auf den Weg. Diese Art der Arbeitsabwicklung war für alle Beteiligten umständlich. «Die Tradition der Hühnersuppe in Eigenregie weiterpflegen zu dürfen, ist uns eine Freude und Ehre», sagt «Stadthaus»-Direktor Marvin Portmann. Gleichzeitig teilt er mit, dass der Hühnersuppenball, der am Abend desselben Tages hätte stattfinden sollen, coronabedingt ausfalle. Der Leistvorstand ist fest davon überzeugt, sein «Ämtli» in perfekt geeignete Hände zu übergeben. «Das ‹Stadthaus› war für uns in all den Jahren der ideale Partner, um diesen Brauch zu pflegen. Es wird dieses ‹Erbe› mit Herzblut weiterverwalten.» Beide Parteien versichern, dass an der Suppe nach dem Motto «Never change as chüschtigs Rezept» keine Änderungen vorgenommen werden.

Ein Dankeschön an die Frauen
Bei der Hühnersuppe handelt es sich um einen jahrhundertealten Brauch. Er geht zurück auf die Zeiten, in denen die Frauen von Burgdorf ihren Männern mit Mistgabeln und Dreschflegeln dabei halfen, die Stadt gegen österreichische Adelige zu verteidigen. 1388 ordnete der bernische Schultheiss an, den Frauen als Dank für ihre Einsätze jedes Jahr eine Hühnersuppe zu kredenzen.

zvg

Der Verkauf der Hühnersuppe beginnt am Samstag, 5. Februar 2022, um 10.30 Uhr. Drei Deziliter kosten 15 und der Liter (auch vakuumiert im Beutel erhältlich) 21 Franken. «Es hett, solangs hett.»